Nach fast 70 Jahren: Eines der ältesten Feuerwehrautos in Bayern geht in Rente

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Fast 70 Lenze zählt dieses Premer Feuerwehrauto. Nun wurde es hochbetagt in den offiziellen Ruhestand geschickt, bleibt aber weiterhin bei der Premer Wehr. Mit auf dem Bild sind Prems Feuerwehrkommandanten Michael Christa (re.) und Mathias Spindler. © Gwendolin Sieber

„Das älteste sich im Dienst befindliche Feuerwehrauto Bayerns“: So wurde es von einem Radiosender vor rund einem Jahr betitelt und geht nun offiziell in Rente. Die Rede ist vom fast 70 Jahre alten Tanklöschfahrzeug TLF 16/24 der Freiwilligen Feuerwehr Prem.

Prem – „Dieses Tanklöschfahrzeug wurde im Jahr 1956 von der Feuerwehr Schongau angeschafft und kostete damals stolze 65 000 Deutsche Mark“, heißt es im Buch „Vergangene Zeiten – lebendige Erinnerungen: Historische Feuerwehrfahrzeuge im Landkreis Weilheim-Schongau“, das 2024 von der Kreisbrandinspektion, Herausgeber sind Petra und Rüdiger Sobotta sowie Stefan Himmel, herausgebracht wurde. Bis 1984 war es im Besitz der Schongauer Wehr und gilt als „das erste Tanklöschfahrzeug im Altlandkreis Schongau“.

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Vor rund 40 Jahren kaufte die Gemeinde Prem dann den stattlichen Daimler-Benz mit der Typenbezeichnung LAF 311 ab, vor rund 20 Jahren ging er in das Eigentum des Feuerwehrvereins in Prem über. „Er hat in all‘ den Jahrzehnten viele Einsätze gemeistert und ist zum Symbol für Zuverlässigkeit und Effizienz geworden“, steht es im Buch geschrieben.

Die Fahrer brauchen Muskeln

„Die Maschinisten, die das Auto fahren, müssen richtige Kraftfahrer sein“, schmunzelt Prems Feuerwehrkommandant Michael Christa. Das Fahrzeug mit Wassertank und einem Fassungsvermögen von 2400 Liter sowie einer Pumpenleistung von 1600 Litern pro Minute habe aufgrund des Baujahrs natürlich kein synchronisiertes Getriebe und keine Servolenkung. „Die Räder kannst du nicht im Stand drehen“, so Christa über die „echte Herausforderung“ für unerfahrene Fahrer.

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Aber mit seinen sechs Zylindern und einem Hubraum von 4580 Kubikzentimetern habe das „turboaufgeladene Diesel-Geschoss“ eine Leistung von 115 Pferdestärken. „Der Turbolader ist so groß wie von manchem Auto heute der Motor“, schwärmt Christa von dem sehr gut erhaltenen roten Koloss.

Fünf Fahrzeuge für Einsätze bereit

Das Feuerwehrauto mit Staffelbesatzung, so nennt man Feuerwehrfahrzeuge mit sechs Sitzplätzen, zwei Plätze vorne und vier hinten, wird künftig nur noch zu Oldtimertreffen oder bei Umzügen gefahren. Derzeit kümmert sich der Verein um die Beantragung eines H-Kennzeichens für den Oldtimer.

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Für die Einsätze gemeldet hat der Premer Feuerwehrverein fünf Fahrzeuge: ein neu angeschaffter Mannschaftstransportwagen (sechs Sitzplätze), ein Löschgruppenfahrzeug LF8 (neun Sitzplätze), ein Tanklöschfahrzeug (sechs Sitzplätze), ein Schlauchwagen und ein Tragkraftspritzen-Anhänger.

Gwendolin Sieber

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