Neue Studie zeigt: Bei diesen Produkten ist Deutschland noch Exportweltmeister

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Deutsche Produkte sind immer noch sehr gefragt im Ausland. Eine neue Studie zeigt: Bei vielen Produkten beträgt der deutsche Anteil am weltweiten Export 30 Prozent, teilweise sogar 90 Prozent.

Köln – Es sind schwierige Zeiten. Der von Donald Trump ausgerufene Handelskrieg mit neuen Strafzöllen auf Stahl und Aluminium aus Europa und angedrohten 200-Prozent-Zöllen auf bestimmte Waren, sowie eine insgesamt angespannte Weltwirtschaftslage machen exportorientierten Ländern – so auch Deutschland – zu schaffen. Doch es gibt auch gute Nachrichten: In bestimmten Warengruppen hält die Bundesrepublik nach wie vor die Marktdominanz im weltweiten Handel. Eine neue Studie zeigt, welche Produkte das sind – und welche Vorteile das in Krisenzeiten bringen könnte.

Deutsche Produkte sind immer noch gefragt im Ausland. Eine neue Studie zeigt: Bei vielen Produkten beträgt der Anteil am weltweiten Export 30 Prozent, teilweise sogar 90 Prozent.
Deutsche Produkte sind immer noch gefragt im Ausland. Eine neue Studie zeigt: Bei vielen Produkten beträgt der Anteil am weltweiten Export 30 Prozent, teilweise sogar 90 Prozent. (Archivfoto) © Christian Charisius/dpa

Studie zeigt: Deutschland ist Exportweltmeister bei bestimmten Waren

Allen Krisen zum Trotz: Bei zahlreichen Produkten spielt Deutschland auf dem Weltmarkt immer noch eine entscheidende Rolle. Eine am Dienstag (18 März) veröffentlichte Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), die vom Auswärtigen Amt gefördert wurde, zeigt, dass die Bundesrepublik in rund 180 von 5.300 untersuchten Warengruppen im Jahr 2023 einen Exportanteil von mindestens 30 Prozent hatte. Dazu zählen vor allem die Bereiche Chemie, Maschinenbau, Elektrotechnik und unedle Metalle.

Deutschland als führender Exporteur in vielen Bereichen – Anteile bis zu 90 Prozent

In einigen Kategorien ist der deutsche Anteil am weltweiten Export sogar höher als 90 Prozent – etwa bei bestimmten Schmerzmitteln und Düngemitteln. Auch bei Erntemaschinen, Kranwagen und bestimmten Mikroskopen liegt der Exportanteil Deutschlands bei über 50 Prozent.

Trotz eines leichten Rückgangs bei der Zahl der exportdominanten Warengruppen seit 2010 ist Deutschland im Vergleich mit ähnlich großen europäischen Volkswirtschaften weiterhin stark, „liegt aber weit hinter den deutlich größeren USA, die bei rund 350 Warengruppen dominieren“, so die Studie. 

Es wird deutlich, wie wichtig die wirtschaftliche Zusammenarbeit in Europa ist, um mit den Schwergewichten USA und China mithalten zu können.

IW-Experten: Politik muss Investitionen stärker fördern, um Deutschlands Exportstärke zu sichern

Allerdings reicht auch diese Zahl nicht für den Spitzenplatz im internationalen Vergleich. China schlägt den „Exportweltmeister“ Deutschland, dominiert mit Abstand den globalen Exportmarkt und hält in mehr als 1.500 Warengruppen einen weltweiten Exportanteil von über 30 Prozent. Besonders bei Maschinen und elektronischen Produkten konnte China seinen Vorsprung in den vergangenen Jahren weiter ausbauen, während Deutschland in diesen Bereichen seit 2010 Marktanteile eingebüßt hat.

„Deutschland muss seine Wettbewerbsfähigkeit umfassend und nachhaltig stärken“, mahnt IW-Experte und Co-Autor Jürgen Matthes. „Es braucht eine unternehmens- und investitionsfreundlichere Wirtschaftspolitik, damit die deutsche Wirtschaft ihre dominanten Exportpositionen besser verteidigen und auch neue erschließen kann“. 

EU übertrifft China und USA: Exportdominanz möglicher Trumpf im Handelskonflikt

Betrachtet man jedoch nicht einzelne Länder, sondern die gesamte Europäische Union, ergibt sich ein anderes Bild: Werden die Industriestaaten zusammen betrachtet, „dann können sie China durchaus in den Schatten stellen“, so die Autoren. Die EU hat in mehr als doppelt so vielen Warengruppen eine Exportdominanz wie China – ein Beweis für die wirtschaftliche Schlagkraft des Staatenbundes auf dem Weltmarkt.

Die Studie zeigt: Die deutsche Wirtschaft, aber auch Europa hat in bestimmten Bereichen große Stärken im globalen Handel – und das bringt strategische Vorteile. Besonders in Zeiten von Handelskonflikten kann das von Bedeutung sein, um politisch Druck auszuüben: „Es wird deutlich, wie wichtig die wirtschaftliche Zusammenarbeit in Europa ist, um mit den Schwergewichten USA und China mithalten zu können“, bilanziert die Studienautorin und IW-Außenhandelsexpertin Samina Sultan.

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