Falsche Fotos von verstorbenem Helden (41) aus Aschaffenburg im Netz: Familie ist „zutiefst bestürzt“

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Die Trauer nach der Messerattacke in Aschaffenburg ist groß. Derzeit kursieren falsche Fotos des verstorbenen 41-Jährigem im Netz, die Familie äußert sich bestürzt.

Aschaffenburg – Die Trauer und der Schock nach der Messerattacke in Aschaffenburg sitzt tief. Vergangenen Mittwoch (22. Januar) ging ein 28-jähriger Afghane auf eine Kitagruppe in einem Park los, er tötete einen zweijährigen Jungen sowie einen 41-jährigen Passanten, der zur Hilfe kam. Drei weitere Personen wurden verletzt. Seither kommen immer mehr Details zur Vergangenheit des Verdächtigen ans Licht.

Nach Messerattacke in Aschaffenburg: Polizei warnt vor falschen Fotos im Netz

Am Wochenende fand eine Gedenkfeier für die Opfer statt, dabei warnten Geistliche und Aschaffenburgs Oberbürgermeister Jürgen Herzing (SPD) eindringlich davor, die schreckliche Tat politisch zu instrumentalisieren und zu Hass und gesellschaftlicher Spaltung beizutragen. Doch genau das scheint zu derzeit zu passieren. Am Wochenende trieben sich zahlreiche Querdenker in Aschaffenburg herum, um ihre Sichtweisen auf das Verbrechen und dessen angebliche Hintergründe und mögliche Ursachen zum Besten zu geben.

Ein Schild am Ort der Messerattacke in Aschaffenburg sendet eine eindringliche Botschaft.
Ein Schild am Ort der Messerattacke in Aschaffenburg sendet eine eindringliche Botschaft. © IMAGO/Michael Bihlmayer

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Jetzt kursieren angebliche Fotos des toten 41-Jährigen, der dazwischenging und diese Zivilcourage mit dem Leben bezahlte. Die Polizei Unterfranken hat dazu nun Stellung bezogen und sogar ein Statement der Familie des 41-jährige Kai-Uwe D. veröffentlicht. „Nicht richtig ist es aus unserer Sicht, die Namen und noch schlimmer Fotos von falschen Personen im Internet zu verbreiten und teilweise für eigene Botschaften zu missbrauchen“, heißt es vonseiten der Polizei.

Familie des getöteten Helden von Aschaffenburg: „Wir sind zutiefst bestürzt“

„Wir, die Familie von Kai-Uwe D., danken für die große Anteilnahme“, heißt es in dem Statement der Polizei weiter. „Kai-Uwe war ein liebevoller Vater, Ehemann, Bruder und Freund, immer bereit zu helfen und zu unterstützen.“ Die Familie bittet, es zu respektieren, dass sie den Verlust in Ruhe und außerhalb der Öffentlichkeit verarbeiten möchten. „Kai-Uwe war weder politisch aktiv noch einer Partei zugehörig. Es gibt keine Bilder von ihm im Internet. Die dort gezeigten Fotos, auch mit Parteihintergrund, sind eine Fälschung.“

Über die Verbreitung im Netz zeigt sich die Familie schockiert. „Wir sind zutiefst bestürzt über dieses respektlose Verhalten und bitten darum, unseren Schmerz nicht auszunutzen.“ Auch die AfD und Impfgegner-Gruppen hatten das falsche Foto des Toten in den sozialen Netzwerken geteilt. Bereits einige Tage zuvor wurden bereits Bilder eines anderen Mannes geteilt und mit dem Namen des verstorben betitelt. Dabei handelte es sich allerdings um einen Café-Besitzer aus Aschaffenburg, der beim Wandern starb.

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