Fantastische Garden, ein eloquentes und äußerst charmantes Prinzenpaar und eine tolle Mannschaft, die zusammenhält: Die Schongauer Faschingsgesellschaft (SFG) hat beim Inthronisationsball, dem offiziellen Auftakt zur närrischen Jahreszeit, bewiesen, dass sie bestens gerüstet ist.
Schongau – „Ich bin stolz auf unseren Verein“: So lobte SFG-Präsident Alexander Blasi seine Mitstreiter. Und das zurecht. Zwei Tage lang haben alle zusammengeholfen, um aus der Lechsporthalle einen wunderbaren Ballsaal zu zaubern, in dem sich die 500 Gäste aus nah und fern sichtlich wohl fühlten. Doch die schöne Atmosphäre war nur ein Teil des mehr als gelungenen Inthroballs: Denn auch die schönste Location muss erst einmal bespielt und mit Leben gefüllt werden.
Übrigens: Alles aus der Region gibt‘s auch in unserem regelmäßigen Schongau-Newsletter. Und in unserem Weilheim-Penzberg-Newsletter.
Dafür sorgte einmal mehr die grandiose SOG Big Band unter der Leitung von Andreas Immler, die ab den ersten Takten die Gäste wie ein Magnet auf die Tanzfläche zog. Verschnauft wurde lediglich in den drei Tanzpausen – bei den offiziellen Auftritten der Schongauer Faschingsgesellschaft, wo ein Höhepunkt den nächsten jagte.
Zepter- und Schlüsselübergabe
Den Auftakt machte traditionell das ehemalige Prinzenpaar „Prinzessin Simone I. von der Ingenrieder Schreiner-Residenz“ (Simone Lohbrunner) und „Prinz Tobias I. von den schönen Burgga“ (Tobias Schönherr), die das Zepter an ihre Nachfolger, „Prinzessin Patricia vom gräflichen Hof der Sinfonien“ (Patricia Graf) und „Prinz Michael II. Marktgraf vom Marienpalazzo“ (Michael Wühr) und deren Hofdame Johanna Braun übergaben.
Und den Stadtschlüssel gab es gleich hinterher – natürlich übergeben von Bürgermeister Falk Sluyterman, der dafür von der SFG passend mit dem neuen Vereins-Hoodie ausgestattet wurde. „Ich lege mein Amt gerne in echte Schongauer Hände“, meinte das Stadtoberhaupt, und fügte mit einem Augenzwinkern hinzu: „Ihr werdet Euch sicher auch um das Thema Weihnachtsbeleuchtung kümmern.“
Liebeserklärung an die Heimatstadt
Das haben die neuen Schongauer Regenten aber nicht ganz oben auf ihrer Prioritäten-Liste stehen, wie in ihrer Antrittsrede klar wurde. „Schongau hat so viel, man muss es nur erkennen, so viele Leut‘, die für ihre Heimatstadt brennen. So viele tolle und schöne Ideen, in vielen Schongauer Köpfen entsteh‘n“, gaben sie quasi eine Liebeserklärung für ihre Heimatstadt ab. Und sie zählten auf, was Schongau so einzigartig macht.
Meine news
Unter anderem das neue Maskottchen „Schohu“. Und natürlich, wie sollte es anders sein, bei einem so musikalischen Prinzenpaar, wurde das „Schohu“-Lied gesungen: Zusammen mit den Mädels der Mini-Garde und umgedichtet in eine Faschingsversion.
Alle News und Geschichten sind auch auf der Facebook-Seite der Schongauer Nachrichten zu finden.
Das war aber nicht das einzige Lied, das Prinzessin Patricia und Prinz Michael II. im Repertoire hatten. Denn was würde zum Thema Bahnverkehr in Schongau besser passen, als Nenas Gassenhauer „Irgendwie, irgendwo, irgendwann“? Natürlich haben die beiden auch diesem Lied einen eigenen Text verpasst, sehr zur Freude der Gäste, die sich lachend auf die Schenkel klopften. Und gibt’s wirklich einen „Skandal in Schongau“, weil die ehemalige OMV-Tankstelle nun rot erstrahlt?
Ein wirklicher Skandal war für das Prinzenpaar die monatelange Sperrung der Peitinger Straße und die ellenlangen Staus auf der Umgehungsstraße. „Der böse Schongauer fantasiert, endlich ist wenigstens ein Weg nach Peiting blockiert“, meinten sie mit einem Augenzwinkern, und machten aus dem Neue-Deutsche-Welle-Hit „Goldener Reiter“ ein „Hey, hey, hey, es geht ja schon weiter“ – ein Riesenspaß!
Emotionaler Abschied
Natürlich sieht auch das Prinzenpaar an einigen Stellen Verbesserungsbedarf, doch: „Wir finden aber, Schongaus Probleme erscheinen recht klein, wir könnten auch einfach mal zufrieden sein. Wir sind gespannt, wann jede Frau und jeder Mann, ,Schongau is great again‘ sagen kann.“
„Great“ war auf jeden Fall dieser Intronisationsball. Und das lag nicht zuletzt an den fantastischen Auftritten der drei Schongauer Garden. Die süßen Minis, trainiert von Sarah Linder und Caro Hirschauer, begeisterten mit ihrem zackigen Marsch und ihrer Party-Zugabe. Die Jugendgarde, mit ihren Trainerinnen Julia Dollinger und Theresa Siegler, zeigte einen super-akrobatischen Showtanz. Und das „Aushängeschild der SFG“, wie der neue Hofmarschall Lukas Häußrer die Prinzengarde ankündigte, hat sich einmal mehr selbst übertroffen.
Der Gardemarsch ist richtig schneidig und perfekt synchron. Und für den Showtanz haben sich „Cheftrainerin“ Anne Löw und ihre Co-Trainerin Regina Kassenbaum etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Sie nehmen die Zuschauer mit auf eine Reise nach „Rio de Janeiro“ – und zwar ab dem Flug. Eine Augenweide.
Zum Abschluss „My Way“ gesungen
Es ist aber das „Abschiedsgeschenk“ der Trainerinnen. Denn sie geben ihr Amt ab. Genauso wie Hofmarschall Christian Schamper, der für den letzten und emotionalen Höhepunkt des Abends sorgte. Mit Zylinder und Frack sang er „My Way“ und verabschiedete sich damit nach zehn Jahren von der Bühne.
Die Heimatzeitungen im Landkreis Weilheim-Schongau sind unter „merkur_wm_sog“ auf Instagram vertreten.
Doch der Faschingsgesellschaft muss nicht bange sein: Denn der Inthroball hat eines gezeigt: Der Verein ist wirklich stark und hat ganz viele Mitglieder, die mithelfen und auch Verantwortung übernehmen. „Really great!“