Die Internationale Energieagentur (IEA) hat ihren World Energy Outlook 2025 veröffentlicht – und macht eines klar: Die Energiewende ist unaufhaltsam. Der Bericht zeigt, dass der globale Energiebedarf weiter rasant wächst.
Zwar steigen Verbrauch von Kohle, Öl und Gas noch an – besonders in Schwellenländern wie China und Indien –, doch gleichzeitig setzt sich der Ausbau sauberer Technologien immer stärker durch. Solar- und Windkraft brechen Rekorde, Batteriespeicher werden flexibler einsetzbar, und Elektroautos verkaufen sich weltweit immer besser – selbst in Ländern, die bisher kaum als Vorreiter galten.
Energiewende im Turbo - trotz US-Druck
„Wir erleben nichts Geringeres als eine Revolution im Energiesektor“, sagt Dave Jones, Direktor des Energie-Thinktanks Ember. „Überall zeigen sich die Zeichen dieser Transformation: Solarenergie im Nahen Osten, E-Autos boomen in Schwellenländern, Netzbatterien machen Solarstrom flexibel einsetzbar. Selbst Szenarien, die nur bestehende Politik berücksichtigen, hinken dieser technologischen Revolution hinterher.“
Die Erneuerbaren setzen sich als günstigere Technologie durch – selbst in den konservativen Szenarien. Zum Hintergrund: Die USA hatten die IEA unter Druck gesetzt, in den Szenarien die Prognosen für Öl und Gas nach oben zu korrigieren. Deshalb wurde das Current Policies Scenario (CPS) wieder aufgenommen, das den Status quo auf Basis bestehender nationaler Gesetze fortschreibt und keine technologischen Entwicklungen oder politischen Initiativen annimmt. Selbst unter diesen Bedingungen zeigt der Bericht jedoch: Eine globale Energiewende ist unausweichlich.
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Das steht im World Energy Outlook 2025
1. Fossile Energien erreichen bald ihren Höhepunkt
Im Stated Policies Scenario (STEPS) erreicht die Nachfrage nach Öl und Kohle bis spätestens 2030 ihren Höhepunkt. Der weltweite Gasverbrauch steigt um rund zehn Prozent gegenüber heute. Offen bleibt, wohin die neu entstehende Exportkapazität des Flüssiggases LNG fließen wird. Selbst im CPS, der konservativsten Annahme, übersteigen die Erneuerbaren das Wachstum jeder anderen Energiequelle. Solar, Wind, Batteriespeicher und Elektroautos treiben die Transformation weiter voran – unabhängig von politischen Hindernissen.
2. Erneuerbare Energien sind auf dem Vormarsch
„Die Erneuerbaren setzen sich nicht nur durch, sie verschieben die Grenzen des Machbaren“, erklärt Dave Jones von Ember. Selbst Szenarien, die nur bestehende Gesetze berücksichtigen, hinken der Realität hinterher. Auch Bruce Douglas von der Global Renewables Alliance betont: „Bis 2030 wird mehr erneuerbare Energie installiert als in den vergangenen 40 Jahren zusammen. Nahezu der gesamte zusätzliche Strombedarf – durch Industrie, KI, Kühlbedarf und E-Autos – wird von erneuerbaren Energien gedeckt.“
3. Das Klimaziel 1,5 Grad bleibt erreichbar
Der Bericht bekräftigt, dass es weiterhin möglich ist, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Für dieses Szenario seien keine neuen Öl- oder Gasprojekte nötig; die Produktion aus bestehenden Projekten reicht aus. Gleichzeitig zeigt der Bericht, dass der Fokus auf Energieeffizienz und Dekarbonisierung entscheidend ist, um Energiepreise zu stabilisieren und Volkswirtschaften unabhängiger zu machen.
4. Energiesicherheit wird zum zentralen Thema
Die IEA hebt hervor, dass die Geschwindigkeit, mit der Stromnetze, Speicher und Systemflexibilität ausgebaut werden, entscheidend ist. Länder müssen ihre Zusagen von der Weltklimakonferenz in Baku einhalten, um Versorgungssicherheit und stabile Energiepreise zu gewährleisten. Auch der steigende Energiebedarf von Rechenzentren rückt in den Fokus: Die Investitionen in diesem Bereich dürften 2025 rund 580 Milliarden US-Dollar erreichen – erstmals mehr als die 540 Milliarden US-Dollar, die in die weltweite Ölförderung fließen.
5. Fossile Brennstoffe verlieren den Takt
„Wer weiterhin auf fossile Energien setzt, riskiert hohe Preise und Marktvolatilität“, warnt Maria Pastukhova von E3G. Im CPS steigen Kohle-, Öl- und Gasverbrauch noch an, doch die Nachfrage nach fossilen Brennstoffen erreicht spätestens um 2030 ihr Maximum. Die erneuerbaren Energien und die Elektrifizierung werden langfristig dominieren – besonders für Länder, die stark auf fossile Importe angewiesen sind.
Der World Energy Outlook 2025 macht eines deutlich: Die Energiezukunft verschiebt sich schneller, als viele erwartet haben. Die Energiewende ist nicht mehr nur ein Klimathema – sie wird zum zentralen Wettbewerbsfaktor der kommenden Jahrzehnte.
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