Die besten Fährtenleser auf vier Pfoten

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Siegerehrung: die punktgleichen bayerischen Meister (von links) Klaus Weixner mit Indy, Mari㈠anne Liebelt mit Resi, Jack Allan Bryan mit Becca. © Cordula Denk

Ohne jahrelanges Training läuft nichts: 16 Hunde der unterschiedlichsten Rassen ermittelten in Penzberg bei der bayerischen Meisterschaft den besten Fährtenleser auf vier Pfoten. Am Ende gab es nicht nur einen, sondern gleich drei Sieger. Knapp dahinter folgte eine Einheimische.

Insgesamt 16 Hundeführer traten mit ihren Hunden in Penzberg bei der Bayerischen Meisterschaft der Hundesportler in der Fährte, Leistungsklasse FH1, an. Dabei waren fünf deutsche Schäferhunde, sechs belgische Schäferhunde, zwei Labradore, zwei französische Hütehunde und ein Hovawart. Die Fährtenleger waren am Samstag und Sonntag frühmorgens aufgebrochen, um die 1200 Schritte lange Fährte auf mehreren Habacher Wiesengrundstücken zu legen.

Wettkämpfe bis ins hohe Hundealter

In dieser Leistungsklasse muss die Fährte mindestens zwei Stunden alt sein. Dem Gelände entsprechend werden sechs rechte Winkel in der Fährte eingearbeitet. Auf offenem Gelände muss die Hauptfährte von zwei höchstens 30 Minuten alte Fährten gekreuzt werden. Auf der zu findenden Spur werden vier Gegenstände aus unterschiedlichem Material und farblich an das Gelände angepasst in unregelmäßigen Abständen abgelegt, Der Hund wird beim Suchen an einer langen Fährtenleine geführt und darf weder durch Leinen- noch Stimmkommandos geleitet werden.

Diese äußerst anspruchsvolle Fährtensuche setzt jahrelanges Training voraus und kann auch wettkampfmäßig bis ins hohe Hundealter ausgeübt werden. Die Hundenasen folgen einer Spur, die durch die Verletzung der Erdoberfläche oder durch das Hinterlassen von Geruchsspuren entsteht. Der Hund nimmt mit seiner Nase wahr, wenn eine Person über den Boden geht und dabei kleine Partikel, Hautschuppen und Gerüche hinterlässt. Auch der Zersetzungsprozeß der Bodenpartikel spielt hierbei eine große Rolle.

Diese Aufgabe erfordert ein hohes Maß an Konzentration und Ausdauer, da der Hund über längere Zeit der Spur folgen muss, selbst wenn sie durch äußere Einflüsse, wie Wind oder andere Gerüche, gestört wird, hieß es bei der Meisterschaft.

Eine artgerechte Herausforderung

Fährtenarbeit ist sowohl eine körperliche als auch geistige Herausforderung für das Tier, gleichzeitig aber eine artgerechte Auslastung, weil sie seinen natürlichen Fähigkeiten entspricht. Dieser Sport basiert auf der Zusammenarbeit und dem gegenseitigen Vertrauen zwischen dem Hundeführer und dem Hund.

Das Finden der Fährte und das Auffinden des Zielobjekts bieten dem Hund ein starkes Erfolgserlebnis. Es macht ihm Freude, eine fordernde Aufgabe zu meistern, erläutern die Veranstalter.

An heimischen Startern waren aus Peiting Sina Platzer mit ihrem Schäferhund-Rüden Chunky von Ottilienstein (Platz 12) und Julia Stanglmayr mit dem Labrador-Rüden Max (Platz 8) sowie Andrea Straßer vom SGV Penzberg e.V. mit Serro de l’origine de faucon rouge, einem Malinois-Rüden vertreten. Die beiden belegten einen sehr guten 4. Platz mit 98 von 100 möglichen Punkten. „Ich bin sehr zufrieden. Serro war hochkonzentriert bei der Ausarbeitung der Fährte; wir sind ein super Team“, so Straßer, die drei- bis viermal wöchentlich mit ihrem elfjährigen Rüden trainiert.

Mit jeweils 99 Punkten wurden drei erste Plätze vergeben. Diese gingen an Marianne Liebelt vom VdH Kempten mit ihrer Malinois-Hündin Resi Rückenwind von der Steinteichmühle, Jack Allan Bryant vom BPSV Hof/Saale. mit Malinois-Hündin Becca Marenberska sowie Klaus Weixner vom GHSV München-Nord mit der Schäferhündin Indy vom Ludwigs㈠tor. Penzbergs Bürgermeister Stefan Korpan überreichte die Pokale.

Der für die Meisterschaft zuständige Leistungsricher-Obmann Ottmar Schwentzek zollte den Ausrichtern ein großes Lob für die hervorragende Organisation und betonte die hohe Leistungsdichte im oberen Bereich der Starter.

Andrea Strasser mit Serro
Eingespieltes Team: Andrea Strasser mit Serro. © Cordula Denk

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