"Rheinmetall macht Geschäfte mit der Angst vor einem Krieg": Leser zu Rüstung

Ein Interview mit dem Rheinmetall-Chef über Bedrohungslagen und eine veränderte gesellschaftliche Stimmung entfacht eine leidenschaftliche Leserdebatte. 

Der vollständige Artikel von Anna Schmid, auf den sich die folgende Kommentar-Analyse bezieht, ist hier verfügbar: Rheinmetall-Chef zur Bedrohungslage: "Die gesamte Bevölkerung verändert sich"

Besonders kontrovers diskutieren die Nutzer den Profit der Rüstungsindustrie auf Kosten der Gesellschaft sowie die zunehmende Kriegsrhetorik und den fehlenden Fokus auf Friedenspolitik. Andere Stimmen hinterfragen Drohnenvorfälle und die Rolle der Bundeswehr, während historische Parallelen gezogen und politische Einflussnahme kritisiert werden. 

Verteilung der Meinung zu "Protest, Warnung und Ironie: Die Leserdebatte über Rheinmetall und gesellschaftlichen Wandel"
Die Grundstimmung pendelt zwischen Skepsis, Empörung und wachsendem Misstrauen gegenüber Wirtschaft und Politik. FOCUS Online

Kritik am Profitstreben der Rüstungsindustrie

Den größten Anteil, rund 29 Prozent, macht die scharfe Kritik am Profitstreben der Rüstungsindustrie aus. Viele Leser werfen Unternehmen wie Rheinmetall vor, wirtschaftlichen Vorteil aus Angst und Konflikten zu ziehen, kritisieren die moralische Verantwortung der Branche und prangern gesellschaftliche sowie politische Auswirkungen an.

"Bitte nicht vergessen, Rheinmetall macht Geschäfte mit der Angst vor einem Krieg und mit Kriegen. Große Angst ist und viele Konflikte sind gut für das Geschäft."  Zum Originalkommentar

"Ach wie peinlich. Der Mann soll seine Panzerchen bauen und gut ist es. Mit welcher Unverschämtheit glaubt er zu wissen, wie die Menschen über den infantilen Rüstungswahn denken?"  Zum Originalkommentar

"Schluss mit diesem Gequatsche - das, was die erreichen wollen, diese Rüstungsindustrie, ist Profit - umso mehr, umso besser. Menschen - wer, was ist das? - diese ständige Bedrohungs-Rhetorik - schon verbraucht - wie wär's, anstelle Bedrohung Frieden ins Gespräch zu bringen - ach ja, kann man nicht verdienen! Den Menschen im Land Schwachsinn erzählen - Unsicherheit, Unzufriedenheit, Stimmung machen, den sozialen Frieden montieren. Hauptsache, die Kontoauszüge bringen ein Lächeln ins Gesicht. Verlierer - immer die Menschen im Land - wie traurig."  Zum Originalkommentar

"Dass gerade Papperger geschäftig Öl ins Feuer gießt, ist ja nicht weiter verwunderlich. Er muss seine produzierten Waffen ja nicht anwenden. Und plötzlich fragt auch keiner mehr danach, ob die Waffen Gebrauchsfehler haben oder nicht. Gekauft wird alles."  Zum Originalkommentar

Sorge um Wandel durch Kriegsrhetorik

Mit einem Anteil von 16 Prozent betonen Leser einen gesellschaftlichen Wandel, der durch permanente Kriegsrhetorik und fehlende Friedensorientierung der Parteien geprägt wird. Sie kritisieren, dass die Stimmung in der Bevölkerung durch Politik und Medien in Richtung Angst und Konflikt verschoben wird.

