Trump fordert Umbenennung von NFL-Team – und widerspricht sich damit selbst

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Trump bringt die „Redskins“-Debatte zurück – und widerspricht sich in einem Punkt selbst. Beobachter vermuten dahinter ohnehin eine Ablenkung von den Epstein-Akten.

Washington, DC – US-Präsident Donald Trump drängt das NFL-Team Washington Commanders, seinen alten Namen „Redskins“ wieder anzunehmen. Um seine Forderung zu untermauern, drohte der Republikaner am Sonntag (20. Juli) auf seinem Netzwerk Truth Social mit wirtschaftlichen Konsequenzen. Beobachter sehen darin eine Ablenkung von der Debatte um Trumps Umgang mit den Epstein-Akten.

Trump widerspricht sich in der „Redskins“-Debatte selbst

Sollte das Team den Namen „Commanders“ beibehalten, plant Trump, den Bau eines neuen Stadions in Washington zu blockieren. Der US-Präsident schrieb auf Truth Social: „Wenn sie den Namen nicht wieder in den ursprünglichen Namen ‚Washington Redskins‘ ändern und den lächerlichen Namen ‚Washington Commanders‘ loswerden, werde ich ihnen keinen Vertrag für den Bau eines Stadions in Washington geben“.

Im Jahr 2020 hatte sich die Mannschaft nach langjähriger Kritik vom Namen „Redskins“ getrennt, da dieser mit der gewaltsamen Geschichte gegenüber indigenen Völkern in den USA assoziiert wird. Trumps jetzige Forderung wirkt ironisch, betrachtet man einen Beitrag aus dem Jahr 2013: „Der Präsident sollte den Washington Redskins nicht sagen, dass sie ihren Namen ändern sollen – unser Land hat viel größere Probleme“, schrieb der Republikaner damals auf der Plattform X (ehemals Twitter).

Die Regierung solle sich auf die wesentlichen Probleme des Landes konzentrieren und nicht auf solchen „Unsinn“, so seine Forderung damals. Nun scheint Trump selbst den Fokus auf die Umbenennung zu legen und widerspricht sich damit selbst. Beobachter vermuten, dass der US-Präsident mit der „Redskins“-Debatte von der Diskussion um seinen Umgang mit den Akten des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein ablenken möchte. Kürzlich verbreitete der Republikaner auch eine Verschwörungstheorie über Barack Obama und veröffentlichte Dokumente im Zusammenhang mit der Ermordung von Martin Luther King Jr.

Früherer Start in die Sommerpause: Republikaner verhindern Abstimmung zu Epstein-Akten

Der Satiriker Stephen Colbert, einer der schärfsten Kritiker Trumps, thematisierte in seiner Show die von Trump angestoßene „Redskins“-Diskussion. In dem Einspieler war zu sehen, wie Trump das Football-Team in „Washington Epsteins“ umbenennen will – eine Anspielung auf die früheren Kontakte des US-Präsidenten zum Sexualstraftäter Epstein. Während seines Wahlkampfs hatte Trump versprochen, die Akten zum Epstein-Fall zu veröffentlichen, war dem aber bislang nicht nachgekommen.

Das Logo des Football-Teams „Washington Commanders“, im Hintergrund US-Präsident Donald Trump.
Das alte Logo des Football-Teams „Washington Commanders“, im Hintergrund US-Präsident Donald Trump. © IMAGO/Jakub Porzycki / NurPhoto

Auch seine MAGA-Anhängerschaft fordert mehr Transparenz, weshalb sich der US-Präsident nun auch Kritik aus dem eigenen Lager ausgesetzt sieht. Der letzte Stand der Entwicklungen: Um eine Abstimmung über die Freigabe der Epstein-Akten zu verhindern, schickte der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, die Abgeordneten bereits am Mittwoch und nicht wie üblich erst am Freitag in die Sommerpause.

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