CSU tut sich schwer mit Fahrradstraße

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Ein Fahrradfahrer ist auf der Staatsstraße zwischen Glonn und Moosach unterwegs. Diese Straße könnte bald zur Fahrradstraße werden. © Stefan Rossmann

Die Verbindung zwischen den Gemeinden Moosach und Glonn für die Radlnutzung wird weiter geprüft. Eine Entscheidung soll laut Landrat bis Ende 2024 fallen.

Landkreis - Die Frage, ob aus der Verbindungsstraße zwischen den Gemeinden Moosach und Glonn eine Fahrradstraße mit Einschränkungen für andere Verkehrsteilnehmer werden soll, ist weiter offen. Eine Entscheidung im zuständigen Ausschuss des Kreistags wurde jetzt vertagt. Vor allem CSU und FDP tun sich schwer. Ein Beschluss kam erst nach einer Unterbrechung der Sitzung zur weiteren Beratung der Fraktion zustande. Nun soll weiter geprüft werden. Landrat Robert Niedergesäß (CSU) kündigte jedoch eine Entscheidung bis Ende des Jahres an.

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Debatte ist Dauerthema

Die Debatte ist ein Dauerthema. Die Verwaltung hatte einen Beschlussvorschlag zur aktuellen Sitzung vorbereitet, in dem steht, dass die Fahrradstraße probeweise eingeführt werden soll. Testphase: zwei Jahre. Klar ist: Einen Radweg über den alten Bahndamm zwischen Glonn und Moosach als schnelle und alltagstaugliche Verbindung für Radfahrer wird es nicht geben. Dagegen sprechen unter anderem Naturschutzgründe.

Staatsstraße oder Kreisstraße

Die Alternative wäre, aus der bisherigen Staatsstraße eine Fahrradstraße zu machen. Die andere Verbindung zwischen den Kommunen über die besser ausgebaute Kreisstraße werde ohnehin intensiver genutzt. Doch es gibt rechtliche und finanzielle Bedenken. Für die Kreisstraße ist der Landkreis zuständig, für die Staatsstraße der Freistaat Bayern. Ein Tausch scheint aber möglich. Glonns Bürgermeister Josef Oswald (CSU) befürchtet jedoch eine zusätzliche Verkehrsbelastung seiner Kommune. Bianka Poschenrieder (SPD) aus Zorneding kritisierte mangelnde Information durch das Landratsamt. Der Vorschlag werde immerhin schon seit 2020 intensiv diskutiert.

Grüne freuen sich

Die Fraktion der Grünen freute sich als Initiator darüber, dass weiter geprüft wird. Im Jahr 2020 sei die Idee noch auf großen Widerstand gestoßen, erinnert sie an die Anfänge. „Durch eine Fahrradstraße soll endlich eine alltagstaugliche Radverbindung zwischen den beiden Kommunen entstehen“, heißt es von den Grünen. Das sei auch von der Gemeinde Moosach mit einem einstimmigen Beschluss gefordert worden.

Zunächst weiter prüfen

Im Vorfeld einer Entscheidung zu einer Pilotphase soll nun die Umstufung der Staatsstraße zwischen Grafing und Glonn in eine Kreisstraße geprüft werden. Dem zuständigen Ausschuss sollen möglichst zeitnah die Entscheidungsgrundlagen und Voraussetzungen vorgelegt werden. Im Fokus stehen hier auch mögliche Kosten für Altlasten der Straße. Parallel soll untersucht werden, ob die Testphase als Fahrradstraße auch in der Klassifizierung als Staatsstraße umgesetzt werden kann, also ohne einen Tausch zwischen Freistaat und Landkreis.

Im mehrheitlich gefassten Beschluss des Ausschusses heißt es zudem: Wenn die rechtlichen und finanziellen Voraussetzungen gegeben sind, befürwortet der Ausschuss zunächst für einen Testzeitraum von zwei Jahren die jetzige Staatsstraße 2351 im Abschnitt zwischen der Einmündung Richtung Steinsee und der Einmündung in Glonn in eine „Fahrradstraße“ umzufunktionieren.

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