Erschreckende Vorfälle, alle Opfer aus Deutschland – Urlaubsland warnt Camper

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15 Überfälle in einer Woche: Schwedische Polizei warnt deutsche Camper vor dreisten Einbrechern, die nachts Wohnmobile aufbrechen. So schützen Sie sich.

Göteborg – In Schweden scheint es auf Campingplätzen momentan schwierig zu sein, ruhigen Schlaf zu finden. Rund um Göteborg kam es in den vergangenen Tagen zu einer regelrechten Einbruchsserie. Bislang sollen ausschließlich deutsche Camper davon betroffen sein – die schwedische Polizei warnt daher eindringlich. Einem schwedischen Camper wurde von einer geplanten Reise abgeraten.

15 Überfälle in einer Woche: Schwedische Polizei warnt deutsche Camper vor dreisten Einbrechern, die nachts Wohnmobile aufbrechen.
15 Überfälle in einer Woche: Schwedische Polizei warnt deutsche Camper vor dreisten Einbrechern, die nachts Wohnmobile aufbrechen. © Polizei Schweden

Binnen einer Woche meldete die schwedische Polizei 15 Einbrüche in Wohnmobile von deutschen Urlaubern. Die Täter gehen dabei besonders gewieft vor: Sie bohren Löcher in die Fahrertüren der Wohnmobile und dringen ein, während die Urlauber schlafen. Am vergangenen Sonntagmorgen (24. August) schlugen die Kriminellen erneut zu.

Einbruchserie in Camper: Deutsche Urlauber in Schweden im Visier der Kriminellen

„Wir bekamen gegen vier Uhr einen Anruf, weil die Besitzer durch ihren Hund geweckt wurden. Man stellte fest, dass jemand im Fahrzeug war und eine Tasche mit Bargeld und Karten gestohlen hatte“, erklärte Polizeisprecher Jens Andersson der schwedischen Zeitung Aftonbladet über die aktuelle Einbruchsserie.

„Die Täter fokussieren sich auf Bargeld und deutsche Staatsbürger“, sagte Polizeisprecher Andersson. Warum ausgerechnet deutsche Camper ins Visier geraten, bleibt rätselhaft. Der Polizeisprecher vermutet: „Ich weiß es nicht. In vielen Fällen wurde Bargeld erbeutet. Man kann sich vorstellen, dass Touristen eher Bargeld abheben als wir.“

Mehrere Polizeipatrouillen rückten nach dem jüngsten Vorfall aus und führten Verkehrskontrollen durch. Auf demselben Campingplatz stellten die Beamten drei weitere Einbruchsversuche fest. Ob eine organisierte Bande hinter den Taten steckt, ist laut den Ermittlern unklar. Bei den Ermittlungen werden verschiedene Szenarien geprüft.

Camper-Einbrüche: ADAC berichtet von einigen Straftaten in ganz Europa

Das Phänomen ist nicht neu: Der ADAC berichtet von Straftaten in ganz Europa. Besonders betroffen sind Rastplätze in Südfrankreich, aber auch Schweden, Dänemark und Deutschland stehen auf der Liste der Tatorte. Die Experten erklären: Diebe bohren unter dem Türschloss durch das Blech und öffnen so das Schloss – bei vorstehenden Türgriffen bemerken Opfer das oft erst später.

Tipps des ADAC für Camper gegen Einbrecher:

  • Nur auf gesicherten Camping- oder Wohnmobilstellplätzen übernachten, nie auf Parkplätzen oder Raststätten direkt an der Autobahn
  • Wohnmobil sichern: Öffnen der Fahrerhaustür von außen verhindern. Beispielsweise mit Spanngurt oder Kette, innen im Fahrzeug durch Haltegriffe oder Armlehne gezogen
  • Dokumente und Wertsachen in einem fest eingebauten Safe aufbewahren.
  • Notrufnummer der Polizei im jeweiligen Land bereithalten

Die schwedischen Behörden reagieren mit einer öffentlichen Warnung an Camper: „Seien Sie beim Rasten wachsam und lassen Sie Ihr Auto nicht unbeaufsichtigt“, heißt es dort. Campingplätze in der Region Göteborg erhalten Hinweise zum Schutz ihrer Gäste. Die Empfehlung: Keine Wertgegenstände im Fahrzeug lassen und besonders bei Pausen auf Rastplätzen wachsam bleiben.

Der ADAC rät Campern zu konkreten Schutzmaßnahmen. Fahrerhaustüren innen mit Spanngurt oder Kette durch Haltegriffe sichern. Niemals auf Autobahnraststätten oder Parkplätzen übernachten, sondern nur auf gesicherten Camping- und Stellplätzen – auch wenn sich die Preise dieses Jahr teils ziemlich erhöht haben. Zusatzschlösser, Querriegel und Kontaktsensoren für Fenster und Türen gibt es als Zubehör im Fachhandel. (rd)

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