Neues Brückengeländer: Landwirte kommen nicht mehr durch
Kleine Maßnahme, große Wirkung: Durch ein neues Geländer ist nun eine Brücke im Moor für Fahrzeuge unpassierbar geworden. Für die Landwirte ein großes Problem.
Kochel am See – Eine kleine Brücke hat sich zu einem beträchtlichen Problem in Kochel entwickelt. Sie befindet sich auf dem Weg entlang der Bahnlinie am Loisach-Kochelsee-Moor. Dort überquert sie den kleinen Schleußbach. Vor einigen Monaten wurde der Weg asphaltiert und ein neues Geländer gesetzt – und genau dieses ist das Problem: Es verengt die Brücke. Früher befand sich dort ein breiteres Geländer aus Holz.
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Landwirte kommen mit Fahrzeugen nicht mehr durch
Im Winter hatte Gemeinderat Eduard Pfleger (Junge Liste) von Landwirten berichtet, die mit ihren Fahrzeugen nicht mehr über die Brücke kommen. Am Geländer sind schon Schäden zu sehen. Bürgermeister Jens Müller (UWK) versprach, sich um das Problem zu kümmern, und hat nun festgestellt, dass dies gar nicht so einfach ist. Er dachte eigentlich, das Geländer ließe sich unproblematisch zurücksetzen, wie er im jüngsten Gemeinderat berichtete. Offiziell sei der Weg ein Radweg, und die Brücke nicht für den landwirtschaftlichen Verkehr freigegeben. „Aber den Weg sind die Landwirte immer schon gefahren“, entgegnete Hans Resenberger (CSU). Dieses Argument gelte aber nicht, ließ Müller ihn wissen: „Wenn auf der Brücke was passiert, bin ich als Bürgermeister dafür verantwortlich.“ Wenn man dort etwas mache, müsse man es „gründlich tun und nicht Pi mal Daumen“.
Umweg wäre deutlich weiter
Der frühere Bürgermeister Thomas Holz (CSU) habe damals gesagt, die Brücke bleibe für Landwirte erhalten, sagte Michael Zerluth (Freie Bürger Ried). Die Brücke sei für sie sehr wichtig, um zu ihren Flächen zu gelangen. Bauamtsleiter Matthias Heufelder meinte, der Weg sei vor vielen Jahren eigentlich für die Deutsche Bahn gebaut worden, wenn diese die Strecke kontrolliert. Heufelder zufolge könnten die Landwirte auch anders zu ihren Grundstücken gelangen. Dies sei jedoch ein weiterer Weg, argumentierten die Räte. Im Laufe der Diskussion kam außerdem zur Sprache, dass landwirtschaftliche Fahrzeuge durch die Doppelbereifung breiter geworden sind.
Klärung des Problems könnte sich länger ziehen
Sonja Mayer (Mitte) meinte, man hätte „von Haus aus auf die Situation der Landwirte Rücksicht nehmen müssen“: „Wenn die Brücke jetzt nicht mehr geeignet ist, muss man sie erneuern.“ Laut Müller ist in den jüngsten Unterlagen nur vom Radweg die Rede. Hans Resenberger (CSU) schlug vor, ein Gutachten erstellen zu lassen. Der Bürgermeister steht mit dem zuständigen Planer deshalb schon in Kontakt. „Er glaubt, diese Brücke sei nie geprüft worden.“ Man müsse das aber noch im Detail klären. „Vielleicht hat die Bahn noch Unterlagen von früher“, meinte Mayer. Die Klärung wird sich definitiv noch hinziehen, wurde in der Diskussion deutlich. „Und ich kann nicht versprechen, dass wir noch in diesem Jahr eine Lösung finden“, sagte Müller.