"Die Gesellschaft verändert sich auch wegen dieser permanenten Kriegstrommelei und dem Anspruch, einen Krieg gegen Russland zu führen. Die Ablehnung dieser Politik wächst, weil die Leute nicht für Politiker sterben wollen. Es gibt keine der etablierten Parteien, die sich für Frieden einsetzt, alle bereiten den bewaffneten Konflikt vor. Ist doch klar, dass sich die Stimmung dadurch verändert, und das wird noch viel mehr werden."  Zum Originalkommentar

"Die Bürger Deutschlands leben sehr wohl im Frieden – auch mit Russland. Und auch die russischen Bürger leben im Frieden mit Deutschland. Mehr und mehr verfestigt sich der Eindruck, dass ein Krieg regelrecht herbeigeredet wird."  Zum Originalkommentar

"Papperger: "Die gesamte deutsche Bevölkerung verändert sich". Also die gesamte nicht, ich ändere mich nicht wegen ein bisschen Panikmache."  Zum Originalkommentar

Skepsis gegenüber offiziellen Drohnen-Vorwürfen

13 Prozent der Kommentierenden zeigen sich skeptisch gegenüber offiziellen Berichten über Drohnenvorfälle, fehlende Beweise für russische Schuld und die Rechtfertigung von Aufrüstung. Sie hinterfragen kritisch die Verbindungen zwischen Drohnenangst, politischen Entscheidungen und den wirtschaftlichen Interessen der Industrie.

"Sind von den hunderten Drohnenvorfällen inzwischen auch russische dabei gewesen? Merz hat zwar nur von 2 Vorfällen gesprochen, die aber nachweislich nicht russisch waren."  Zum Originalkommentar

""Kreml dementiert, etwas mit Drohnen-Sichtungen zu tun zu haben" ... und niemand hat bis jetzt auch nur einen Nachweis für das Gegenteil vorgelegt."  Zum Originalkommentar

"Natürlich gibt es einen Grund, Russland für die Drohnen-Sichtungen verantwortlich zu machen. Irgendwie muss man der Bevölkerung hier doch die Notwendigkeit für Mega-Schulden und Mega-Aufrüstung verklickern. Hoffentlich kämpfen die Verantwortlichen dann auch an vorderster Front. Naja, das ist natürlich sehr naiv von mir."  Zum Originalkommentar

""Kreml dementiert, etwas mit Drohnen-Sichtungen zu tun zu haben" Das glaube ich. Ich glaube nämlich nicht, dass die hier die Drohnen sichten."  Zum Originalkommentar

Warnung vor Wirtschaftsverschiebung durch Aufrüstung

Mit elf Prozent Anteil äußern Leser Sorge über die zunehmende Ausrichtung Deutschlands auf Rüstungsproduktion und die daraus erwachsende Lobbymacht. Sie ziehen historische Parallelen, kritisieren die Dominanz großer Konzerne und befürchten negative Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft.

"Erinnert irgendwie an den 1. Weltkrieg: Die Rüstungsindustrie in fast allen relevanten Ländern erzielte höhere Profite als zivile Industrien, was dazu führte, dass fast alle großen Unternehmen auf Rüstungsgüter umgestellt haben. Das führte dazu, dass viele Handwerks- und Kleinbetriebe in Konkurs gingen, während die großen Konzerne durch die Umstellung auf Kriegsproduktion massiv profitierten. Und wer hat bei der Politik die größte Lobby? Richtig, große Konzerne. Und so dreht sich die Profit-Gewaltspirale immer weiter, bis alles a. A. ist."  Zum Originalkommentar

"Deutschland stellt auf Rüstungsindustrie um. Langsam, aber sicher."  Zum Originalkommentar

"Aktionäre bekommen hohe Dividenden für die produzierten Waffen, die von der arbeitenden Bevölkerung über Steuern bezahlt werden, und die arbeitende Bevölkerung zahlt auch wieder über Steuern den Wiederaufbau für den Schaden, den die Waffen angerichtet haben. Rüstungskonzerne müssten 95 % der Gewinne als Steuern abführen."  Zum Originalkommentar

"Zu Rheinmetall gehört auch Pierburg, Automotive würde man sagen. Tausende Jobs will der werte Herr auslagern und verkaufen. Tausende Familien, auch Bevölkerung, verunsichert er doch selber mehr als jede globale Bedrohungslage."  Zum Originalkommentar

Politik im Visier – Leser kritisieren Kriegsrhetorik und Lobbyismus

Neun Prozent der Nutzer kritisieren die politische Kriegsrhetorik und vermuten Einflussnahmen sowie Korruption durch Unternehmen wie Rheinmetall. Sie sehen darin eine Bedrohung für Vertrauen und demokratische Prozesse.

