Klingbeil will Reichen mehr Steuern abverlangen – Debatte um Abwanderung und Ausgaben

Höhere Steuern für Reiche? Nur wenige Leser halten das für richtig. In den Kommentaren unter dem Artikel "Streit um Steuererhöhungen für Reiche: Wen Klingbeils Pläne treffen" überwiegen Skepsis und Kritik. Viele warnen vor Abwanderung von Wohlhabenden und Leistungsträgern. Fast ebenso stark ist die Forderung nach konsequentem Sparen statt steigender Abgaben. Manche sprechen von einer sozialistischen Neiddebatte, andere fürchten Belastungen der Mittelschicht. Vereinzelte Stimmen plädieren für Vermögens- und Erbschaftssteuern. Doch der Tenor bleibt eindeutig: Der Staat vergeudet, die Bürger zahlen.

Leserdebatte zu Klingbeils Steuererhöhung
Steuerpläne für Reiche: FOCUS-online-Leser warnen vor Abwanderung und Schaden. FOCUS online

Angst vor Abwanderung prägt die Debatte

Die meisten Leser warnen, höhere Steuern würden Wohlhabende und junge Leistungsträger vertreiben. Hinter dieser Kritik steht die Sorge um Wettbewerbsfähigkeit und Standortattraktivität. Statt mehr Einnahmen erwarten viele Abwanderungen, Schwächung von Bürgern und Unternehmen – und damit Schaden für Deutschland insgesamt.

"Da werden es wohl mehr Menschen wie ich machen: Ciao, Ciao Deutschland."  Zum Originalkommentar

"Wer nach der SPD reich ist, sollte das Land verlassen. Es wird sich nichts verbessern."  Zum Originalkommentar

"Steuern lösen keine Probleme, sie machen finanzielle Probleme des Staates nur aus Sicht der Politiker lösbar. Allerdings führen höhere Steuern zu ärmeren Bürgern und ein Verlust an Vertrauen und Wählern. Aber die SPD will die Fünf-Prozent-Hürde wohl mal testen."  Zum Originalkommentar

"Das große Geld flieht. Das zukünftige Steuergeld flieht in Form von auswandernden jungen Hoffnungsträgern. Investitionen aus dem Ausland gehen dramatisch zurück. Deutschland schafft sich ab – und ist auf die Überholspur mit erhöhtem Tempo gegangen. Ok, am Ende haben dann alle gelernt und wir dürfen wieder bei null anfangen ..."  Zum Originalkommentar

"Vielleicht sollte die SPD und auch die Union es mal mit Sparen versuchen, und nicht das Geld für vollkommen unsinnige Projekte verschenken. Siehe alleine schon den geplanten Neubau des Kanzleramtes oder die Erweiterung. Da lassen sich hunderte Millionen sparen. Abstoßen der Deutschen Bahn und privatisieren. Milliarden werden gespart ..."  Zum Originalkommentar

Sparpolitik statt Steuererhöhungen: "Der Staat hat massives Ausgabenproblem, kein Einnahmeproblem"

Fast ebenso häufig fordern Leser eine drastische Neuordnung staatlicher Ausgaben. Kritisiert wird die Verschwendung von Steuergeldern, ineffiziente Verwaltung und fehlender Sparwille. Viele erhoffen sich eine fokussierte, professionelle Haushaltsführung statt neuer Belastungen für Bürger.

"Es braucht eine Alternative für Steuererhöhungen, eine Spar- und Sanierungspartei für den Staat. Alles Nichtbeamte aus der Wirtschaft und Unternehmensberatungen – und die kehren dann mal ordentlich beim Staat durch."  Zum Originalkommentar

"Mehr Geld, mehr Geld, mehr Geld. Hallo Herr Klingbeil, wie wäre es denn zur Abwechslung mal mit massivem Ausmisten in unserem verschwenderischen Staat? Und das fängt ganz oben an – mit dem Ausbau des Kanzleramtes und laut Rechnungshof 266 überflüssigen Büroräumen, für rund 30.000 pro Quadratmeter erbaut ..."  Zum Originalkommentar

