Taylor-Swift-Konzerte in München: Fans aus dem Tölzer Land begeistert – „Drückt aus, was ich fühle und denke“
Taylor Swift kommt dieses Wochenende für zwei Konzerte nach München. Die US-Musikerin löste in den vergangenen Jahren einen ungeahnten Hype aus. Auch im Landkreis gibt es eingefleischte Fans, sogenannte Swifties. Sie erklären, was sie an der Pop-Sängerin fasziniert.
Bad Tölz – Egal, wo sie ein Konzert gibt, ist die Stadt im Ausnahmezustand. Sie ist eine der erfolgreichsten Künstlerinnen. Taylor Swift begeistert Millionen. Auch im Landkreis hat sie treue Fans, die bereits auf den Konzerten in Gelsenkirchen waren und nun ihren Auftritten in München entgegenfiebern. Doch es ist nicht nur die Musik, die die meisten an der 34-Jährigen fasziniert.
„Wir kennen alle Lieder von Taylor Swift“, berichtet die gebürtige Tölzerin Pauline Klimmer (25). Die Liebe zu dieser Künstlerin teilt sie mit ihrer 19-jährigen Schwester Valentina. An der Musik begeistert Pauline Klimmer, dass „Taylor es schafft, mit ihren Texten so viel auszudrücken, was ich fühle und denke“. Daher könne sie sich gut mit den Songs identifizieren. Ihre Schwester meint: „Während des Corona-Lockdowns hatte ich eine schwere Phase, und da hat mir ihre Musik wirklich geholfen.“ In den Texten der Musikerin aus Pennsylvania gehe es viel um Liebe und den Umgang mit Trennungen. „Damit spricht sie viele Frauen an“, meint die 19-Jährige. Generell falle auf den Konzerten auf, dass es mehr weibliche Fans gibt.
Taylor Swift in Deutschland: Viele Fans gehen auf mehrere Konzerte
Gemeinsam waren die Schwestern vergangene Woche in Gelsenkirchen bei Swifts dreistündiger Show. „Und wir haben noch Karten für München am Sonntag“, freut sich Valentina Klimmer. Das Fan-Sein gehe weit über die Musik hinaus. „Einige Fans richten sich richtig toll her, haben verschiedene Kostüme, die sich entweder auf die Musikvideos beziehen oder viele Glitzer-Elemente haben.“ Die Stimmung auf den Konzerten sei unvergleichlich, meint Paulina Klimmer. „Alle sind unfassbar nett zueinander, es herrscht eine tolle Atmosphäre, man kommt mit anderen Fans in Kontakt und tauscht auch Freundschaftsbänder aus.“

Das hat auch Samuel Röhrner besonders gut gefallen. Gemeinsam mit seiner besten Freundin Lena Sadowsky war der 17-jährige Swiftie aus Bad Tölz ebenfalls bereits auf einem Konzert in Gelsenkirchen. „Taylor Swift spricht mit ihrer Musik viele junge Frauen, aber auch queere Personen an, was ich besonders toll finde“, sagt er. „Auf den Konzerten gibt es eine richtige Community, die Leute machen sich gegenseitig Komplimente für ihre Outfits, und es herrscht eine total positive, tolerante Stimmung.“ Während sich die Klimmer-Schwestern für das Konzert für die Farbe Schwarz und einen Glitzer-Look entschieden, wählten Röhrner und Sadowsky einen zum Musikvideo „Fortnight“ passenden Partner-Look.
Musikerin spricht viele Frauen und queere Menschen an
Am Wochenende stehen nun die großen Konzerte in München an. „Für eins habe ich Karten und beim anderen werde ich zumindest auf den Olympiaberg gehen, um das Konzert zu hören“, sagt Röhrner. Dass es sich lohnen wird, da sind sich alle sicher. „Die Show in Gelsenkirchen war einfach der Hammer – mit Feuerwerk und Tänzern“, schwärmt Pauline Klimmer. Auch die beiden Schwestern werden am Wochenende noch mal Taylor Swift auf der Bühne sehen. „Für mich ist es etwas ganz Besonderes, dass sie sich hier in der Nähe meiner Heimat aufhält“, betont Samuel Röhrner.
(Unser Bad-Tölz-Newsletter informiert Sie regelmäßig über alle wichtigen Geschichten aus Ihrer Region. Melden Sie sich hier an.)
Auch ein ganz junger Fan aus Bad Tölz fiebert dem Wochenende entgegen. Josefina ist sieben Jahre alt. „Am Samstag geht es für uns aufs Konzert“, sagt ihre Mutter Marisa Lederer. Es ist Josefinas erster richtiger Konzertbesuch. „Ein bisschen Erfahrung hat sie schon bei Kinderkonzerten gesammelt, weil ihr Papa in der Veranstaltungsbranche tätig ist.“ Die Karten haben Lederers seit einem Jahr. Und vorbereitet ist die Familie gut. „Im Auto wird seither bei jeder Fahrt die Setlist gehört, damit man auch bei jedem Lied mitsingen kann“, berichtet Lederer und fügt mit einem Augenzwinkern hinzu: „Auch wenn das mitunter sehr lustig klingt, weil man als Erstklässler in der Regel noch kein Englisch kann.“ Auch hat Josefina schon fleißig Freundschaftsbändchen gebastelt, die dann mit anderen Fans getauscht werden. „Das Glitzerkleid und der Gehörschutz liegen natürlich schon bereit.“
Meine news
7-Jährige fiebert Konzert entgegen
Trotz all des Hypes sieht Pauline Klimmer auch kritische Punkte: „Ich finde die Fan-Artikel zu teuer, und es auch nicht gut, dass man, obwohl man schon ein Album gekauft hat, weitere Songs dann noch zusätzlich bezahlen muss.“ Dass die Amerikanerin ihren großen Einfluss nutzen möchte, um politisch ihre Meinung kundzutun, sieht sie zwiegespalten. „Ich bin auch kein Trump-Fan und fände es gut, wenn er nicht Präsident wird. Aber man kann es durchaus kritisch sehen, wenn eine Sängerin junge Leute politisch so beeinflussen kann.“ Samuel Röhrner meint hingegen: „Ich finde es gut, dass sie so viele Leute erreicht und sich nicht davon hat abbringen lassen, auch politisch aktiv zu werden.“ (feb)