Palästina-Demo in Berlin eskaliert: Polizist prügelt gezielt auf Demonstranten ein
In Berlin endet eine Pro-Palästina-Demo mit über 1000 Teilnehmenden in einem Handgemenge. Ein Video zeigt, wie ein Beamter Demonstranten angreift, die Polizei ermittelt.
Berlin – Am Rande der Kundgebung „Solidarität mit Palästina, stoppt den Krieg – stoppt den Genozid“ in Berlin-Kreuzberg und Neukölln ist es am Mittwochabend (29. Mai) erneut zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Demonstrantinnen und Demonstranten gekommen. Als die Demo auf der Sonnenallee von den Einsatzkräften aufgelöst wurde, kam es zu einem Handgemenge. Es flogen laut der Berliner Zeitung Flaschen und Steine – auch Pyrotechnik wurde gezündet. Es soll mehrere Brände an Müllcontainern gegeben haben.
Video zeigt, wie Polizist auf junge Demonstranten einschlägt
Ein Video, das in den sozialen Medien die Runde macht, sorgt derzeit für besonderes Aufsehen. Darauf zu erkennen ist ein Beamter der Polizei, der offenbar in eine Diskussion mit einem Teilnehmer der Demo geraten ist. Als er ihn wegschubst, eskaliert die Situation. Ein zweiter, junger Mann versucht dazwischenzugehen – der Polizist schlägt schließlich mit gezielten Faustschlägen auf die beiden Männer ein. Sie werden in einen Hauseingang gedrängt.
Im Hintergrund sind empörte Rufe und Schreie zu hören. „Hey, das sind Kinder“, schreit ein Mann. Einige Einsatzkräfte formieren sich direkt vor der Szene.
Polizei bestätigt Ermittlungen gegen Beamten
Für die gezielte Attacke auf mindestens einen der Demonstranten wird es Konsequenzen geben. „Das Video ist der Polizei bekannt“, sagte eine Polizeisprecherin am Mittwoch der Berliner Zeitung. „Das zuständige Kommissariat für Beamtendelikte hat Ermittlungen eingeleitet.“ Schwere Vorwürfe gegen die Polizei gab es auch nach den Krawallen am 1. Mai.
Am Mittwochabend hatte eine Polizeisprecherin gesagt, die Demo sei mit geschätzt rund 1400 Teilnehmern größer ausgefallen als erwartet. Angemeldet waren laut Polizei rund 1000 Teilnehmer. Wasserwerfer wurden eingesetzt, mehrere Demonstranten in Gewahrsam genommen.
Schon am Dienstagabend war eine pro-palästinensische Demonstration in Neukölln eskaliert. Rund 850 Menschen hatten sich nach Angaben der Polizei versammelt. Nach Polizeiangaben wurden 19 Strafverfahren eingeleitet wegen tätlichen Angriffs auf und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, wegen besonders schweren Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung, Sachbeschädigung, Beleidigung sowie Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen. Auch in den USA eskalieren die Pro-Palästina-Demos. (asc/dpa)
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