Vor gut einem Dreivierteljahr hat der Peitinger Gemeinderat das Senioren- und Inklusionsteam ins Leben gerufen, um die Arbeit des Seniorenreferenten auf mehrere Schultern zu verteilen. Die erste Bilanz fällt positiv aus. Für heuer hat sich das Team viel vorgenommen.
Peiting – Es war im vergangenen März, als Alfred Jocher seine Gemeinderatskollegen mit der Nachricht überraschte, sich von seinem Posten als Seniorenreferent zurückzuziehen. Als Grund nannte er die Vielzahl an unterschiedlichen Themen, mit der er sich in den vergangenen vier Jahren konfrontiert gesehen hatte und die für einen allein nur schwer zu stemmen seien.
Im Rathaus nahm man das zum Anlass, die Aufgabe auf mehr Schultern zu verteilen. Seit Mai kümmert sich im Auftrag des Gemeinderats ein Senioren- und Inklusionsteam um die Anliegen der älteren Mitbürger, dem neben den Gremiumsmitgliedern Gunnar Prielmeier und Franz Seidel sowie der früheren langjährigen Gemeinderätin Monika Ludwig auch Jocher angehört.
Zweimal pro Monat bietet das Team seitdem eine Sprechstunde im Begegnungscafé an. Die Bandbreite der Themen, die an diesen Tagen zur Sprache kommt, ist groß. „Ältere Bürger kommen oft zu uns mit Vorschlägen, was man in der Gemeinde besser machen könnte“, sagt Prielmeier. Aber auch Angehörige von Demenz㈠erkrankten suchten beispielsweise Rat beim Seniorenteam. Ein großes Thema sei die Barrierefreiheit, so Ludwig, weshalb man im Herbst gemeinsam mit Experten des VdK wichtige Gebäude in der Gemeinde unter die Lupe nahm. Aber auch die Parkplatz-Situation in der Ortsmitte habe die Leute beschäftigt. „Und jetzt im Winter ging es immer mal wieder um das Räumen und Streuen.“
Sicherer unterwegs im Straßenverkehr
Der Straßenverkehr wird immer dynamischer und komplexer. Statistiken zeigen, dass überproportional viele ältere Verkehrsteilnehmer bei Unfällen ums Leben kommen. Um gegenzusteuern, bietet das Polizeipräsidium Oberbayern Süd seit längerem ein Verkehrssicherheitstraining speziell für Senioren an. In kleinen Gruppen lernen die Teilnehmer an verschiedenen Stationen kritische Situationen zu erkennen und zu bewältigen. Auch ein Vortrag zur Kriminalitätsvorbeugung, der sich Themen wie dem Trickbetrug widmet, zählt zum dreistündigen Programm, das am Donnerstag, 13. Februar, ab 13 Uhr in der Schloßberghalle stattfindet. Die Gebietsverkehrswacht Schongau wird ebenfalls mit einem Pedelec-Simulator und Reaktionstest vor Ort sein. Die Teilnahme ist kostenlos, maximal 40 Plätze stehen zur Verfügung. Die Anmeldung erfolgt über die Peitinger VHS (Tel. 08861/59962).
Nicht in allen Fällen kann das Seniorenteam freilich sofort eine Lösung anbieten. Gerade wenn es um Anliegen wie der Hilfe bei der Pflegebedürftigkeit gehe, verweise man auf entsprechende Beratungsangebote, so Prielmeier. Oft fehle es den Älteren auch an Unterstützung im Alltag, etwa, bei der Grabpflege, beim Einkaufen oder im Haushalt. „Da bräuchten wir mehr Freiwillige.“ Wer sich melde, den vermittle man gerne an Einrichtungen wie BRK und AWO.
Für das neue Jahr hat sich das Seniorenteam viel vorgenommen. Bereits am Donnerstag, 13. Februar, geht es in der Schloßberghalle um ein wichtiges Thema. Gemeinsam mit dem Polizeipräsidium Oberbayern Süd bietet man ein Verkehrssicherheitstraining für Senioren an (siehe Kasten). „Das ist eine gute Geschichte“, findet nicht nur Ludwig, die mit ihren Teamkollegen bereits eifrig Flyer für die Veranstaltung verteilt.
Geplant ist heuer auch eine Ortsbegehung mit älteren Neubürgern der Gemeinde, außerdem soll es eine Info-Veranstaltung zum Thema „Älter werden in Peiting“ geben. Vorstellen kann man sich zudem, im Sommer im Freibad ein gemeinsames Event unter dem Motto „Alt trifft jung“ anzubieten. Auch ein Informationsaustausch mit dem Schongauer Seniorenbeirat stehe auf der Liste, blickt Prielmeier voraus. Langweilig, so viel steht fest, dürfte es ihm und seinen drei Mitstreitern damit erst einmal nicht werden. Die Entscheidung für ein Team sei auf jeden Fall sinnvoll gewesen, sieht sich Jocher angesichts der vielfältigen Themen bestätigt. „Allein ist das nicht zu bewältigen.“