Ungewohnte Sichtachsen: Jetzt wird der Pfarrpark modelliert

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Es geht ins Freie: Günther Pichler (r.) und Bauleiter Andreas Stoeckle stehen mitten im künftigen Pfarrpark, für den jetzt die Arbeiten starteten. Die Baustellen-Trasse (hinten ist der Josefssaal zu sehen) deutet die Linie des öffentlichen Wegs an, der durch das Gelände führt. © THOMAS PLETTENBERG

Es wölben sich Kieshäufen, Bagger rumpeln durchs Gelände. Und doch: Die Großbaustelle für das Pfarrzentrum St. Josef greift jetzt auch ins Freie. Die Modellierung des Geländes zwischen den Kirchen und dem Ensemble „hinten“ hat begonnen.

Holzkirchen – „Fantastisch, oder?“ Günther Pichler ist begeistert. Als Mitglied der Kirchenverwaltung von St. Josef kümmert er sich federführend um den Neu- und Umbau des Pfarrzentrums. Die Baustelle selber holpert etwas im Zeitplan. Doch an diesem sonnigen Tag Ende Juli will er zeigen, wie sich das gesamte Gelände verändert wird, wie sich der Umgriff des Ensembles ändert, wie durchlässig es wird. „Ist doch wirklich großartig“, sagt er, sein „fantastisch“ ergänzend, und deutet nach Südwesten, „hier öffnet sich eine Sichtachse von unserem Pfarrweg, zwischen den neuen Kirchen hindurch, bis St. Laurentius und zum Wendelstein.“

Offen, einladend, verbindend – so will das ganze Bauprojekt nicht nur in die katholische Gemeinschaft des Pfarrverbands, sondern in den ganzen Ort hineinwirken. Die Sichtachse, die Pichler so feiert, ist entstanden, weil die alten Garagen neben dem Josefsaal verschwunden sind; sie rückten an den Rand des Grundstücks. So war es möglich, einen künftig öffentlichen Weg von der Kita St. Josef neben dem Josefssaal vorbeizuführen; in einer Links- und Rechtskurve schwingt er sich weiter durch den künftigen Pfarrpark, um über den Parkplatz neben der Kapelle Hl. Familie die Josefstraße zu erreichen.

„Der Pfarrpark ist ein Herzstück des ganzen Projekts“, betont Pichler. Büsche und Bäume sollen das Gelände gliedern, zum Verweilen einladen. Der genannte öffentliche Weg kreuzt mitten in dem welligen Gelände einen zweiten Weg, der in gerader Linie von der Sakristei neben den Josefsaal führt und dort in eine kleine Hochterrasse mündet. „Dort kann mal eine Musik spielen, während die Leute unten im neuen Innenhof unter Bäumen zusammensitzen“, stellt sich Pichler vor.

Eingerahmt wird dieser Hof vom Josefsaal, Pfarrsaal und dem Verwaltungsgebäude. Ein dritter Weg, gleichzeitig die Feuerwehrzufahrt, windet sich vom Hof neben einem Rasenhügel ebenfalls zum Parkplatz. Der tiefergelegte Innenhof belichtet das neue Souterrain unter dem Pfarrsaal. „Diese neuen Räume, die werden spitze“, ist sich Pichler sicher. Alle Gruppen der Kirchengemeinde können sich künftig dort einbuchen. „Eine feste Zuordnung der Räume gibt es nicht mehr“, kündigt Pichler an.

In den Gebäuden selbst geht es in mittelprächtigem Tempo voran. „Mit vielen Handwerkern sind wir sehr zufrieden, aber nicht mit allen“, so formuliert es Bauleiter Andreas Stoeckle. Es kommt zu Verzögerungen. Zudem erhöhten sich die Baukosten – vor allem weil unter Pfarr- und Josefsaal unerwartet Asbest zutage kam. Pichler geht davon aus, dass die Gesamtkosten von 6,5 auf sieben Millionen Euro steigen.

Umso wichtiger wäre, wenn der EU-Leader-Zuschuss in Höhe von einer Million Euro tatsächlich fließt. „Dafür müssen die geförderten Teile noch 2024 nutzbar sein“, erklärt Bauleiter Stoeckle. „Das schaffen wir bis November“, gibt sich Pichler kämpferisch. Der größte Förderanteil liegt auf dem Außenbereich, der Verwaltungsbau wird nicht gefördert. „Die Leader-Teile haben Vorrang“, sagt Pichler, „notfalls werden die Büros halt später fertig und die Container an den Kirchen stehen ein paar Wochen länger.“

Eingetütet ist mittlerweile auch der Antrag beim Ordinariat, den Spielgarten der angrenzenden Kita neu zu gestalten. „Wegen der Baustelle mussten wir den Kindern und Erziehern ein Drittel ihres Gartens wegnehmen“, sagt Pichler, „sie zeigten aber viel Verständnis – und jetzt sollen sie einen neuen Spielgarten bekommen.“

Die Erschließung der Kita über den Pfarrweg ist aber Teil des Pfarrzentrum-Projekts. „Der ganze Zugang wird neu gestaltet“, erklärt Pichler. Zwei Parkplätze entstehen sowie Stellflächen für Fahrräder und Lastenräder. Doch Pichlers Blick schweift wieder vom Kita-Zugang den Pfarrweg entlang zwischen die Kegel der neuen Kirchen in Richtung Ortszentrum. „Diese offene Achse – es ist eine Schau.“

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