"Richtig - nur die Politik ist das Übel - immer mehr Kriegsrhetorik, während Frieden kaum noch eine Rolle spielt - fragt man sich schon - wo ist bei so manchen der Verstand geblieben..."  Zum Originalkommentar

"Die Gesellschaft verändert sich auch wegen dieser permanenten Kriegstrommelei und dem Anspruch, einen Krieg gegen Russland zu führen. Die Ablehnung dieser Politik wächst, weil die Leute nicht für Politiker sterben wollen. Es gibt keine der etablierten Parteien, die sich für Frieden einsetzt, alle bereiten den bewaffneten Konflikt vor. Ist doch klar, dass sich die Stimmung dadurch verändert, und das wird noch viel mehr werden."  Zum Originalkommentar

Verteidigung und Bundeswehr – Zweifel an Sicherheit und Strategie

Mit sieben Prozent der Stimmen äußern Kommentierende Zweifel an der Verteidigungsstrategie Deutschlands und der Rolle der Bundeswehr. Sie hinterfragen die Wirksamkeit der Landesverteidigung und die tatsächliche Unterstützung durch die Verbündeten.

"Investieren wir einfach Milliarden in die Landesverteidigung. Wohlwissend, dass die Bundeswehr an unseren Landesgrenzen eingesetzt wird, um den anrückenden Feind so lange aufzuhalten, bis uns eine richtige Armee verteidigt. Ob uns Uncle Sam dabei unterstützt, bleibt dabei aber fraglich."  Zum Originalkommentar

"Es wird noch sehr wichtig, die Begrifflichkeiten zu klären! Man sieht das auch hier in den Kommentaren! Da wird von Kriegstüchtigkeit gesprochen, das klingt, als würden wir aktiv Krieg führen wollen. Völliger Quatsch: Es geht hier um Verteidigungstüchtigkeit! Das sind verschiedene Paar Schuhe! Und mit eins der gefährlichsten Dinge, die hier im Land passieren, ist dieses unreflektierte Stammtischgeschwätz, das die Stimmung aufheizt. Bitte nicht!"  Zum Originalkommentar

"Da Russland die Angebote des Westens mit den 35 Jahren Abrüstung und Wandel durch Handel nicht annimmt, wird es wie in den 1980ern gemacht. Die BW hatte volle Garagen, Europa Frieden und die SU ging pleite. Win-win-win."  Zum Originalkommentar

"Die Bürger Deutschlands leben sehr wohl im Frieden – auch mit Russland. Und auch die russischen Bürger leben im Frieden mit Deutschland. Mehr und mehr verfestigt sich der Eindruck, dass ein Krieg regelrecht herbeigeredet wird."  Zum Originalkommentar

Ironie, Sarkasmus und alternative Perspektiven

Mit den restlichen 15 Prozent sorgen ironische, sarkastische und alternative Kommentare für pointierte Seitenhiebe auf das Thema, den Rheinmetall-Chef und die mediale Rüstungsberichterstattung. Diese Meinungen bringen eine unterhaltsame und kritische Note in die Debatte.

"Zu Papperger fällt mir spontan ein, Schuster, bleib bei deinen Leisten."  Zum Originalkommentar

"Mein Gott, der Mann will so richtig Geld machen. Dafür erzählt er alles."  Zum Originalkommentar

"Natürlich findet Rheinmetall die aktuelle Situation und die "german Angst" gut. Also schüren, schüren und schüren!"  Zum Originalkommentar

Ist die verstärkte Rüstung wirklich der richtige Weg für Deutschland – oder droht langfristig eine gefährliche Spirale aus Angst und Abhängigkeit? Die Leser haben dazu vielfältige, teils gegensätzliche Meinungen eingebracht. Wie bewerten Sie die Veränderungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft? Diskutieren Sie mit und bringen Sie Ihre Perspektive ein.

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