"Klingbeil schwimmt im Geld und redet über Steuererhöhungen, die im Koalitionsvertrag nicht vorgesehen sind. Es beweist eines: Der Staat hat ein massives Ausgabenproblem und kein Einnahmeproblem. Die verantwortlichen Minister, einschließlich des neuen Finanzministers, geben sich keiner Mühe unnötige Ausgaben zu streichen ..."  Zum Originalkommentar

"Er und seine SPD werden es nie kapieren. Das Wort Sparen kennt man nicht. Nur erhöhen und wegnehmen."  Zum Originalkommentar

"Es kommen genug Steuern rein. Die Ausgaben müssen auf den Prüfstand. Macht das endlich."  Zum Originalkommentar


 

Umverteilungspolitik – "Typisch SPD"

Viele Leser bewerten die Steuerpläne der SPD als Umverteilungspolitik. Sie befürchten, dass vor allem Mittelschicht und Arbeitnehmer stärker belastet werden. Zudem werfen sie der Partei vor, mit einer Neiddebatte bewusst zu spalten.

"Typisch SPD! Geht es nach dieser Partei, wird jeder enteignet und was bleibt, ist das Schwarze unterm Fingernagel. Egal wie viel Geld der SPD zur Verfügung steht, sie wird nie damit auskommen. Anstatt ihre Ausgabenseite zu durchforsten, träumt diese Partei nur davon, wie sie dem Bürger weiter in die Tasche greifen kann ..."  Zum Originalkommentar

"Sie verstehen es einfach nicht. Dann geht es uns noch schlechter, wenn noch Menschen weniger Netto-Einkommen haben. Wir müssen Ausgaben reduzieren, Leistungen kürzen und nicht immer mehr Staatseinnahmen von den arbeitenden Menschen abzocken. Alles, was man der arbeitenden Bevölkerung nimmt, das wird weniger ausgegeben ..."  Zum Originalkommentar

"'Die SPD ist immer der Meinung gewesen, dass Menschen, die viel verdienen und  superhohe Vermögen haben, ihren Teil dazu beitragen müssen diese Lücken zu stopfen'. Dieser Satz von Klingbeil ist eine Unverschämtheit, denn er impliziert, dass Leute mit hohem Einkommen nichts zum Allgemeinwohl beitragen ..."  Zum Originalkommentar

"Typisch linke Neiddebatte! Wenn doch nur 4 % zu den angeblich Reichen mit einem Jahreseinkommen >100.000 € gehören, dann bringt es monetär wenig, denen tiefer in die Tasche zu greifen, zumal nicht wenige von denen legale Wege finden werden, den deutschen Fiskus gänzlich zu umgehen."  Zum Originalkommentar

Vermögens- und Erbschaftssteuer

Die Leserdiskussion zur Vermögens- und Erbschaftssteuer bleibt gespalten. Einerseits fordern manche strengere Steuern und niedrigere Freibeträge, andererseits wird vor einer Belastung für Mittelstand und Familienbesitz gewarnt.

"Auch die Erbschaftssteuer sollte erhöht werden. Vor ein paar Jahren habe ich von meiner Mutter 200.000 Euro geerbt und das war steuerfrei. Vollkommen ungerecht, denn ich hatte zu diesem Vermögen nichts beigetragen ..."  Zum Originalkommentar

"Erbschaftssteuer ist Neidsteuer. Ich rede jetzt von Leuten, die ein Leben lang wesentlich mehr als das Normale geleistet haben. Kinder haben mitgearbeitet und können dann später ihre Arbeitsleistung dann wegen des Verkehrswertes schön versteuern. Wenn ich jünger wäre und vorausgesehen hätte, dann hätte ich vor 20, 30 Jahren alles verkauft und wäre weg ..."  Zum Originalkommentar

"Erbschaftssteuer. Da soll Klingbeil erstmal die Freibeträge erhöhen. 400.000 € sind bei heutigen Immobilienpreisen in den Städten ein Witz."  Zum Originalkommentar

Forderung nach mehr Fachkompetenz in der Politik

Viele Leser zweifeln an der Qualifikation führender Politiker. Sie verlangen strengere Anforderungen oder ein einschlägiges Studium für Spitzenämter, besonders im Finanzbereich. Zudem stößt die steuerliche Sonderbehandlung von Abgeordneteneinkünften auf deutliche Kritik.

