Mit dem Spatenstich für die neue Brücke am Plansee fällt der Startschuss für die Radanbindung
Die in die Jahre gekommene Seespitzbrücke am Plansee wird neu gebaut. Zum Spatenstich kam auch Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Georg Dornauer ins Außerfern.
Breitenwang – Sie wurde Mitte der 50er Jahre gebaut und muss einiges aushalten: Rund 60.000 Fußgänger und Radfahrer haben allein im vergangenen Sommer die Seespitzbrücke am Plansee überquert. Nun wird sie abgerissen und im Laufe der nächsten vier Monate neu errichtet.
In einer Pressekonferenz erklärte Statiker Paul Nessler, worauf er bei der Planung der neuen Brücke Wert gelegt hat: Neben der sicheren Verkehrsanbindung und der Funktionalität für die Nutzer – etwa durch eine barrierefreie Rampe – sei ihm die Attraktivität des Bauwerks wichtig gewesen, die „seine Bedeutung widerspiegelt“. Dies soll zum Beispiel durch ein markantes Flugdach in Holzbauweise erreicht werden, das sich wellenförmig über die Brücke spannt. Die Bauzeit beträgt vier Monate: Im Juni soll der neue Übergang an der Seespitze eröffnet werden. Bis dahin ist ab sofort eine Querung nicht möglich.
Ein Meilenstein
Der Brückenneubau steht allerdings nicht für sich allein, sondern ist ein regelrechter Meilenstein für die Region, wie auf der Pressekonferenz mehrfach zu hören war. Denn mit ihm Hand in Hand geht ein Radwegeneubau, der es in sich hat. Mit dem neuen Weg soll das Naherholungsgebiet am Plansee mit dem Talkessel Reutte verbunden werden – womit sozusagen ein lange gehegter Wunsch wahr wird. „Wir sind schon 2017 an diesem Thema dran gewesen, aber gescheitert“, erinnert sich Markus Rudigier, Substanzverwalter der Gemeinde Breitenwang.
Durch die schwierige topographische Lage habe man das Projekt damals als nicht realisierbar erachtet. Erst als jetzt das Thema Brückenneubau auf den Tisch kam, sei das Projekt Radweg wieder aktuell geworden. Denn: Als die Beteiligten sich nach einer möglichen Förderung für die Brücke umschauten, sei klar geworden, „dass die Brücke nur gefördert wird, wenn ein Radweg anschließt.“
Oberhalb der Straße
Also wurde eine Studie in Auftrag gegeben, um die optimale Trasse ausfindig zu machen – allerdings mit ernüchterndem Ergebnis. „Die Kosten für die attraktivste Route waren wahnsinnig hoch“, erzählt Rudigier. Doch schließlich wurde eine Alternative gefunden: „Wir orientieren uns an der Straße, aber bleiben oberhalb“, erläutert der Substanzverwalter. Einen Zeitplan für den Radweg gibt es noch nicht. Seine „immense Bedeutung für den Talkessel“ betonten sowohl Breitenwangs Bürgermeister Hanspeter Wagner als auch Reuttes stellvertretender Bürgermeister Markus Illmer.
Alle Beteiligten hoben hervor, dass das Projekt nur möglich sei durch den Schulterschluss der Gemeinden, der Elektrizitätswerke Reutte AG (EWR), die das Projektmanagement übernommen haben, und des Tourismusverbandes Naturparkregion Reutte. Die Brücke, die bisher Eigentum der EWR war, wird künftig im Besitz der Gemeinde Breitenwang sein, wie Bürgermeister Hanspeter Wagner bekannt gab. Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Georg Dornauer dankte den regionalen Akteuren für ihr Engagement, denn er wisse „wie viele Rädchen ineinander greifen müssen, damit so etwas zustande kommt.“
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Und auch noch gute Neuigkeiten hatte er aus der Landeshauptstadt mitgebracht: Für die notwendige Sanierung des bestehenden Weges (Gesamtkosten: 151.000 Euro) gibt es eine Förderung von rund 87.000 Euro.