Landkreis Freising: Abfuhr für die Gelbe Tonne
Hygienischer und weniger Fehlbefüllung: Der Landkreis Freising hält an den Gelben Säcken fest.
Freising – Sack oder Tonne – das war hier die Frage. Eine Frage, die im Planungs- und Umweltausschuss des Landkreises eindeutig beantwortet wurde: Ein Antrag der SPD-Kreistagsfraktion, die Umstellung der Sammlung von Verpackungsabfällen im Landkreis von den Gelben Säcken auf die Gelbe Tonne zu prüfen, fiel ziemlich sang- und klanglos mit 1:11 Stimmen durch.
Die Tonnen reißen nicht, sie würden nicht vom Winde verweht und nicht von Tieren auf Futtersuche aufgerissen, Tonnen seien auch für das Personal einfacher und sicherer zu handhaben – so die Argumente der SPD pro Tonne.
Seit 2019 bessere „Sackqualität“
Im September 2019, so die Darlegung der Verwaltung dazu, sei man vom Ausschuss beauftragt worden, bei „einer verbesserten Sackqualität“ eine 14-tägige Abfuhr im Holsystem zu erlassen. Von der Einführung einer Gelben Tonne sei nach dem politischen Willen seinerzeit bewusst abgesehen worden. Denn eine Gegenüberstellung von Vor- und Nachteilen der Gelben Tonne und des Gelben Sacks sei eindeutig: Eine weitere Tonne nehme Platz in Anspruch, den es gerade in urbanen Räumen oft nicht gebe, Gelbe Säcke nähmen nur Platz in Anspruch, wenn sie befüllt seien, seien unkompliziert lagerfähig, flexibel je nach Bedarf und transparent zum Erkennen von Fehlbefüllungen, außerdem hygienischer.
System mit vielen Vorteilen
Wenn mehr Verpackungsabfälle anfallen, werde ein zusätzlicher Sack dazugestellt, das Volumen der Tonne sei jedoch stets begrenzt. Und wenn die Gelbe Tonne voll sei, bestehe „eine erhöhte Gefahr“, dass Verpackungsabfälle in der Restabfalltonne oder Biotonne falsch entsorgt werden, damit die kommunalen Müllverbrennungskosten in die Höhe treiben beziehungsweise Bioabfälle unnötig verschmutzen und dort die Entsorgungskosten gebührenpflichtig erhöhen.
Nächster Punkt: Fehlbefüllungen könnten nur im Sack erkannt werden, in der Tonne seien diese im Bodensatz nicht kontrollierbar. Ab der Hälfte einer Fehlbefüllung blieben die Säcke stehen, was ein Anreiz für die Nutzer sei, auf die richtige Befüllung zu achten und nicht Restabfälle, Bioabfälle oder ähnlichen Müll ordnungswidrig und „an den Abfallgebühren vorbei“ zu entsorgen. Mögliche Nachteile des Gelben Sackes seien zwar die geringe relative Reißfestigkeit (sowohl bei der Nutzung als auch bei der Entsorgung) sowie die Verwehungen bei Starkwind und Beschädigungen durch futtersuchende Tiere und die Zweckentfremdung, beispielsweise für Altkleidersammlungen, aber auch da gebe es Gegenargumente: Da der Gelbe Sack nur für die sogenannten Leichtverpackungen vorgesehen ist, reiche es aus, dünnwandiger zu sein. Dies spare Ressourcen in der Herstellung und ermögliche die notwendige Transparenz. Das Material sei inzwischen reißfester, die Zugbänder ermöglichten es, den Gelben Sack bei Wind an den Zaun zu hängen. Verwehungen würden somit minimiert.
Weniger Geruchsbelästigung
Durch die Erhöhung des Abfuhrturnus von vier auf zwei Wochen seien auch das Problem der Geruchsbelästigung und die Beschädigung durch futtersuchende Tiere weitestgehend eingedämmt. Zudem wäre eine Änderung des Systems aus vertragsrechtlichen Gründen frühestens ab dem Jahr 2027 denkbar.
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Fazit der Verwaltung: Die Vorteile des Gelben Sacks überwiegen deutlich, zumal auch die Ausgabe über die örtlichen Wertstoffhöfe und Bürgerbüros keine unzumutbare Belastung für die Bürger darstelle. Dem schloss sich die große Mehrheit des Ausschusses an, der Antrag auf Prüfung wurde mit der Gegenstimme von Herbert Bengler (SPD) abgelehnt.