Die Finanzen: Stehen Bad Heilbrunn sieben magere Jahre bevor?

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Aufs Geld schauen: Der Bad Heilbrunner Gemeinderat hat einstimmig dem Haushalt 2025 zugestimmt. © Sandra Gerbich

Der Gemeinderat Bad Heilbrunn hat den Haushalt für dieses Jahr beschlossen. Die Aussichten darüber hinaus sind nicht rosig.

Bad Heilbrunn – Der Bad Heilbrunner Gemeinderat hat einstimmig dem Haushalt 2025 mit einem Gesamtvolumen von mehr als 25 Millionen Euro zugestimmt. Das sind 14 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Dennoch kündigte Bürgermeister Thomas Gründl (CSU) den Beginn der mageren Jahre an.

Bad Heilbrunn befürchtet finanziell magere Jahre

Ursprünglich waren es sieben fette Kühe, welche nach alttestamentlicher Überlieferung dem Pharao im Traum erschienen und von sieben mageren aufgefressen wurden. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates Bad Heilbrunn hingegen kündigte Rathauschef Gründl den Beginn eines mäßigen Haushaltszyklusses an. Und das trotz eines stattlichen Etats.

So schließt der Haushaltsplan 2025 im Verwaltungshaushalt in Einnahmen und Ausgaben mit rund 9,6 Millionen und im Vermögenshaushaushalt mit mehr als 15,7 Millionen Euro ab. Damit ergibt sich ein Gesamtvolumen in Höhe von zirka 25,3 Millionen Euro – um die 14,2 Millionen Euro mehr als im Vorjahr.

Tilgungen schlagen in Bad Heilbrunn zu Buche

Vor allem die Tilgungen der Grundstückskäufe wie etwa die 9,3 Millionen Euro an Bayerngrund und 4 Millionen Euro für das Strauß-Gelände schlügen zu Buche, sagte Gründl. Letzteres sei nunmehr bezahlt, ließ der Rathauschef wissen. Ebenso das Deckel-Grundstück, für das die Gemeinde 2 Millionen Euro hinblättern musste.

Die Rücklagen hätten laut Gründl den Mindeststand erreicht, ohne eine konkrete Summe zu nennen. Weiterhin will die Gemeinde Schulden in Höhe von 3 bis 5 Millionen Euro tilgen. Erfreulicherweise seien, erklärte der Bürgermeister, die Gewerbesteuereinnahmen auf rund 1,9 Millionen Euro gestiegen, und auch Beteiligung der Gemeinde an der Einkommenssteuer auf etwa 3,5 Millionen Euro.

Ohne Zahlen zu nennen, informierte Gründl darüber, dass die Schlüsselzuweisungen – das sind zweckfreie Zuweisungen aus dem kommunalen Finanzausgleich, die steuer- oder umlageschwachen Kommunen zufließen - gesunken seien. „Was wiederum für uns bedeutet, dass die Finanzkraft unserer Gemeinde gut ist“, sagte Gründl.

Bad Heilbrunn investiert in den Straßenunterhalt

Zudem sprach er von 46 Kilometer Straßenunterhalt – „weitaus mehr als in Benediktbeuern oder Bichl“, sagte der Rathauschef. Es sei wichtig, „mal wieder Geld dem Straßennetz zukommen zu lassen“, findet der Bürgermeister.

Hinsichtlich Schaffung weiteren Wohnraums hielt sich Gründl zurück. Die Gemeinde sei angehalten, nachhaltig zu wirtschaften. Bauerwartungsland für nachfolgende Generationen bedeute auch in Zukunft eine größere Schule, einen weiteren Kindergarten, entsprechende Infrastruktur. Leistungsverzicht sei nicht unbedingt „in“, sagte der Rathauschef. Aber künftig werde nicht jeder Wunsch umsetzbar sein. „Die sieben mageren Jahre haben gerade begonnen“, so Gründl.

Zwar sah sich Iradj Rahimpur (FW) in Sachen Ausgaben „auf gleicher Linie mit Gründl“, die für ihn bedeute, „nicht jeden Wunsch des Bürgers von den Lippen abzulesen“. Dennoch mahnte der Gemeinderat, nicht zu viel bei den Kindern zu sparen. „Sie sind unsere Zukunft“, sagte Rahimpur. Und: „Einige Euronen Defizit sind gut angelegtes Geld“.

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