„Hier war meine Heimat“: Ehemaliger Bauernhof in Eching brennt nieder - Mehrfamilienhaus evakuiert

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Wasser marsch: Trotz schneller Löscharbeiten fielen den Flammen mehrere Gebäude zum Opfer. © Thomas Gaulke

Alarm in Eching: Bei einem Großbrand in der Ortsmitte wurde ein ehemaliger Bauernhof zerstört. Der Schaden ist gewaltig.

Eching – „Hier war meine Heimat.“ Fassungslos stand Helga Ebenhöh am Dienstagvormittag vor den Ruinen, die sich in den blauen Himmel über Eching reckten. In den frühen Morgenstunden kam es auf dem inzwischen unbewohnten bäuerlichen Anwesen an der Daitenhausener Straße, auf dem die Rentnerin mit ihren Geschwistern aufgewachsen ist, zu einem Brand. Rund 100 Einsatzkräfte löschten stundenlang die Flammen.

Nur noch Trümmer übrig: Helga Ebenhöh steht vor den Ruinen des Bauernhofs, auf dem sie aufgewachsen ist.
Nur noch Trümmer übrig: Helga Ebenhöh steht vor den Ruinen des Bauernhofs, auf dem sie aufgewachsen ist. © Wilms

Ausgebrochen war das Feuer am Dienstagfrüh gegen 4.45 Uhr. Einige Anwohner, die aufgrund des hellen Scheins wach wurden, fragten sich kurzzeitig, ob die Sonne etwa schon aufgeht. Andere Nachbarn rissen das Lodern der Flammen und das Knacken des Holzes aus dem Schlaf. Als sie begriffen, dass eine Scheune brannte, alarmierten mehrere Anlieger die Feuerwehr. Die rückte mit zahlreichen Kräften an. Trotz des schnellen Eingreifens brannte die Scheune vollständig nieder. Darin abgestellte Gegenstände – darunter zwei Autos – wurden durch den Großbrand vollkommen zerstört.

Hitze mit fatalen Folgen: Mehrfamilienhaus evakuiert

Die Hitze der teilweise mehrere Meter hohen Flammen hatten außerdem fatale Auswirkungen auf ein angrenzendes Mehrfamilienhaus: Das Übergreifen des Feuers konnte zwar verhindert werden, doch die Fassade wurde erheblich beschädigt. Die Wohnungen mussten evakuiert werden, zwölf Personen wurden übergangsweise im Echinger Feuerwehrhaus untergebracht, berichtet das Polizeipräsidium Oberbayern Nord. Verletzt wurde glücklicherweise niemand.

Der Sachschaden ist dagegen immens: Neben dem Scheunengebäude wurde ein kleiner Schuppen sowie ein ein ehemaliges kleineres Wohngebäude, das inzwischen als Gartenhaus genutzt wurde, ebenfalls zerstört. Die Höhe des Sachschadens beläuft sich nach ersten Angaben der Polizei auf eine „wohl deutlich sechsstellige Schadenssumme“.

Brandermittler suchen nach Ursache

Nachdem die Löscharbeiten am Dienstagvormittag abgeschlossen waren, war die Betroffenheit der Anwohner groß. „Ich habe nachts nichts von der Katastrophe mitbekommen“, sagte Helga Ebenhöh, die direkt nebenan wohnt. Fassungslos blickte sie auf den Ort, an dem sie ihre Kindheit und Jugend verbracht hat und von dem jetzt nur noch Trümmer übrig sind.

Was den Brand ausgelöst hat, war am Dienstagnachmittag noch unklar: Die Kriminalpolizei Erding hat die Ermittlungen übernommen. „Nach dem Erkalten des Brandorts wird dieser von Spezialisten auf mögliche Spuren hin untersucht“, heißt es seitens des Polizeipräsidiums. Dann soll auch eine genaue Bezifferung des Schadens möglich sein.

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