Berggasthof Neureuth steht Sanierung ins Haus

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Stets gut besucht ist der Berggasthof Neureuth. In einigen Jahren soll das Gebäude aufwendig saniert werden. © Klaus Wiendl

Die Energieversorgung im Berggasthof Neureuth soll umgestellt werden. Doch die aufwendigen Arbeiten sollen nicht vor 2028 stattfinden.

Tegernsee – Die Stadt Tegernsee plant voraussichtlich für das Jahr 2028 eine aufwendige Sanierung ihres bei Wanderern beliebten Berggasthofs auf der Neureuth. Bürgermeister Johannes Hagn gibt nun erste Einblicke.

Sanierung des Gasthofs auf der Neureuth nötig

Der Zustrom von Freizeitaktivisten hält unvermindert an. Die Neureuth hat sich zu einem Hotspot als Ausflugsziel von Einheimischen, Münchnern und Urlaubern gemausert. Auch Wanderer aus Richtung Schliersee lassen sich dort oben auf 1264 Metern Höhe nieder. An schönen Tagen ist auf einer der schönsten Sonnenterrassen hoch über dem Tegernsee mit Blick auf das Alpenpanorama vom Großvenediger bis zur Zugspitze kaum noch ein Platz zu bekommen.

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Wirt Thomas Gigl kommt dann an seine Kapazitätsgrenzen. Dann wird es eng, auch in seiner Küche. Hunderte von Essen müssen in der kurzen Mittagszeitspanne auf die Teller. Eine Erweiterung der Küche wäre dringend nötig, sagt Gigl. Nun reifen auch in der Stadt Tegernsee Pläne, die seit 60 Jahren Eigentümerin der Neureuth ist, dass ein „umfassendes Sanierungskonzept“ nötig ist, wie Bürgermeister Johannes Hagn auf Anfrage berichtet. Vor allem will der Bürgermeister an die Energieversorgung ran und sie umstellen.

Berggasthof wird mit Heizöl versorgt

Immer noch werde der Berggasthof energetisch mit Heizöl versorgt. Dieses wird laut Hagn mit Allradfahrzeugen hochgefahren. „Das ist nicht mehr zeitgemäß“, sagt der Bürgermeister. Derzeit seien es einmal pro Jahr 5000 Liter, ergänzt Gigl. Bevor der große Gastraum isoliert wurde, „haben wir fast 12 000 Liter Öl gebraucht“. Probleme mit dem alten Ofen bereite auch der Kamin. Diesen habe laut Gigl der Kaminkehrer schon vor zwei Jahren wegen der schlechten Abgaswerte nicht mehr abgenommen.

Weil es sich um mehrere Gebäude und einen größeren Gastronomiebetrieb handelt, sind die Planung für die Umstellung der Energieversorgung und die anschließende Umsetzung sehr aufwendig und teuer. Ein größeres Thema sei nach Worten Hagns auch der Zeitpunkt der Sanierung, „da diese in den Wintermonaten nicht umgesetzt werden kann“. Wirt Gigl geht von mehreren Monaten für die Umbauten in der Hochsaison aus. Weiter in die Karten schauen lassen will sich der Tegernseer Bürgermeister nicht, da er „den notwenigen Umfang zuerst dem Stadtrat berichten“ will.

Sanierung erst 2028 - dann läuft auch der Pachtvertrag aus

Geplant ist die Sanierung erst fürs Jahr 2028. Das Datum ist vermutlich bewusst gesetzt, da dann nach 15 Jahren der Pachtvertrag mit dem Wirt ausläuft. Gigl hätte nach eigenen Worten auch schon Nachfolger parat: seine beiden Söhne, die seit Jahren bereits im Betrieb mitarbeiten. Vater Thomas würde dann, wie er sagt, einen Schritt zurücktreten und beratend zur Seite stehen. Doch da hat der Wirt die Rechnung ohne den Bürgermeister gemacht. Denn laut Hagn gibt es bei der Neureuth „keine Erbfolge“. Über die Pachtangelegenheiten entscheide der Stadtrat. „Es gibt in der Tat keinen Automatismus bei der Verpachtung der städtischen Liegenschaften.“

Noch hat der Wirt vier Jahre vor sich. Was die Sanierung betrifft, macht sich Gigl aber durchaus Gedanken. Dringend notwendig wäre seiner Ansicht nach eine Anpassung der Küche. „Sie müsste doppelt so groß sein“, sagt er. „Eine Erweiterung nach Osten wäre überhaupt kein Problem, denn dort müsste auch die undichte Zisterne erneuert werden.“ Sie wird mittels einer Starkstrompumpe befüllt. Sinnvoll wäre laut Gigl im Hinblick auf die oft dicht besetzte Terrasse auch der Bau von Außentoiletten. Ob seine Verbesserungsvorschläge im Rathaus ankommen, werden die nächsten Jahre zeigen.

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