Mehr Waffen für die Ukraine: „Putin ist jetzt schwach“ – Ex-CIA-Agent schlägt Alarm
Die Ukraine geht die Munition im Kampf gegen Russland aus. Ein Ex-CIA-Mitarbeiter richtet einen Appell für mehr Waffenlieferungen an die US-Regierung.
Washington D.C. – Kiew steht unter Druck. Russland und Machthaber Wladimir Putin haben in den vergangenen Wochen im Ukraine-Krieg deutlich an Oberwasser gewonnen. Die militärische Lage nimmt ein ehemaliger CIA-Offizier zum Anlass, um einen Appell an den Westen zu richten, damit das durch Russlands Invasionskrieg zerrissene Land dringend militärische Unterstützung erhält.
Waffenlieferungen für die Ukraine: Ex-CIA-Mitarbeiter fordert mehr Hilfe gegen Putin – „Um Himmels Willen“
John Sipher arbeitete 28 Jahre lang im US-Geheimdienst, der Central Intelligence Agency (CIA), bevor er 2014 in den Ruhestand ging. Nun sah sich er Ex-CIA-Mitarbeiter genötigt am Donnerstag auf X, ehemals Twitter, an die US-Regierung zu appellieren, damit die Waffenlieferung für die Ukraine endlich wieder ins Rollen kommen. Hierbei handelt es sich insbesondere um das von US-Präsident Joe Biden beantragte Hilfspaket in Höhe von 60 Milliarden Dollar, das weiterhin im Repräsentantenhaus von den Republikanern blockiert wird.
„Um Himmels willen. Wir haben eine historische Chance, einen Feind zu besiegen, der sich seit Jahren im Krieg mit uns befindet“, schrieb Sipher in seinem Post im Hinblick auf Waffenlieferungen der USA für Kiew im Ukraine-Krieg. „Putin zerstört alles, was für uns wichtig ist. Er ist jetzt schwach. Hört auf, so zaghaft zu sein und handelt wie eine Supermacht“.
Mehr Waffen für Kiew im Ukraine-Krieg: „Gebt der Ukraine, was sie braucht, um zu gewinnen“
Zu seiner Forderung, dass die USA mehr und schneller Waffen an Kiew im Ukraine-Krieg liefern soll, fügte Sipher noch hinzu: „Gebt der Ukraine, was sie braucht, um zu gewinnen!“
Der Appell des ehemaligen CIA-Mitarbeiters steht im Einklang mit den Aussagen des ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj. Dieser erklärte am Donnerstag (28. März), dass eine schnelle Verabschiedung der US-Hilfe durch den Kongress für die Ukraine „lebenswichtig“ sei. „Wir sind uns bewusst, dass es im Repräsentantenhaus unterschiedliche Auffassungen über das weitere Vorgehen gibt, aber das Wichtigste ist, dass die Frage der Hilfe für die Ukraine ein einigendes Element bleibt“, sagte er auf X.
Russland in der Offensive im Ukraine-Krieg: Kiew braucht laut Selenskyj „jetzt Hilfe“
In einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit CBS News erklärte der ukrainische Staatschef darüber hinaus, dass die Ukraine „jetzt Hilfe braucht“. Er warnte zudem vor einer drohenden russischen Offensive im Ukraine-Krieg und der Möglichkeit, dass der Konflikt auf Nato-Boden ausbricht, wenn Russlands Machthaber nicht gestoppt wird. Putin hatte unlängst sogar mit Abschüssen von F-16-Kampfjets auf Nato-Flugplätzen gedroht.
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Die Ukraine brauche im Kampf gegen Russland mehr Artillerie und amerikanische Patriot-Raketenabwehrsysteme, sagte er. „Dutzende von Milliarden bleiben in den USA“, sagte Selenskyj. Damit kritisierte er die Wartezeit, weil die Gewinne der Waffenlieferungen an die Ukraine durch die erneute Waffenproduktion zum Großteil der Industrie in den Vereinigten Staaten zugutekommen. Auch von andere Stelle aus der Ukraine kam mit den Worten „Gebt uns die verdammten Patriots“ bereits Kritik an den ausbleibenden Waffenlieferungen.
Munitionsmangel hat erhebliche Auswirkungen für den Ukraine-Krieg: „Kritische Zeitspanne“
„Seien wir ehrlich, das Geld, das vom Kongress und von der Regierung bereitgestellt wird, bleibt in den meisten Fällen zu 80 Prozent – also zumindest zu mehr als 75 Prozent – in den USA. Diese Munition kommt zu uns, aber die Produktion findet dort statt, und das Geld bleibt in den USA, und die Steuern bleiben in den USA.“
Auf die Kritik folgten aber auch versöhnliche Worte des ukrainischen Präsidenten. „Ja, es ist eine große Unterstützung, die zu uns kommt, aber wir brauchen sie.“ Die Notwendigkeit der Waffenlieferungen an die Ukraine haben unlängst US-Beamte abermals bestätigt und die Wichtigkeit für den Verlauf des Ukraine-Kriegs betont. Sie warnten davor, dass der derzeitige Munitionsmangel in der Ukraine bis Ende März „katastrophal“ werden und erhebliche Folgen bei einer russischen Offensive von Russland nach sich ziehen könnte.
Fehlende Waffenlieferungen der USA im Ukraine-Krieg: Putin könnte daraus Profit schlagen
Zwei US-Beamte äußerten sich Ende letzten Monats in einem Interview mit ABC News unter der Bedingung der Anonymität zu dieser Einschätzung. „Der Wendepunkt beginnt jetzt, und es wird im Frühjahr und Sommer immer schlimmer. Diese Zeitspanne, in die wir eintreten, ist also eine kritische Zeitspanne“, sagte ein hochrangiger US-Verteidigungsbeamter dem Sender.
Und dieser kritischen Zeitspanne könnte die Streitkräfte von Wladimir Putin versuchen, weiteres Kapital aus der misslichen Lage der Ukraine schlagen. Ob es sich dabei um einen russischen Angriff auf die Millionenstadt Charkiw handeln könnte, bleibt derzeit ungewiss. Die Ukraine jedenfalls dementiert vehement, dass Russland „nicht die Ressourcen“ habe. Ob der Kreml-Machthaber das auch so sieht?