Hausham: Sanierung der ehemaligen Hausmülldeponie Freudenreich verzögert sich

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Komplizierter Fall: Um die ehemalige Hausmülldeponie Freudenreich sanieren zu können, sollte die Gärtnerei Schuster (r.) vorübergehend auf ein westlich gelegenes Grundstück umziehen. Dagegen hat aber der Inhaber Klage eingereicht. © Helmut Hacker

Die Sanierung der Hausmülldeponie Freudenreich an der Tegernseer Straße in Hausham am Ortsausgang Richtung Gmund verzögert sich. Das Thema kam einmal mehr im Gemeinderat auf den Tisch.

Hausham – Eigentlich sollte die Sanierung der 1968 aufgelassenen Hausmülldeponie Freudenreich an der Tegernseer Straße bereits im vollen Gange sein. Weil aber die Maßnahmen zur Sicherung der Altlasten deutlich aufwendiger sind als gedacht, es zu einer Klage wegen der notwendigen Verlegung einer Gärtnerei kam und Vakanzen im Landratsamt die Genehmigung verzögern, kann mit den Arbeiten laut Gemeinderatsinfo frühestens Anfang nächsten Jahres begonnen werden.

Ehemalige Hausmülldeponie: Altlasten bereiten Schwierigkeiten

Die Ingenieursleistungen zur Sanierung des rund 20.000 Quadratmeter großen Grundstücks hatte der Gemeinderat im Februar 2021 an das Umweltberatungsunternehmen Tauw GmbH vergeben. Schon bei der Vorstellung der Gefährdungssituation durch die Experten wurde der hohe Aufwand zur Beseitigung beschrieben.

Unter anderem musste mit dem Staatlichen Bauamt Rosenheim die Verrohrung des Freudenreichgrabens und der neu zu errichtenden Sickerwasserleitung unter der angrenzenden Staatsstraße abgestimmt werden. Zusätzlicher Untersuchungen zur Böschungssicherung und naturschutzrechtlichen Belangen sowie die Erstellung eines landschaftspflegerischen Begleitplans kamen hinzu.

Nach Einbeziehung der privaten Grundstückseigentümer wurde der Sanierungsplan dann im November 2022 vorgelegt. Nach dessen Genehmigung durch das Landratsamt sollten im Frühjahr 2023 die Bauleistungen ausgeschrieben werden.

Gärtnerei-Verlegung weiterer Stolperstein

Zu deren Durchführung hätte die auf dem Gelände befindliche Gärtnerei Schuster zunächst auf eine westlich angrenzende Fläche und nach Abschluss der Sanierung wieder an den ursprünglichen Standort verlegt werden sollen. Kurz vor der Besprechung mit allen Beteiligten teilte aber deren Anwalt mit, dass sein Mandant mit dem geplanten zeitlichen Bauablauf nicht einverstanden ist. Zudem entstand eine Verzögerung durch eine personelle Vakanz im Landratsamt.

Weil diese Stelle erst seit Oktober 2023 wieder besetzt ist, ist der Bescheid noch in Bearbeitung. Ohne verbindlichen Sanierungsplan und Klärung, ob dagegen Rechtsmittel eingelegt werden, können die Bauleistungen aber nicht ausgeschrieben werden.

Im Idealfall, so ist in der Sitzungsvorlage zu lesen, könnte ab Oktober/November dieses Jahres die Verlegung der Gärtnerei Schuster auf die provisorische Ersatzfläche erfolgen sowie die Sickerwasserleitung im Garagenhof der Tegernseer Straße 88 – 150 bis zur Anschlussstelle in der Tegernseer Straße im Herbst dieses Jahres errichtet werden. Die Sanierung des Deponiegeländes würde dann ab Frühjahr 2025 erfolgen. Helmut Hacker

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