Abschlussarbeiten der Schreiner: „Jedes Stück ein Kunstwerk“

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Zu Recht stolz auf ihre prämierten Gesellenstücke sind (v.l.) Dominik Bißle, Michel Weber, Leni Saal und Marlene Gronau. © EMANUEL GRONAU

Die Abschlussarbeiten der frischgebackenen Schreinergesellinnen und -gesellen wurden in der neuen Berufsschule präsentiert. Ein besonderes Erlebnis für Aussteller und Besucher.

Landkreis – „Frisch gebackene neue Kollegen“ begrüßte der Obermeister der Schreinerinnung, Bertold Romberg, in seiner Festrede in der Weilheimer Berufsschule, zu der, neben etlichen geladenen Gästen, natürlich vor allem die angesprochenen Gesellinnen und Gesellen erschienen waren. Nach drei Jahren Berufsschule konnten sie im Foyer der Schule ihre Gesellenstücke präsentieren, die vor dem festlichen Teil schon fachmännisch betrachtet und diskutiert wurden.

Ganz verschiedene Arbeiten – vom Ehebett über verschiedene Schränke und Schränkchen, Sideboards, Schreibtische, Nachtkästchen und Vitrinen – konnten bewundert und mussten bewertet werden. Eiche, Esche, Kirschbaum, Erle, Nussbaum und Zeder wurden zu bemerkenswerten Arbeiten zusammengefügt. „Herausragende und innovative Arbeiten“ seien das, meinte die stellvertretende Weilheimer Bürgermeisterin Angelika Flock in ihrem Grußwort, jede einzelne Arbeit sei „ein Kunstwerk“. Kreishandwerkermeister Michael Andrä wünschte „Freude an Eurem Beruf!“.

Vom Entwurf bis zur Fertigung – alles aus einer Hand

Die Regularien besagen, dass die Stücke von den Auszubildenden nicht nur eigenständig gefertigt, sondern auch entworfen und konstruiert werden müssen. Maßgeblich für die Bewertung durch die Jury waren, neben den rein handwerklichen Aspekten, auch Originalität, Design, Modernität und Funktionalität. Vor der Preisvergabe räumte Romberg ein, die Bewertung sei immer subjektiv und empfahl deswegen: „Freut euch als Gemeinschaft!“

Punktgleich teilten sich diesmal zwei Innungssieger die Auszeichnung: Moritz Schwarz von der Schongauer Schreinerei Schwarz (nicht erschienen) und Thorsten Schwenke von der Schreinerei Herzogsägmühle mit seiner praxisorientierten „Infostation“.

Nicht zur Veranstaltung erschienen war der Erstplatzierte bei „Die Gute Form“, Benedikt Roithmeier, der mit einem Regal aufwartete. Den zweiten Platz belegte die Uffingerin Leni Saal mit einem überlegt konzipierten „Dirndlschrank“, in dem vier Dirndl und ihr „Trachtenvereinsgwand“ nebst Hüten, Janker, Tüchern und Schmuck sauber verstaut werden können. Was führte zu dieser Idee? „Ma geht gern furt“ meinte sie lapidar. Und da brauche man eben Platz für die Dirndl. Die Schreinergesellin hat drei Jahre in dem Eberfinger Betrieb Völkl gelernt. Und wie sieht der weitere Berufsweg der jungen Frau aus? Saal möchte jetzt zusätzlich eine Ausbildung zur Landwirtin machen und nebenbei ihre erlernten Schreiner-Fertigkeiten einsetzen. Den dritten Platz belegte Marlene Gronau mit ihrem Schmuck-Schränkchen aus Nussbaum, Ahorn und Messing. Belobigt wurden Michel Weber für sein Lowboard und Dominik Bißle für seinen pfiffigen Angelschrank.

Den Wettbewerb und die Ausstellung „Die Gute Form“ gibt es seit 36 Jahren. Ausstellungsorte waren die alte Berufsschule, das Medele-Autohaus und das Pfarrheim, bis die neue Berufsschule eingeweiht wurde.

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