Die Merz-Kandidatur freut CSU-Politiker - Stoiber ist „stolz und glücklich“
Edmund Stoiber hat genau aufgepasst - und nicht nur er: Die ganze Partei blickte auf die Merz/Söder-Pressekonferenz. In der Region sind die Christsozialen zufrieden.
Die frühere Kanzlerhoffnung der CSU achtete nicht nur auf das, was die Parteichefs da verkündeten. Dr. Edmund Stoiber interessierte auch das Wie. Die geräuschlose Einmütigkeit von Markus Söder und Friedrich Merz freute nicht nur den Ehrenvorsitzenden der CSU. Friedrich Merz wird im kommenden Jahr der Kanzlerkandidat der Union.
„Die Einheit der Union“ freut Stoiber
„Ich bin stolz und glücklich, wie beide Vorsitzenden in dieser entscheidenden Frage die Einheit der Union repräsentiert haben“, erklärt Stoiber auf Anfrage unserer Zeitung. CDU und CSU hätten als „letzte große Volksparteien in Deutschland“ eine Verantwortung. Stoiber findet: Die Parteichefs sind ihr gerecht geworden. „Friedrich Merz und Markus Söder werden es mit Ihrer Kraft aus den beiden Volksparteien und darüber hinaus schaffen, nach der Ampel-Regierung eine starke Bundesregierung zu etablieren.“ Der Kanzler hieße dann Friedrich Merz.
Der Söder-Verzicht freut CSU-Politiker - Stoiber ist „stolz und glücklich“
Susanne Arndt aus Egling könnte damit gut leben. Davor müsse der Kandidat aber „eine Menge tun, was die Beliebtheitswerte betrifft“. Dann könne es klappen mit der unionsgeführten Regierung. Die Vize-Kreisvorsitzende glaubt: Für die Sachthemen, die gerade drängen, sei Merz ein guter Kandidat. „Die Wirtschaft muss in Schwung kommen“, sagt sie etwa, „da haben andere EU-Länder viel mehr investiert“. Wirtschaftspolitik gelte als Merz‘ Kompetenzgebiet. Dass die K-Frage wieder öffentlich zwischen drei Männern diskutiert wurde – auch NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst wurden Chancen eingeräumt – möchte Arndt nicht groß bewerten. „Ich sehe in Bayern, Deutschland und Europa Frauen in der Union, die auch das richtige Profil hätten.“ Es sei immer noch schwierig, sich als Frau an die erste Linie zu arbeiten. „Es hat sich auch keine Frau selbst ins Spiel gebracht.“
Thomas Holz findet: „Die Entscheidung hat sich schon abgezeichnet.“ Als er vergangene Woche im Bundestag in Berlin war, „haben‘s die Spatzen von den Dächern gepfiffen“. Dem Landtagsabgeordneten aus Kochel gefällt das Vorgehen: „Die beiden Parteivorsitzenden arbeiten zusammen. Dann ist es die gute und richtige Lösung.“ Die Schwestern eine ein Ziel: „Die Ampel ablösen.“ Holz weiß, dass es dafür eine geschlossene Union braucht, statt Querelen wie vor der Bundestagswahl 2021. „Das hat uns sicher einige Stimmen gekostet.“
Mehr Bayern in Berlin: Für JU-Chef ist das eine wichtige Weichenstellung
Josef Rohrmoser hält das für Konsens in der Union. Umso wichtiger sei es jetzt – „mit einem richtigen Kandidaten“ – gemeinsam zu arbeiten. Durch die frühe Festlegung bliebe Zeit, um Themen und Ideen einzubringen. Die Union ist die erste Partei, die einen Kanzlerkandidaten verkündet hat. „Die Wirtschaft und das Thema Asyl“ seien die derzeit offensichtlichen Felder. Nach dem schwierigen Wahljahr 2021 befindet der Bad Heilbrunner: „Es tut der Basis gut, dass das jetzt schon geregelt ist.“ Als Oberbayern-Chef der Jungen Union vertritt er die Meinung, dass mehr Bayern dem politischen Berlin gut täte. „Wenn die Union die Regierung anführt, gibt‘s davon wieder mehr.“
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Söder erklärte am Dienstag, als Ministerpräsident in Bayern zu bleiben – und kein Bundesministerium zu führen. „Das ist eine gute Sache. Er hat einiges angestoßen, was wir gemeinsam fortführen wollen“, sagt der Abgeordnete Holz.
„Bayern hat eine Sonderrolle“, weiß CSU-Mitglied und Bundesverdienstkreuzträgerin
Wenn der Söder-Verzicht dazu führe, dass es von der künftigen Regierung noch ein Zuckerl für Bayern gibt, würde Holz das begrüßen. „Ich weiß nicht, was verhandelt wurde.“ Dr. Helgard van Hüllen sieht das kritisch. „Bayern hat in Deutschland schon eine Sonderrolle – das wird in vielen Bundesländern kritisch gesehen“, hat sie bei ihren Reisen durch die Republik mitgekriegt. Deshalb hält sie den Westfalen Merz auch für den geeigneten Kandidat. „Er vertritt die größere der Unionsschwestern.“