CSU nominiert Landratskandidaten: Thomas Holz macht‘s
Thomas Holz bewirbt sich für die CSU um den Chefposten im Tölzer Landratsamt. Der 49-jährige Kochler, der derzeit im Landtag sitzt, wurde am Dienstag nominiert.
Bad Tölz-Wolfratshausen – Am Ende zählte für den CSU-Kreisverband vor allem die Geschlossenheit. Deshalb war es auch der Tölzer CSU-Ortsvorsitzende Severin Eichenseher, der Thomas Holz als Kandidat für den Landrats-Posten vorschlug. Dabei hatte der 34-jährige Tölzer ebenfalls Ambitionen für eine Kandidatur gehegt. Aber am Dienstag war es ihm „eine Ehre und Freude, Ihnen den Wahlvorschlag“ zu unterbreiten, wandte sich Eichenseher an die 103 Delegierten im Dietramszeller Gasthof Peiss. „Ich schlage Ihnen mit größter Überzeugung unseren Landtagsabgeordneten Thomas Holz vor. Applaus.“
(Übrigens: Alles aus der Region gibt's jetzt auch in unserem regelmäßigen Bad-Tölz-Newsletter.)
„Einmalige Chance“, das Landratsamt zurückzuholen
Das Landratsamt sei seit fast 18 Jahren in der Hand der Freien Wähler, sagte Eichenseher. Da Amtsinhaber Josef Niedermaier am 8. März 2026 nicht mehr antreten wird, „ist es jetzt die einmalige Chance, das Landratsamt nach langer Zeit zurückzuholen.“ Dabei würden große Herausforderungen auf den neuen Chef im Landkreis warten. Krankenhausreform, Asyl, demografischer Wandel, Bevölkerungswachstum durch Zuzug und damit steigender Verkehr nannte Eichenseher als Beispiele. Holz sei der Richtige, um all diese Herausforderungen anzugehen. Er habe große kommunalpolitische Erfahrung durch seine Zeit als Kochler Bürgermeister, Kreisrat und stellvertretender Landrat. Er sei bestens vernetzt mit der Staatsregierung und den Ministerien. Und als Jurist könne er „auf Augenhöhe“ mit der Verwaltung im Landratsamt diskutieren.
Edmund Stoiber steht „ohne Wenn und Aber“ hinter Holz
Auch Ehrenkreisvorsitzender und CSU-Kreistagsfraktionschef Martin Bachhuber warb für die Wahl von Holz und überbrachte Grüße des ehemaligen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber. „Er steht ohne Wenn und Aber hinter Thomas Holz“, sagte Bachhuber. Holz habe schon als Vize-Landrat gezeigt, „dass er eine Verwaltung führen kann“. Bachhuber bat um größtmögliche Geschlossenheit bei der Abstimmung. Dieses Ergebnis sei die Grundlage, um geschlossen in den Wahlkampf zu gehen. „Ich bitte Euch um Euer Vertrauen“, wandte sich Bachhuber an die Delegierten. „Ich bin sicher, dass Thomas Holz dieses Vertrauen rechtfertigt.“
Holz kandidiert „aus tiefer Überzeugung“
Holz selbst dankte für die freundlichen Worte – „vor allem, da du auch Interesse an dem Amt gehabt hättest“, wandte er sich an Eichenseher. Er, Holz, kandidiere „aus tiefer Überzeugung“. Schon als Bürgermeister habe ihn „die Liebe zur Heimat angetrieben“, bekannte der Kochler, der 16 Jahre Rathauschef war. Jetzt gebe es die Chance, wieder den Landrat zu stellen und stärkste Fraktion im Kreistag zu werden. „Unser Landkreis hat enormes Potenzial“, sagte Holz. Aber auch um die Herausforderungen wisse er und wolle sich diesen stellen. Den Erhalt des Klinikstandorts Wolfratshausen hat der Kochler schon jetzt auf der Agenda. Dazu setzt er auf Bürokratieabbau. Die langen Verfahrensdauern in vielen Bereichen seien den Menschen einfach nicht mehr zu vermitteln. Zudem strebt er Bürgernähe an. „Der Landrat muss Ansprechpartner der Bürger sein. Daher würde ich einmal im Jahr in jedem Rathaus eine Sprechstunde anbieten.“ Insgesamt müsse das Landratsamt „keine Verhinderungs-, sondern eine Ermöglichungsbehörde sein“.
Verliert der Stimmkreis seinen Abgeordneten im Landtag?
Zu den Befürchtungen, dass der Stimmkreis keinen Abgeordneten mehr im Landtag hat, sollte Holz die Wahl gewinnen, nahm der Kochler, der gerade zum dritten Mal Vater geworden ist, auch Stellung. Es rücke jemand von der Oberbayernliste in den Landtag nach, wenn er ausscheide. „Das ist dann unser Betreuungsabgeordneter, er muss sich um den Stimmkreis kümmern.“ Zudem habe ihm Landtagspräsidentin Ilse Aigner zugesichert, „dass auch sie den Landkreis nicht im Stich lassen wird“. Außerdem würden seine Kontakte ins Maximilianeum mit der Wahl zum Landrat ja nicht abreißen, versicherte Holz. „Tatsächlich glaube ich, dass man als Landrat mehr Gestaltungsspielraum als ein Abgeordneter hat und vielleicht sogar schneller von den Ministerien zurückgerufen wird.“
Holz mit 90 Prozent der Stimmen nominiert
Die Wahl lief dann kurz und schmerzlos. Von den 98 gültigen Stimmzetteln – fünf waren ungültig – entfielen 88 auf Thomas Holz. Das entspricht 90 Prozent. Der Lenggrieser Altbürgermeister Werner Weindl, der die Versammlung leitete, war zufrieden. „Auf geht‘s, pack mas miteinander an.“