Brisantes Trump-Treffen: Diese Top-Leute begleiten Merz heute ins Oval Office
Merz ist heute beim Treffen mit Trump in Begleitung einer Top-Delegation. Gemeinsam haben sie beim USA-Besuch eine heikle Mission, vor allem im Zollstreit.
Washington, D.C. – Es ist ein Besuch mit politischem Sprengstoff – und mit historischen Dimensionen. Am späten Mittwochabend (4. Juni) hob Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) mit einer Regierungsmaschine vom Flughafen Berlin Brandenburg ab, Ziel: Washington, D.C. Auch Münchner Merkur-Reporter Christian Deutschländer ist dabei und zeigt auf X erste Bilder.
Donnerstagfrüh landete Merz planmäßig auf dem Joint Base Andrews Airport. Grund des Besuchs ist ein Treffen mit US-Präsident Donald Trump. Es geht es nicht nur um Symbolik und Freundschaft, sondern auch um Milliarden, Märkte und Macht. Trump hat unlängst mit Zöllen von bis zu 50 Prozent auf EU-Waren gedroht – ein „Zoll-Hammer“, der vor allem die deutsche Exportwirtschaft treffen würde.
Mit diesen Begleitern will Merz Trump bei Treffen in Washington knacken
Auf den Kanzler wartet in der US-Hauptstadt also eine heikle Mission. Mit an Bord: eine kleine, sorgfältig ausgewählte Delegation von Spitzenbeamten und Experten, berichtet die Bild. Sie sollen Merz bei den kritischen Gesprächen unterstützen.
Angeführt wird Merz‘ Delegation in Washington von Günter Sautter, außenpolitischer Chefberater im Kanzleramt und erfahrener Ex-Diplomat mit Stationen bei den UN und als Vertrauter von Ex-Außenminister Frank-Walter Steinmeier.
Profis um Merz sollen Trump bei USA-Besuch im Zollstreit überzeugen
Flankiert wird Sautter von Levin Holle, dem neuen Wirtschafts- und Finanzchef im Kanzleramt. Holle war zuletzt Finanzvorstand der Deutschen Bahn und gilt als brillanter Stratege für komplexe ökonomische Zusammenhänge. Seine Mission: Trump klarzumachen, wie stark ein Handelskrieg nicht nur Europa, sondern auch die US-Wirtschaft treffen würde.
Auch Philipp Wolff, Koordinator der Nachrichtendienste, ist bei Merz in den USA mit dabei. Er ist ein Sicherheitsprofi, der beim BND unter anderem für internationale Gefährdungslagen verantwortlich war. Unterstützt wird das Team außerdem vom loyalen Merz-Vertrauten Jacob Schrot, Leiter des Kanzlerbüros, der vor allem bei der strategischen Kommunikation das Heft in der Hand hält.
Merz hat Treffen mit Trump in Washington: Top-Delegation hat Strategie für Zollstreit
Trump wäre nicht Trump, wenn er nicht schon im Vorfeld verbal gezündelt hätte. Die EU – so sein Vorwurf – habe die USA im Handel systematisch „über den Tisch gezogen“. Seine Zolldrohungen sollen angeblich ein „gerechtes Spiel“ wiederherstellen. Für Trump sei das Thema Zölle ein persönliches Steckenpferd, sein „Lieblingswort“, wie die Tagesschau betont.
Die deutsche Delegation setzt dagegen auf Argumente – und auf Geschick. Merz will Trump klarmachen, dass ein eskalierender Handelsstreit letztlich nur einen Gewinner kennt: China. Außenminister Johann Wadephul (CDU) warnte laut Spiegel: China wäre bei einem Zollkrieg zwischen den USA und der EU „der lachende Dritte“. Ob dieses Argument Trump beeindrucken wird, bleibt offen.
Bei Treffen heute mit Trump im Oval Office steht Merz ein Drahtseilakt bevor
Ein Drahtseilakt steht beim Trump-Treffen von Merz sicher bevor. Auf der einen Seite wird erwartet, dass Merz Trumps Ego streichelt – der republikanische Senator Lindsey Graham empfahl dem Kanzler bereits, Trump zuallererst „für seinen Kurs gegenüber Syrien zu danken“ und zu betonen, dass Europa „bereit sei, einige Schmerzen zu erdulden“.
