Markus Söder sorgt bei Ricarda Lang für Entsetzen: „Aus Selbstbesoffenheit“
Ricarda Lang (Grüne) reagiert auf ein Verhalten von Markus Söder (CSU) mit Fassungslosigkeit und springt Peer Steinbrück (SPD) zur Seite.
Stuttgart - Markus Söders Geste vor dem Denkmal für die Helden des Warschauer Ghettos sorgt bei vielen Politikerkollegen auch eine Woche danach noch für Fassungslosigkeit. „Das ist eine der größten Geschmacklosigkeiten der letzten Jahre. Da muss man erstmal darauf kommen, da sind irgendwelche Synapsen nicht richtig verdrahtet bei dem Mann“, nahm Peer Steinbrück (SPD) kein Blatt vor den Mund.
Ricarda Lang verteilt Spitze in Richtung Markus Söder
Der einstige Finanzminister und ehemalige SPD-Kanzlerkandidat äußerte sich dazu im ARD-Talk bei Miosga. Auch zu Gast war Ricarda Lang (Grüne), die schon während dieser Worte Steinbrück nickend zustimmte. Bei X schreibt sie außerdem dazu: „Peer Steinbrück hat mir mit seinen Worten bei Miosga zum Kniefall aus dem Herzen gesprochen.“ „Willy Brandt kniete aus Demut vor der deutschen Geschichte“, so Lang weiter, die dann noch eine Spitze in Richtung des bayerischen Ministerpräsidenten verteilt: „Söder kniet aus Selbstbesoffenheit.“
Markus Söder spricht von „bewegenden Momenten“
Der damalige Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) kniete am 7. Dezember 1970 vor dem Denkmal. Es wurde als eine Bitte um Vergebung für die deutschen Gräueltaten im Zweiten Weltkrieg verstanden.
Dem wollte Söder nacheifern und schreibt zu dem Foto auf Instagram: „Sehr bewegende Momente zu Beginn der Warschau-Reise: Es war mir ein persönliches Anliegen, zwei Kränze zum Gedenken und Erinnern niederzulegen. Das Denkmal der Helden des Ghettos in Warschau und das Denkmal des Warschauer Aufstands 1944 erinnern an unsere dunkelste Geschichte. Die Nazis haben hier schreckliche Verbrechen begangen, unterdrückten die polnische Bevölkerung und haben das jüdische Leben in der Stadt fast völlig ausgelöscht.“
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Danach postete Söder allerdings ein weiteres Foto, was wiederum viele, unter anderem Ricarda Lang, geschmacklos fanden: Zu sehen ist, wie er eine Wurst auf dem Weihnachtsmarkt isst. Der ursprüngliche Grund von Söders Reise nach Polen war ein Treffen mit dem dortigen Ministerpräsidenten Donald Tusk.