Bei „maischberger“ in der ARD: Kolumnistin vergleicht Merz mit Trump
Am Donnerstag wird Bundeskanzler Friedrich Merz zu einem Antrittsbesuch ins Weiße Haus nach Washington kommen und sich mit US-Präsident Donald Trump treffen. Um dieses geplante Gespräch ging es am Dienstagabend auch im ARD-Talk von Sandra Maischberger. Die Moderatorin spielte dazu einen Ausschnitt von Merz‘ Auftritt beim "WDR Europaforum 2025" ein, in dem er seinen Amtskollegen aus den USA nachahmt.
Brockhaus: "Friedrich Merz möchte geliebt werden von uns"
Dann will Maischberger von der FOCUS-online-Kolumnistin Nena Brockhaus wissen, ob das klug ist. "Ich würde nicht sagen, dass es klug ist. Und ich hoffe, dass Friedrich Merz sich besser vorbereitet hat, als ihn zu parodieren", so die Journalistin.
Dann erklärt Brockhaus weiter: "Man merkt ja, fand ich auch an dem Einspieler gerade, Friedrich Merz möchte ja eigentlich schon geliebt werden von uns. Er sitzt dann da und sagt 'Ich will jetzt eigentlich sagen, aber alle wissen…'. Und dann fängt das Publikum an zu lachen, dann merkt er, 'oh, endlich findet mich jemand gut…'. Und dann redet er weiter und weiter. Dann redet er sich so in Wallung, dass er gar nicht merkt, was er gerade tut. Und Friedrich Merz ist ja jetzt nicht immer für die perfekte Rhetorik bekannt und ich glaube, er wollte in dem Punkt einfach geliebt werden. Da hat er ein bisschen was mit Trump gemeinsam, der das ja auch oft, dieses geliebt werden wollen."
Moderatorin Sandra Maischberger merkt trocken an: "Dann kann ja nichts mehr schiefgehen im Weißen Haus zwischen Donald Trump und Friedrich Merz."
Welchen Ton wird Donald Trump anschlagen?
Brockhaus hofft, dass sich Merz gut auf das Treffen vorbereitet hat. Ex-Kanzlerin Angela Merkel habe vor dem ersten Aufeinandertreffen nicht nur die Biografie des US-Präsidenten gelesen, sondern auch "diese schreckliche TV-Sendung 'The Apprentice' geguckt".
Die Journalistin Ulrike Herrmann verweist auf Merkels Autobiografie. Darin schreibt die Ex-Kanzlerin, dass jedes Treffen mit Trump, sobald die Fernsehkameras angingen, ein Kampf sei. Unvorhersehbar bleibe, welchen Ton der US-Präsident wähle, so die Journalistin: "Also, ob er das Format wählt, das Selenskyj erleben durfte, […] so nach dem Motto 'die werden richtig niedergemacht'. Oder ist es so, wie er Mark Carney behandelt hat. Das er ihm zwar jede Menge falsche Behauptungen an den Kopf wirft, aber höflich."
Die ganze Sendung vom 3. Juni sehen Sie in der ARD-Mediathek.