Doch Merz, so berichten Beobachter, plant keinen Kniefall vor Trump. Laut Politico ist es sein erklärter Plan für das Treffen in Washington, europäische Interessen „selbstbewusst“ zu vertreten, ohne Trumps Sympathie leichtfertig zu verspielen. Ein knallharter politischer Poker also – unter den Augen der Weltpresse, mitten im Oval Office.
Merz bringt bei USA-Besuch Milliarden-Nato-Versprechen für Trump mit
Ein As im Ärmel des Kanzlers: Verteidigungsausgaben. Deutschland plant eine beispiellose Erhöhung auf fünf Prozent des BIP, aufgeteilt in 3,5 Prozent für Militärausgaben und 1,5 Prozent für Infrastruktur wie strategisch nutzbare Straßen oder Brücken. Die fünf Prozent für Verteidigungsaufgaben sind ein Betrag, die Trump einst selbst forderte. Und sie sind ein Paradigmenwechsel in der deutschen Sicherheits- und Haushaltslogik.
Das Signal von Merz an Trump soll bei ihrem Treffen lauten: Deutschland übernimmt Verantwortung – in der Nato sowie im Ukraine-Krieg. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth lobte Deutschland zuletzt sogar öffentlich dafür als „Beispiel für andere Nationen“.
Merz trifft Trump heute im Oval Office - bei einem Thema könnte Kanzler auflaufen
Hinsichtlich des Zollstreits könnte Merz jedoch auch auflaufen: Handelspolitik ist keine nationale, sondern EU-Kompetenz. Die eigentlichen Verhandlungen führt also Brüssel. Trotzdem ist der Kanzler bemüht, Trump Druck zu machen – etwa durch eine stärkere Besteuerung von US-Tech-Giganten in Europa, wie verschiedene Medien berichten.
Trump jedoch hält wenig von solchen Vorschlägen. Er sieht sich als Verteidiger der US-Industrie – gegen europäische Autos, gegen EU-Standards, gegen „unfaire Besteuerung“ digitaler Dienste. Laut dem Wall Street Journal will Merz deshalb betonen, dass ein transatlantisches Handelsabkommen auch Trump selbst politisch nützen könnte, als innenpolitischer Erfolg in einem zunehmend schwierigen Umfeld.
Bei Treffen von Merz und Trump werden auch Sanktionen gegen Putin Thema sein
Nicht weniger kompliziert wird bei dem heutigen Treffen von Merz und Trump das Thema Ukraine-Krieg. Trump sieht sich als möglicher Friedensstifter – manche Beobachter, heißt es auf n-tv.de, vermuten allerdings, dass er hauptsächlich einen „Friedensnobelpreis“ im Blick hat.
Merz tritt für ein hartes Vorgehen bei Sanktionen gegen Russland ein. Er hofft wohl, Trump für eine klare Haltung gegen Moskau gewinnen – und dabei nicht provozieren. Doch wie schon beim Debakel um den ukrainischen Präsidenten Selenskyj, den Trump vor laufenden Kameras bloßstellte, kann heute jede Nuance entscheiden.
Merz hat Trump schon vor Treffen in Washington nach Deutschland eingeladen
Ein kleiner Hoffnungsschimmer für die persönliche Beziehung zwischen den beiden Alphatieren: Merz hat Trump nach Kallstadt eingeladen – das pfälzische Dorf, aus dem dessen Großvater stammt. Eine PR-Geste mit Charme. Zwar gibt es bislang keine Zusage des Weißen Hauses, aber laut New York Times schätzte Trump die Einladung. Zitiert wird er mit den Worten: „My grandfather‘s hometown? Great!“
Doch persönliche Chemie allein wird nicht reichen. Die Hoffnung des Merz-Teams dürfte darin liegen, eine stabile und möglichst spannungsarme Partnerschaft aufzubauen – respektvoll, aber mit klarer Haltung und Kante.
Ob das gelingt? Der Kanzler weiß, dass Trump jederzeit das Ruder an sich reißen kann – verbal, medial, politisch. In Berlin, Brüssel und Straßburg hofft man daher: Merz übersteht den Showdown heute im Oval Office – mit Würde, Wirkung und einem Plan für Europa.