Campus für Kultur und Medien: Das sind die Pläne für das Funkhaus-Areal
Ein Campus für Kultur und Medien – das soll das Funkhaus-Areal des Bayerischen Rundfunks an der Arnulfstraße werden.
München – Einen öffentlich zugänglichen Campus für verschiedene kulturelle Veranstaltungen und Medienbildung will der Bayerische Rundfunks (BR) aus dem Funkhaus-Areal an der Arnulfstraße nach dem Umzug des Senders nach Freimann machen. Wie das genau aussehen kann, skizzierte nun Hans-Martin Schmidt, Mitglied der BR-Intendanz, zusammen mit Sonja Geiner, die für die Arealentwicklung zuständig ist, im Bezirksausschuss (BA) Maxvorstadt im Detail.
Hochhaus bleibt Eigentum des BR
Während das markante Hochhaus, das auf dem Südteil des Areals steht, weiter im Eigentum des BR verbleibt soll der Nordteil, der unter anderem den mittlerweile denkmalgeschützten Studiobau beherbergt, verkauft werden. Mit dem Geld aus dem Verkauf plant der BR, die restlichen Gebäude am Innenstadt-Standort weiter zu sanieren. „Wir benötigen nur noch knapp 20 Prozent der Innenstadt-Fläche. Im Zuge der Neuordnung der BR Standorte wird künftig in Freimann das Zentrum der Programmgestaltung sein, an dem alle Journalisten zusammenarbeiten. Der Standort ist bereits auf modernste Medientechnik ausgerichtet“, erläutert Schmidt dem Gremium. Der ehemalige Produktionsstandort in Unterföhring soll aufgegeben werden.

Sender will in der Maxvorstadt präsent bleiben
Trotz der finanziell angespannten Lage will der Sender auch im Herzen der Maxvorstadt mit dem Munich Media Hub präsent bleiben: Hier soll ein öffentlich zugänglicher Campus für verschiedene kulturelle Veranstaltungen und Medienbildung entstehen, der auch durch Dritte genutzt werden kann. Ziel sei, einen zentralen Ort des medialen und kulturellen Austauschs zu schaffen, mit dem der BR zur demokratischen Gesellschaft, dem Medienstandort München und zum Gemeinwohl beitragen will. „Wir wollen mit dem Standort mitten in der Stadt bürgernah und im Dialog bleiben – das ist wichtig, um weiterhin Vertrauen in Medien zu vermitteln“, sagt Schmidt.
Nordteil wird an Investoren verkauft
In Anbetracht sinkender Budgets und strenger gesetzlicher Vorgaben, denen der BR als öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt unterliegt, müsse die Umgestaltung des Maxvorstadt-Standorts jedoch aus dem Areal selbst finanziert werden, erklärt der BR-Vertreter: „Deswegen verkaufen wir den Nordteil an Investoren, die sich mit Immobilienentwicklung auskennen. Der BR kann das nicht, uns geht es darum, unseren Auftrag für eine gute mediale Versorgung in Bayern zu erfüllen.“

Sanierung soll 2026/2027 beginnen
Die weitere Sanierung der Gebäude des Südteils soll 2026/27 beginnen und sukzessive bis 2030 fertiggestellt werden. Im sanierten Hochhaus-Sockel will künftig der BR ansässig bleiben, zudem soll dort ein Saal mit 700 Plätzen entstehen: „Die Größe ist notwendig, damit der Saal auch durch Dritte wirtschaftlich genutzt werden kann. Außerdem können hier der BR Chor und das Rundfunkorchesters proben und ihre sinfonischen Aufführungen haben“, erläutert Schmidt. Ebenfalls von Dritten nutzbar werden die Veranstaltungsräume sein, die zusätzlich im Sockel eingerichtet und z.B. für Medienkompetenzschulungen gemietet werden können. Die oberen Etagen des Hochhauses sollen - schwerpunktmäßig an mediennahe Unternehmen - vermietet werden. Im Zentrum des Areals soll künftig der grüne Innenhof als „BR Garten“ stehen, der seine Tore für alle Bürger öffnet – dort können Veranstaltungen wie Public Viewing Events oder Ausstellungen stattfinden.
Verkauf des Nordteils ab 2026
Ab 2026 soll die Veräußerung des Nordteils, zu dem neben dem bisherigen Studiobau der Riemerschmidbau, das Verbindungsgebäude und das Energiehaus gehören, in einem strukturierten Verfahren beginnen. Der Betrieb im Studiobau wird, unter anderem wegen brandschutztechnischer Defizite, Ende des Jahres stillgelegt. Wie sich die Denkmaleigenschaft des Studiobaus auf die Verkaufsmöglichkeiten des Grundstücks und dessen Erlös auswirken, vermag der BR derzeit nicht zu beurteilen.