Ein halbes Jahr lang rätselte die Bärenstadt, wer das neue Prinzenpaar sein könnte. Am Faschingsauftakt wurde das Geheimnis endlich gelüftet. Hinter dem neuen Paar verbirgt sich eine rührende Liebesgeschichte.
Grafing – Es war ein gut gehütetes Geheimnis, das nicht nur in den Reihen der Grafinger Faschingsbären für wilde Spekulationen sorgte. Beinahe die gesamte Bärenstadt grübelte über ein halbes Jahr lang, wer hinter dem neuen Prinzenpaar steckt. Als zum Faschingsauftakt am 11.11. schließlich der langersehnte Vorhang fiel und die über beide Ohren strahlende Sabine I. mit ihrem Stephan I. vor die gebannt wartende Faschingsgesellschaft trat, war der Jubel besonders groß. Denn hinter dem frisch gebackenen Prinzenpaar steckt eine herzerwärmende Liebeserklärung.
Sabine Behrend ist schon ewig bei den Faschingsbären - Prinzessin zu sein, ihr Traum
Sabine I., alias Sabine Behrend, ist ein Grafinger Urgestein und mit den Faschingsbären groß geworden. Schon von Kindesbeinen an verfolgt sie das närrische Treiben im Verein, feiert heuer ihre 27. Saison als Mitglied. Über die Jahre hat die mittlerweile 32-Jährige einiges miterlebt – und mitgemacht. Ob als Tänzerin bei der hiesigen Showtanzgruppe High Energy, als Trainerin des kleinen Prinzenpaares oder als jetzige Schriftführerin der Faschingsbären.
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Einen Traum verfolgt die Grafingerin aber schon seit dem Jahr 2003, als sie in die Rolle der Kinderprinzessin schlüpfte: „Ich wollte auch mal die große Prinzessin sein“, sagt die wissenschaftliche Mitarbeiterin schmunzelnd. Dank ihres Prinzen Stephan I., bürgerlich auch unter dem Namen Stephan Deistler bekannt, ist dieser Wunsch nun in Erfüllung gegangen.
Stephan ist für seine Geliebte zum Faschingsprinz geworden
Am 18. Mai dieses Jahres um 22.11 Uhr hatte der 35-Jährige die alles entscheidende Frage an seine Sabine gestellt: „Willst du meine Faschingsprinzessin sein – und meine Frau?“ Ein närrischer Heiratsantrag. „Ich war komplett sprachlos“, erinnert sich die Grafingerin mit leuchtenden Augen. „Mir sind die Freudentränen gekommen.“ Gerechnet habe sie schließlich mit keiner der beiden Fragen. Eine gelungene Überraschung, noch dazu mit einer liebevollen Geste: Bis zu jenem Abend war Stephan I. nämlich gar kein Mitglied der Faschingsbären. „Ich hab nur hier und da mal hinter der Schänke oder beim Aufbau mitgeholfen“, gesteht er lachend. Für seine Prinzessin ist er dem Verein beigetreten.
Auf das Paar kommt jetzt eine durchaus stressige Zeit zu. Inmitten von Hochzeitsplanung und geplantem Umzug müssen sie sich auch um die Faschingsvorbereitungen samt Kostümauswahl und Tanzproben kümmern. „Das ist kein Problem. Wir sind sehr talentiert“, winkt Prinz Stephan I. den durchgetakteten Zeitplan schelmisch ab. Schließlich habe er, der gelernte Lackierer, bereits einige Jahre Erfahrung in der „Kuschelbären-Bande“ am Varietéwochenende.
Zusammen mit der Hofnärrin stehen rund 50 Termine an
Auch geübt hat das Prinzenpaar bisher schon fleißig – selbst in Bikini und Badehose am neuseeländischen Strand. Und sollte doch mal etwas schiefgehen, eilt eben Hofnärrin Sonja `as Gaudinockerl mit einem lustigen Auftritt zur Hilfe.
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„Ich habe da schon ein paar Überraschungen für die Zuschauer auf Lager“, verspricht die 28-Jährige grinsend. Für ihre Faschingsrolle als Hofnärrin sieht sie sich bestens vorbereitet, zumal ihr das Witzige und Schelmische freilich im Blut liege. Denn wie Sabine I. ist auch Sonja Ruth schon ein langjähriges Mitglied der Faschingsbären. „Für mich ist das ein Heimspiel“, witzelt sie. So freue sich die Buchhalterin sogar auf den Kinderfasching, der bei den Hofnarren traditionell eigentlich eher weniger beliebt ist. Doch ob Kinderfasching, Bärenball, Varieté, Seniorenfasching oder unsinniger Donnerstag: Der Kalender für das diesjährige Dreigestirn ist voll. Rund 50 Termine stehen für das Prinzenpaar und die Hofnärrin an, erklärt Sabine I. voller Vorfreude. „Waaasss?“, schnappt Stephan I. plötzlich erschrocken nach Luft, schiebt angesichts der herzhaft lachenden Gesichter um ihn herum aber gleich nach: „Nur so wenige?!“