Zweckverband Oberland zur Fusion: Gemeinsame Rettungsleitstelle ist sinnvoll

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Wer schickt die Rettungskräfte los? Eine gemeinsame Leitstelle soll in Maisach aufgebaut werden (Symbolbild). © Symbolbild: panthermedia/chrissi

Dringender Appell für eine gemeinsame Integrierte Rettungsleitstelle in Maisach: Der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Oberland äußert sich zur Fusion mit Fürstenfeldbruck. Die Einsatzbereitschaft sei nicht gefährdet.

Region - „Wir haben uns die Entscheidung zur Fusion der beiden Zweckverbände für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) Oberland und Fürstenfeldbruck mit einer gemeinsamen Integrierten Rettungsleitstelle (ILS) in Maisach nicht leicht gemacht.“ Der ZRF Oberland nimmt Stellung zum Offenen Brief der ILS-Mitarbeiter und deren Kritik an dem Vorhaben. Der Zusammenschluss sei auf die Zukunft ausgerichtet. Mittel- und langfristig sei es sinnvoll, integrierte Leitstellen zusammenzulegen und Synergien zu erzielen. In fast allen Bereichen wie Personal, Gebäude und Technik könnten größere Leitstellen effizienter arbeiten.

Leitstellen-Umzug: Der Zweckverband Oberland begründet die Fusions-Pläne mit Fürstenfeldbruck

Anlass und wichtiges Argument des Entschlusses: Die Räumlichkeiten im Weilheimer BRK stehen aufgrund von Eigenbedarf ab Anfang bis Mitte 2026 nicht mehr zur Verfügung. Und das ILS Oberland braucht mehr Fläche (zusätzliche Arbeitsplätze aufgrund gestiegenem Notrufaufkommen). „Somit musste ein alternativer Standort für die ILS Oberland gefunden werden“, so der ZRF Oberland.

Als neuer Standort wurde hierzu das Gebäude der Telekom in Weilheim (gegenüber dem Bahnhof Weilheim) untersucht, Umbaukosten circa acht Millionen Euro. Außerdem wurde das Gebäude der ehemaligen Berufsschule in Weilheim näher untersucht. Diese Möglichkeit wurde aufgrund der grundsätzlichen Gegebenheiten vor Ort und der noch höheren Umbaukosten verworfen. Auch wenn diese Varianten kurzfristig betrachtet für den ZRF Oberland die günstigere Variante gewesen wäre. Man wäre als Mieter aber immer abhängig von zukünftigen Entwicklungen. Im Gegensatz dazu investiert der ZRF Oberland bei der ILS in Maisach in eigenes Eigentum.

Zentralisierung sei „sinnvoll“

Die Zusammenlegung von Integrierten Leitstellen wird derzeit auch im Bayerischen Staatsministerium des Innern diskutiert „Sinnvoll ist eine Konzentration und Zentralisierung der Leitstellen. Es wird pro circa 1 Million Einwohner eine Integrierte Leitstelle empfohlen.“ Die sieben Landkreise der beiden Zweckverbände Fürstenfeldbruck und Oberland umfassen insgesamt 1.002.454 Einwohner (Stand 2023). Die Anzahl der Tages-/Übernachtungsgäste spielt bei der Berechnung von Tischbesetztzeiten eine wichtige Rolle. Deshalb soll bei einer geplanten Fusion ein Tischbesetztzeitengutachten zeitnah beauftragt werden.

Regionale Besonderheiten berücksichtigen

Das ZRF Oberland betont: „Es erfolgt ein Start in Maisach erst dann, wenn alle technischen und organisatorischen Voraussetzungen vorliegen. Die sichere Disposition und Durchführung der Einsätze hat oberste Priorität. Die regionalen Besonderheiten im ZRF Oberland werden selbstverständlich auch bei einer Alarmierung durch die gemeinsame ILS in Maisach berücksichtigt. Alle Alarmierungsplanungen und Konzepte der ILS Oberland werden in die neue ILS übernommen.“

Im Neubau der ILS in Maisach werde laut ZRF Oberland die komplette Leitstellen- und Kommunikationstechnik neu errichtet. Die „alte“ Technik bleibe in den derzeit bestehenden Räumen der ILS FFB bis zur Inbetriebnahme der neuen ILS in Betrieb und würde danach ausgemustert. Bei einer Fusion werde die Technik in der ILS Oberland ebenfalls erst mit Übernahme aller Funktionen durch die neu errichtetet ILS außer Betrieb gehen. Zusätzliche Alarmierungstechnik sei nicht notwendig. Funkgeräte und Pager würden in regelmäßigen Updates immer auf den neusten Stand gebracht.

Kündigungen verhindern

Das bestehende Personal in der ILS Oberland kann im Wege des Betriebsübergangs in der neuen ILS weiter beschäftigt werden. Dass Mitarbeiter kündigen, will man verhindern. Es sollen bei Bedarf Gespräche geführt werden, welche Möglichkeiten für eine Weiterbeschäftigung bestehen (Stichwort: attraktive Schichtmodelle).

Die Disponenten beider Leitstellen würden in den kommenden Monaten in die bestehenden Alarmierungsplanungen eingewiesen. ZRF Oberland: „Es entsteht keine Verschlechterung bei der Notfallversorgung der Bevölkerung. Derzeit sind bereits sieben Disponenten in der ILS FFB tätig, die in der ILS Oberland gearbeitet haben und somit mit den örtlichen Gegebenheiten unserer drei Landkreise bestens vertraut sind.“

Bewährte Einsatzkonzepte würden bleiben

Bewährte Einsatzkonzepte sollen selbstverständlich bestehen bleiben. Die vertrauensvolle Zusammenarbeit in allen Bereichen (Einsatzkräfte, Krankenhäuser und alle weiteren Behörden/Institutionen) sollte von Anfang an bestehen und erhalten bleiben.

Ziel: Ab 2026 gemeinsamer Betrieb

Der gemeinsame Betrieb startet, wenn die reibungslose Alarmierung sichergestellt ist – dies bestimmt den Zeitplan. Aktuelles Ziel der Betriebsaufnahme ist der 1. Januar 2026. Wie ausgeführt, erfolgt ein Start der gemeinsamen Alarmierung aber erst ab dem Zeitpunkt der absolut gesicherten Alarmierung aller Blaulichtorganisationen. Dies ist Grundvoraussetzung der Fusion.

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