"Warum fängt er nicht bei sich selbst an? Er sollte doch mit gutem Beispiel vorangehen."  Zum Originalkommentar

"Grundbedingung für jeden Finanzminister sollte ein abgeschlossenes und nachweisbares Studium der Wirtschafts- und Betriebswirtschaftslehre sein. Ein Politikstudium ist da völlig falsch am Platze."  Zum Originalkommentar

"Wäre schonmal ein Anfang, wenn Abgeordnete alle ihre Einkünfte (Kostenpauschale um die 5000 €/ Monat) versteuern müssen anstatt nur einen Teil. Büroausstattung wird auch gestellt und dazu dann noch eine 12.000 €/ Jahr an Sachleistungen. Ich denke, das ist nicht gerecht, zumal die Leistung der Regierung mehr als dürftig ist. Die Sind ihr Geld nicht wert ..."  Zum Originalkommentar

Grenzen der Steuerprogression

Einige Kommentare diskutieren die Definition von "reich" und klagen über hohe Steuerbelastung in Deutschland. 

"Am Ende läuft es darauf hinaus: jeder, der in diesem Land noch was arbeitet und mehr hat, als ein Bürgergeldempfänger, wird von den Linken als 'reich' angesehen. Sie selbst als Politiker sind da natürlich ausgenommen – logisch."  Zum Originalkommentar

"Personen mit großen Vermögen und Einnahmen wissen und können diesen Werteraub des Staates aus dem Wege gehe. Dem 'kleinen Mann' bleiben diese Wege versperrt und werden diese verlorengehenden Staatseinnahmen ausgleichen müssen ..."  Zum Originalkommentar

Sonstiges: Kapitalertragsteuern und Koalitionskritik

In weiteren Kommentaren finden sich ironische Spitzen gegen Parteien und die Politik, historische und rechtliche Einordnungen zur Kapitalertragssteuer sowie Kritik an potenziellem Koalitionsbruch durch neue Steuerpläne.

"Der Koalitionsvertrag sieht Steuerminderungen vor und nicht das Gegenteil. Aber wehe die CDU hat auch mal was ganz anderes vor, dann heißt es von der SPD sofort: Steht nicht im Vertrag. Was hat so eine Truppe in Regierungsverantwortung zu suchen? Nichts."  Zum Originalkommentar

"'Einkommen aus Kapital sollen nach Ideen aus der SPD künftig wieder der normalen Einkommensteuer unterliegen. Bisher zahlen Anleger etwa auf Zinseinnahmen, Dividenden und Aktiengewinne nur die pauschale Abgeltungsteuer von 25 Prozent plus Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer.' Vor 25 Jahren unterlagen die Kapitaleinkommen noch dem individuellen Steuersatz. Allerdings wurde die bereits vom Unternehmen gezahlte Körperschaftssteuer als versteuerter Aktiengewinn berücksichtigt ..."  Zum Originalkommentar

"Söder hat sich dazu schon geäußert. Aber wo ist der Zweitgewählte? Ach ja, der ist ja Vollzeit-Ukraine-Beauftragter im Nebenerwerb, und hat vermutlich damit einen 24 Stundenjob!"  Zum Originalkommentar

"Cum-Ex darf nicht erwähnt werden. Danke!"  Zum Originalkommentar
 

Diskutieren Sie mit: Wie bewerten Sie die Pläne zu stärkeren Besteuerung von Wohlhabenden? Ist eine Steuererhöhung sinnvoll, oder sollten zunächst konsequent Sparmaßnahmen geprüft werden?

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