Trotz Protesten der Anwohner: Der Elisabethplatz wird erweitert
Der Elisabethplatz wird dauerhaft erweitert – und zwar um den Abschnitt der Arcisstraße vor der Städtischen Berufsschule, der aktuell noch von den Containern des Interimsmarkts blockiert ist.
München – Das Mobilitätsreferats (MOR) hat eine Beschlussvorlage zur Erweiterung des Elisabethplatzes in den Bezirksausschuss (BA) Schwabing-West eingebracht – und das Viertelgremium hat diesen abgesegnet. Die Fahrbahn, die für den Umbau des Elisabethmarkts vor rund fünf Jahren gesperrt wurde, soll entsiegelt, mit Rasenfläche, Bäumen und Sträuchern begrünt und nicht wieder für Autos freigegeben werden.
Anwohner klagen über Ausweichverkehr
Es ist eine der umstrittensten Entscheidungen der letzten Jahre im Viertel. Anwohner aus angrenzenden Straßen wie der Agnes- und Isabellastraße hatten mobil gemacht gegen die endgültige Sperrung, die der BA bereits 2021 in einem Antrag formulierte hatte – sie klagten über Ausweichverkehr und Lärm in ihren Straßen. Es gab Unterschriftenaktionen von Gegnern und Befürwortern der Erweiterung, eine extra anberaumte Infoveranstaltung, und auch in der Westschwabinger Bürgerversammlung dominierte das Thema, hier war die Mehrheit für die Erweiterung.
Fürs MOR überwiegt das Positive
Laut MOR haben Verkehrserhebungen gezeigt, dass die Schließung des Straßenabschnitts in den vergangenen Jahren den Verkehrsfluss nicht groß beeinträchtigt hat und der Ausweichverkehr im „zumutbaren Rahmen“ geblieben ist. Die Sicherheit für Fußgänger, speziell für Schüler der Berufsschule und des benachbarten Gisela-Gymnasiums habe sich dagegen verbessert. Weil die Begrünung der früheren Fahrbahn auch gut fürs Klima sei und sich die Aufenthaltsqualität auf dem Platz erhöhe, überwiegen laut MOR die positiven Aspekte einer Umwidmung deutlich.
Echte bauliche Umgestaltung frühestens 2028
Sobald die Marktcontainer wegkommen, voraussichtlich im Herbst, soll die freiwerdende Fläche in einer Übergangsphase mit Pflanztrögen, Sitzgelegenheiten und mobilen Radabstellanlagen bestückt werden. Radler dürfen den Elisabethlatz auch künftig in Schrittgeschwindigkeit passieren, vorerst über die frühere Autofahrbahn. Die echte bauliche Umgestaltung ist Teil des Mehrjahresinvestitionsprogramms der Stadt, kann laut Baureferat aber erst frühestens 2028 durchgeführt werden.