Camper will in drei Wochen Italien umrunden – Zahlreiche Urlauber raten ihm davon ab
Ein Urlauber aus Schweden will halb Europa durchqueren und dann noch den italienischen Stiefel umrunden. Doch hat er genug Zeit eingeplant?
München – Italien ist eines der liebsten Urlaubsländer der Deutschen, doch Reisende anderer Nationen können den Verlockungen des „Dolce Vita“ nur schwer widerstehen. Das gilt auch für einen Campingfreund aus dem doch sehr fernen Schweden, der seine ambitionierten Reisepläne veröffentlichte. In drei Wochen will er den Stiefel umrunden – wovon ihm viele Beobachter sofort abraten.
Mega-Trip durch ganz Europa: Schwede will in drei Wochen Italien umrunden
Im sozialen Netzwerk Facebook, genauer gesagt in der großen öffentlichen Gruppe „Välkomna till Italien!“ (Willkommen in Italien auf Schwedisch, d.Red.) mit über 113.000 Mitgliedern, postete ein Camper sein Vorhaben. Und das hat es in sich.
Er habe vor, in diesem Sommer nach Italien zu fahren, und zwar vom 25. Juni bis Ende Juli. Dann will er zurück im nördlichsten schwedischen Landesteil Norrland sein. Dazu postet er eine Karte mit seiner angepeilten Reiseroute. „Ich hatte geplant, die meiste Zeit in Zelten auf Campingplätzen zu schlafen“, schreibt er und fragt in die Gruppe nun nach Insiderwissen - und nach potenziellen Mitreisenden. Auch ein anderer Camper bekam zuletzt wertvolle Tipps für Italien.

Italien-Experten zerreißen Camping-Pläne von ambitioniertem Camper in der Luft
Die Reiseexperten in der Gruppe blicken eher skeptisch auf die Pläne. Einer von ihnen rät ihm, sich mit Norditalien zufriedenzugeben. Alternativ solle er „runterfliegen und ein Auto mieten.“ Billigflüge könne man von Schweden aus unter anderem nach Pisa machen. „Dann ist man in wenigen Stunden mitten in Italien statt in vier bis fünf Tagen“, so das Urteil.
Auch ein anderes Gruppenmitglied schreibt, sie wolle „zwar kein Spaßverderber sein, doch die Route sieht für drei Wochen etwas zu lang aus.“ Sie selbst habe den Fehler schon gemacht, zu viel Urlaubszeit im Auto verbracht zu haben. Ein weiterer Reisefreund sieht es ähnlich: Die Route erinnere ihn „ein wenig daran, wie Amerikaner Europa sehen.“ Es sei „traurig“, so viele Kilometer zu fahren, und so wenige davon in Italien zuzubringen. Man müsse schnell fahren, und bekäme von den besuchten Landschaften so keinen Einblick.
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Und weiter geht die Kritik: Ein Beobachter rechnet die vorgeschlagene Strecke sogar aus und kommt auf etwa 1600 Kilometer für 23 Tage, ohne weitere Übernachtungen zwischendurch. Es sei „machbar“, aber er fragt: „Macht es Spaß, einfach nur Autobahnen und Straßenkneipen zu sehen?“ Einige Facebook-User raten ihm auch, die Schweiz und Dänemark wegen der hohen Mautkosten zu meiden.
Auch eine persönliche Verbindung scheint sich zu entwickeln: Eine Schwedin, die südlich von Rom wohnt, lädt den Camper ein, bei ihr vorbeizukommen. Ob er auf dieses Angebot eingeht und sich auch deswegen vielleicht etwas mehr Zeit für seinen Italien-Trip nimmt, ist nicht bekannt. Ein anderer Camper erlebte beim Wiegen seines Fahrzeugs vor dem Urlaub jüngst eine unliebsame Überraschung. (cgsc)