Trump-Zölle: EU setzt Gegenmaßnahmen für sechs Monate aus
Die EU wartet mit den Gegenmaßnahmen gegen die Zölle der USA nun doch ab.
Brüssel – Die Europäische Union will die geplanten Maßnahmen gegen die US-Zölle für ein halbes Jahr aussetzen. Dies teilte ein Sprecher der EU-Kommission am Montag mit. Ursprünglich sollten die Gegenmaßnahmen gegen Donald Trumps Zollpolitik diese Woche in Kraft treten.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen habe sich am 27. Juli bei ihrem Treffen mit Trump auf die Wiederherstellung von „Stabilität und Vorhersehbarkeit für Bürger und Unternehmen auf beiden Seiten des Atlantiks“ geeinigt. „Mit diesen Zielen vor Augen wird die Kommission die notwendigen Schritte unternehmen, um die Gegenmaßnahmen der EU gegen die USA, die am 7. August in Kraft treten sollten, um sechs Monate auszusetzen“, so der Sprecher weiter. Die Aussetzung der Gegenmaßnahmen tritt demnach am Dienstag offiziell in Kraft.
EU zieht Zoll-Gegenmaßnahmen zurück – Trump-Regierung sieht keinen weiteren Handlungsbedarf
An den von US-Präsident Trump mit Wirkung ab kommendem Donnerstag angekündigten Zöllen für dutzende Handelspartner wird es nach Angaben seiner Regierung hingegen keine wesentlichen Änderungen mehr geben. Die neuen Zollsätze stünden „so gut wie fest“, sagte der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer dem US-Sender CBS News in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview. Es werde wahrscheinlich in den „kommenden Tagen“ keine Änderungen mehr an diesen Sätzen geben.
Ähnlich äußerte sich der Direktor des Nationalen Wirtschaftsrats im Weißen Haus, Kevin Hassett. Zwar würden in den kommenden Tagen die Gespräche mit einigen Handelspartnern weitergehen, sagte er dem Sender NBC News. Das Gros der Zollsätze sei jedoch „mehr oder weniger unter Dach und Fach“. Auf die Frage, ob Trump die Zollsätze bei negativen Reaktionen der Finanzmärkte noch revidieren könnte, sagte Hassett: „Das würde ich ausschließen, denn das sind die endgültigen Deals.“
Trump-Zölle gegen die EU: Für die meisten Waren gilt ein Zollsatz von 15 Prozent
Die neuen US-Zölle für fast 70 Länder hatten ursprünglich bereits am vergangenen Freitag in Kraft treten sollen, wurden dann aber von Trump um knapp eine Woche verschoben. Als Begründung nannte das Weiße Haus, dass den Grenz- und Zollbehörden mehr Zeit für die Umsetzung des neuen Systems gegeben werden solle.
Betroffen von den Zollerhöhungen ist auch die Europäische Union. Für die meisten EU-Einfuhren in die USA soll ab Donnerstag ein Zollsatz von 15 Prozent gelten. Dieser Satz ist das Ergebnis von Verhandlungen mit der EU-Kommission, Trump hatte den Europäern zuvor mit Zöllen von 30 Prozent gedroht. (nak mit Agenturen)