Kabinenneubau und Eishallen-Erhalt: Peißenberg Miners müssen doppelte Pauschale zahlen

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Im Peißenberger Eisstadion sind bis zum Saisonstart zahlreiche Instandhaltungsmaßnahmen zu machen. © ANDREAS MAYR

Der geplante Kabinenneubau ist nicht das einzige Projekt, das der TSV Peißenberg im Zuge des Eisstadionbetriebs zu stemmen hat. Es sind zahlreiche Instandhaltungsmaßnahmen notwendig. Eishallen-Nutzer müssen auch deshalb künftig tiefer in die Tasche greifen.

Peißenberg – Es ist ein stattliches Investitionsvolumen, das der TSV Peißenberg mit dem Neubau von Umkleidekabinen am Eisstadion auf der Agenda stehen hat. Rund 800 000 Euro wird das in Container-Modulbauweise geplante Projekt kosten. Der Verein erwartet Zuschüsse vom Bayerischen Landessportverband (BLSV) und der Gemeinde (wir berichteten). Der Zeitplan sieht vor, zum Start der Eislauf-Saison 2025/2026 in einen Neubau am ehemaligen Rollschuhplatz einzuziehen. Einen Bauantrag hat der TSV aber bis dato noch nicht eingereicht.

Teil des Finanzierungsplans ist neben Darlehensaufnahmen durch den Hauptverein auch eine stärkere Kostenbeteiligung der Eishallen-Nutzer. Hobbymannschaften werden künftig pro Stunde Eiszeit zehn bis 15 Euro mehr an Miete bezahlen müssen. Bislang wurden 145 Euro fällig. Der genaue Betrag soll erst nach den Verhandlungen mit den Peißenberger Gemeindewerken über einen neuen, ab 2025 gültigen Stromliefervertag festgesetzt werden.

„Brauchen das Geld dringend für den Kabinenbau und den Erhalt der Eishalle“

Bislang hatte der TSV einen vergleichsweisen günstigen Tarif. Neben den Hobbymannschaften wird aber auch die TSV-Eishockeysparte stärker zur Kasse gebeten. Die Miners zahlten bisher eine Pauschale für die Übertragung der Werberechte im Eisstadion an den Hauptverein. Weitere Kosten fielen nur an, wenn Eiszeiten nach 20 Uhr in Anspruch genommen wurden. Die Pauschale, die zuletzt 2009 angepasst wurde, wird sich zur neuen Saison um 100 Prozent auf 30 000 Euro erhöhen. „Das machen wir nicht, weil die Miners in der vergangenen Saison so viel Einnahmen hatten“, betont TSV-Präsident Stefan Rießenberger: „Nein, wir brauchen das Geld dringend für den Kabinenbau und den Erhalt der Eishalle.“

Dem TSV-Hauptverein blieb angesichts der geplanten Investitionen gar nichts anderes übrig als die Daumenschrauben anzuziehen – zumal auch die Gemeinde, die das Eisstadion mit jährlich rund 85 000 Euro subventioniert, den TSV mit Auflagen unter Druck gesetzt hat. Unter anderem muss der Verein für den Eisstadionbetrieb Rücklagen schaffen. „Wir müssen versuchen, das umzusetzen“, sagt Rießenberger. Mit den Miners habe es keine Probleme hinsichtlich der Erhöhung der Werberechte-Pauschale gegeben: „Michael Resch, der Finanzchef, hat es akzeptiert. Er versteht, dass die Erhöhung unumgänglich war“, so Rießenberger.

Wir müssen den Gürtel enger schnallen.“

Die höhere Kostenumlage auf die Nutzer liegt aber nicht nur an dem beabsichtigten Kabinenneubau, sondern auch an dem stattlichen Instandhaltungspaket, das bis Anfang September abgearbeitet werden soll. Unter anderem müssen die Kondensatoren der Eishalle entkalkt werden (Kostenschätzung: 6000 Euro), das Garagentor für den Zamboni erneuert (5000 Euro), die kaputten Fangnetze hinter den Toren ausgetauscht (6000 Euro), eine neue Verkleidung an den Fassaden-Holzbalken angebracht (5000 Euro) und größere Nachzahlung für den Strom- und Wasserverbrauch getätigt werden.

Im nächsten Jahr steht weiterer dicker Brocken an

Auch steht der Kundendienst für die Kompressoren der Eismaschine an. „Das sind in der Regel rund 15 000 Euro. Wir hoffen, dass wir heuer etwas darunterbleiben“, erklärt der TSV-Präsident. Und im nächsten Jahr steht mit dem Austausch der Gaswarnanlage für mögliche Ammoniak-Austritte ein weiterer, dicker Brocken an. Der TSV rechnet mit Kosten von bis zu 30 000 Euro.

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„Wenn man die Zahlen liest“, sagt Stefan Rießenberger, „dann versteht vermutlich jeder, dass wir die Nutzergebühren erhöhen müssen.“ Nur beim Publikumslauf wird man wahrscheinlich nicht an der Preisschraube drehen. „Der ist ja gerade für Kinder und Jugendliche gedacht“, erklärt Rießenberger weiter. Beim Discolauf indes sollen die Preise angepasst werden – „aber nur ein bisschen“, wie der TSV-Präsident ankündigt.

Saisonstart am 6. September

Vor Mitte September, so hatte es TSV-Präsident Stefan Rießenberger eigentlich angekündigt, werde es in der Peißenberger Eishalle heuer kein Eis geben. Der TSV wollte damit Betriebskosten bei der Eisaufbereitung sparen, die angesichts des fortschreitenden Klimawandels stetig anwachsen. Doch nun wird die Saison doch schon ein bisschen früher starten – nämlich am 6. September, pünktlich zum Miners-Hockey-Camp. Laut Rießenberger habe man sich terminlich nach einer Fachfirma richten müssen, die dem Eis einen weißen Farbton verleiht. „Wenn wir auf Mitte September als Termin geblieben wären, hätte keine Firma Zeit gehabt“, erklärt Rießenberger. Wie bereits berichtet, hatte sich der TSV-Präsident für einen späteren Punktspielstart im Jugendbereich eingesetzt. Der beginnt jetzt im Vergleich zu den Vorjahren in der Tat etwas später (21. und 22. September). Rießenberger wertet das als „kleinen Erfolg“. Ansonsten erhielt die Initiative, die auf die Problematik der Eisaufbereitung bei hochsommerlichen Temperaturen aufmerksam machen sollte, kaum Resonanz. Obwohl der TSV 70 Eishallenbetreiber angeschrieben hatte, kamen nur aus Bayreuth und Höchstadt Rückmeldungen.

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