Trotz Sanktionen - Russischer Gasriese macht weiter satte Gewinne in der Nordsee
Der russische Energieriese Gazprom hätte, laut den von der „BBC“ veröffentlichten Konten, im vergangenen Jahr 45 Millionen Euro Gewinn aus seinem Gasfeld in der Nordsee erzielt. Das Sillimanite-Gasfeld, das sich über britische und niederländische Gewässer erstreckt, wird seit 2020 von Gazprom genutzt.
Die britische Regierung hätte angekündigt, den „wirtschaftlichen Druck“ auf Russland zu erhöhen. Das Sillimanite-Feld, welches 200km von der niederländischen Küste entfernt betrieben wird, ist ein Joint Venture zwischen Gazprom und der deutschen Firma Wintershall. Das dort produzierte Gas wird an Land in den Niederlanden geholt.
Sanktionen zielen auf Russlands Kriegsfinanzierung
Obwohl die Vereinbarung legal ist, hätten das Vereinigte Königreich, die USA und die EU strenge Wirtschaftssanktionen eingeführt, um Russlands Profit durch Energieexporte zu begrenzen und so seine Fähigkeit, den Krieg in der Ukraine zu finanzieren, einzuschränken.
Konten würden zeigen, dass Gazprom International UK, eine Tochtergesellschaft des russischen Energiegiganten, 2022 einen Vorsteuergewinn von 45 Millionen Euro erzielt und eine Dividende von 41 Millionen Euro an Gazprom International Projects BV, den unmittelbaren Eigentümer des Unternehmens in den Niederlanden, gezahlt hätte. Eine weitere Dividende von 1,7 Millionen Euro wäre im Juni dieses Jahres ausgezahlt worden.
Gazprom, das mehrheitlich im Besitz des russischen Staates ist und als größter Steuerzahler des Landes gilt, würde laut der staatlichen Nachrichtenagentur TASS 80 Milliarden Dollar an die russische Regierung gezahlt haben. Es würde auch eigene Milizen rekrutieren und finanzieren, die in der Ukraine an der Front kämpfen.
London verstärkt Druck, um Putins Kriegsmaschinerie zu stoppen
Die britische Regierung hätte bekundet, „weiterhin mit unseren Partnern zusammenzuarbeiten, um Russland den Zugang zu unseren Waren oder Technologien, die es in seiner Kriegsmaschinerie nutzen könnte, zu verwehren“. Man würde den „wirtschaftlichen Druck erhöhen“ und alle neu aufkommenden Formen von Umgehungen hart bekämpfen, „bis die Ukraine siegt und Frieden gesichert ist“.
Die gesamte Steuerrechnung des Unternehmens betrage 29 Millionen Euro, aufgeteilt zwischen den britischen und niederländischen Regierungen. Dies schließe 4 Millionen Euro unter der britischen Windfall-Steuer ein, die auf Energieunternehmen erhoben wurde, nachdem die Preise infolge des Krieges in der Ukraine in die Höhe geschnellt waren, sowie 5 Millionen Euro unter dem niederländischen Äquivalent.