Amthor beim Thema Migration plötzlich ungewohnt aggressiv – im TV ruft er „Quatsch!“

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In der ARD-Talkshow „Hart aber fair“ spricht Philipp Amthor (CDU) unter anderem über Migrationspolitik. Die Gemüter sind erhitzt.

Köln – In der ARD-Sendung „Hart aber fair“ haben CDU-Politiker Philipp Amthor und die im Iran geborene Autorin Gilda Sahebi über das Dauerbrenner-Thema zur Bundestagswahl gestritten: die deutsche Migrationspolitik. Zu Beginn gab sich Amthor selbstkritisch. Auch Unions-Wählerinnen und -Wähler wüssten, dass die vermeintliche Migrationskrise nicht erst mit der Ampel-Regierung unter Kanzler Olaf Scholz (SPD) gekommen sei. Damit hätten auch Fehlentscheidungen einer CDU-geführten Regierung zu tun.

TV-Talk nach Bundestagswahl: Amthor und Sahebi argumentieren hitzig beim Thema Migration

So oder so: Politikerinnen und Politiker könnten das Thema nicht ignorieren. Laut Amthor muss die Politik die Migration wieder in den Griff bekommen. An dieser Stelle hakt Sahebi ein: Die freie Journalistin sieht einen Zusammenhang zwischen dem Erstarken der AfD und dem Schimpfen der CDU über Migranten. Politische Mandatsträger sprächen, als ob die AfD in einem „komplett kontextfreien Raum“ entstehe. „Die sind einfach nur so böse, die AfD-Politiker“, sagte Sahebi provozierend.

Daraufhin schüttelte Amthor den Kopf und wehrte sich: „Das hat niemand von uns gesagt.“ Nun mischte sich ein weiterer Studiogast ein: die EU-Abgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP). „Wir haben gerade gesagt, dass wir die Probleme lösen müssen, damit die AfD wieder kleiner wird“, betont sie.

Dann fragte Sahebi nach, an welchem Tag sich der mögliche Kanzler Friedrich Merz (CDU) hinstellen würde, um zu sagen: „Das Problem der Migration ist gelöst.“ Über diese Aussage zeigte sich Amthor verärgert: „Das ist doch Quatsch, dieses Argument, wenn ich immer höre: Migration lösen.“

TV-Streit über Migration endet chaotisch

Weiter sagte der eingeladene Christdemokrat: „Wenn man sich mit den Landräten unterhält und die nicht feststellen müssen, dass die im Takt von Monaten neue Flüchtlingsunterkünfte bauen müssen, wenn die Schulen nicht überfüllt sind, wenn die Sprachkurse nicht überfüllt sind, wenn die Kriminalität in diesem Land zurückgeht, dann sind Probleme gelöst. Und das ist messbar.“

Philipp Amthor (CDU/l) streitet in der ARD-Sendung „Hart aber fair“ über Migrationspolitik. © Screenshot

Nun entgegnete Sahebi mit einer Frage: Was passiere, wenn diese mutmaßlichen Probleme gelöst seien – und dann „nimmt ein Mann ein Messer in die Hand und greift jemanden an? Ist es dann wieder ungelöst?“ Amthors Antwort: „Nein, dann wird dieser Mann verurteilt.“ Spätestens ab diesem Moment wurde die Diskussion zu einem unverständlichen Streit, der nach wenigen Momenten abrupt endet. (Jan-Frederik Wendt)

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