Bei Explosion in Moskau: Putins Atom-General bei Anschlag getötet
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Der Sprengsatz detonierte offenbar im Moskauer Zentrum und tötete Generalleutnant Igor Kirillow. Er stand auf internationalen Sanktionslisten.
Moskau – Bei einer Explosion in Moskau sind nach Behördenangaben ein ranghoher General der russischen Streitkräfte und sein Assistent getötet worden. In der Nähe eines Wohnhauses im Südosten der Hauptstadt sei am Dienstag (17. Dezember) ein Sprengsatz detoniert, teilte das russische Ermittlungskomitee mit.
Der Kommandeur der russischen Truppen zur Abwehr von Angriffen mit radioaktiven, biologischen und chemischen Kampfstoffen, Igor Kirillow, und sein Stellvertreter verließen am frühen Morgen einen Wohnblock, als ein in einem Motorroller versteckter Sprengsatz detonierte. Die Explosion soll sich am Rjasanski-Prospekt, einer Ein- und Ausfallstraße Richtung Moskauer Zentrum, ereignet haben, berichtet der Spiegel.

Kommandeur am Vortag in der Ukraine angeklagt: Geheimdienst sieht Einsatz verbotener Chemiewaffen
Der Eingang des Gebäudes wurde schwer beschädigt und die Fensterscheiben mehrerer Wohnungen gingen zu Bruch, wie auf Fotos zu sehen war, die von russischen Medien veröffentlicht wurden.
Erst am Tag zuvor hatte der ukrainische Geheimdienst SBU in Abwesenheit Anklage gegen ihn erhoben und auf Telegram erklärt, er sei „für den massenhaften Einsatz verbotener Chemiewaffen verantwortlich“, berichtet die Kyiv Post.
Russlands wichtigste Ermittlungsbehörde, das Ermittlungskomitee, erklärte, dass es „ein Strafverfahren wegen des Mordes an zwei Soldaten eingeleitet“ habe. Ermittler, Kriminalisten und Rettungsdienste seien am Tatort. Es werden Ermittlungs- und Fahndungsmaßnahmen durchgeführt, um alle Umstände der Straftat aufzuklären.
Wegen Einsatz von Chlorpikrin: Großbritannien sanktioniert russische Abteilung für Chemieabwehr
Großbritannien hatte im Oktober wegen des Vorwurfs des Einsatzes von Chemiewaffen in der Ukraine Sanktionen gegen Kirillow verhängt. Damals hieß es aus London, dass wegen des Vorwurfs des Einsatzes von Chemiewaffen im Ukraine-Krieg die zuständige Einheit der russischen Armee mit Sanktionen belegt werde.
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Großbritannien werde nicht „tatenlos zusehen“, während der russische Präsident Wladimir Putin „und sein Mafiastaat das Völkerrecht inklusive des Chemiewaffenübereinkommens mit Füßen treten“, so der britische Außenminister David Lammy damals. London wirft Moskau unter anderem den Einsatz von Chlorpikrin vor.

Der Kampfstoff schädigt die Lunge und kann schwere Augen- und Hautreizungen hervorrufen. Chlorpikrin wurde massiv im Ersten Weltkrieg eingesetzt. Der Einsatz des Gases wird von der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) verboten. Der Einsatz verstößt auch gegen das internationale Chemiewaffenübereinkommen (CWÜ), das Russland unterzeichnet hat.
Moskau streitet Vorwürfe aus London ab: Russland besitze keine Chemiewaffen mehr
Moskau besitzt laut eigenen Angaben kein Arsenal an Chemiewaffen mehr. Forderungen nach mehr Transparenz, um die Vorwürfe zu entkräften, kam Russland bisher jedoch nicht nach. Die OPCW hatte im Mai erklärt, sie habe bisher keine ausreichenden Informationen, die den Einsatz von Chlorpikrin im Ukraine-Krieg beweisen würden. Laut der Organisation beschuldigten sich Russland und die Ukraine gegenseitig des Chemiewaffen-Einsatzes.
Auch die USA hatten Russland bereits vorgeworfen, das Gas gegen ukrainische Truppen eingesetzt zu haben. Die Ukraine beschuldigte die russische Armee im Juni, ihre Armee zunehmend mit verbotenen Chemiewaffen anzugreifen. Im Mai habe Moskau mehr als 700 solcher Angriffe ausgeführt. Der Kreml nannte die Vorwürfe „haltlos und unbegründet“. (bg/dpa)