Ergebnisse der Bundestagswahl 2025: Wer wird Kanzler – Merz oder Scholz?
Warten auf die Ergebnisse bei der Bundestagswahl 2025: Bekommt Deutschland einen neuen Kanzler? Friedrich Merz könnte Olaf Scholz beerben.
Berlin – Deutschland steht vor einem Machtwechsel: Nach einem kurzen Wahlkampf warten die Wählerinnen und Wähler gespannt auf die Ergebnisse zur Bundestagswahl 2025 an diesem Sonntag (23. Februar). Doch wer wird neuer Kanzler? Für Friedrich Merz (CDU) fiel die Antwort schon einen Tag vor der Stimmabgabe eindeutig aus: „Es sind noch knapp 26 Stunden“, rief er seinen Anhängern am Samstag beim Wahlkampfabschluss zu, „dann ist die Ampel endgültig Geschichte in Deutschland.“
Zwar hoffte auch Amtsinhaber Olaf Scholz (SPD) bis zum Schluss noch auf einen Wahlsieg. Doch es spricht vieles dafür, dass Merz ihn als neuer Bundeskanzler beerben wird – vorausgesetzt, er meistert die schwierigen Koalitionsverhandlungen.
Ergebnisse zur Bundestagswahl: Merz oder Scholz – wer wird Kanzler in Deutschland?
Wer wird Kanzler in Deutschland? Die Demoskopen haben auf diese Frage eine eindeutige Antwort: Seit Monaten sagen die Meinungstrends der Union einen Sieg bei der Bundestagswahl 2025 voraus. Laut den letzten Umfragen dürfte die Union mit Kanzlerkandidat und CDU-Chef Friedrich Merz locker stärkste Kraft werden, gefolgt von der AfD. Dahinter rangieren SPD, Grüne und die Linke. Die FDP und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) müssen aufgrund der Fünf-Prozent-Hürde um den Einzug in den Bundestag bangen.

Befragungen zeigen, dass zuletzt rund ein Fünftel der Wähler noch unentschieden war, ob oder wen sie wählen. Doch sollten sich die Umfragen in den Ergebnissen zur Bundestagswahl 2025 halbwegs widerspiegeln, könnte Merz eine Koalition schmieden und neuer Bundeskanzler werden.
Früher Blackrock, heute Kanzler? Friedrich Merz will sich in die Ahnengalerie der Bundeskanzler einreihen
Friedrich Merz – der neue Bundeskanzler? Für den Unionspolitiker ginge damit ein Lebenstraum in Erfüllung, den der 69-Jährige wahrscheinlich so gar nicht mehr erwartet hätte. Im Jahr 2000 galt er neben Angela Merkel als Hoffnungsträger der CDU und wurde Fraktionsvorsitzender im Bundestag. Doch seine Amtszeit dauerte nur zwei Jahre. Nach einer verlorenen Bundestagswahl übernahm die Parteichefin den Fraktionsvorsitz lieber selber. Merz stand düpiert an der Seitenlinie – und zog sich genervt aus der Politik zurück. Die Merkel-Jahre als Kanzlerin überdauerte er in der freien Wirtschaft, unter anderem als Aufsichtsratsmitglied bei dem internationalen Finanzdienstleister Blackrock.
Erst nach Merkels Rückzug tauchte auch Merz wieder auf. Mehrfach kämpfte er um den Parteivorsitz, den er schließlich im dritten Anlauf gewinnen konnte, nachdem Armin Laschet (CDU) den Bundestagswahlkampf 2021 fulminant verloren hatte. Dass Merz eine realistische Chance auf das Kanzleramt hätte, hatten damals die wenigsten politischen Beobachter vermutet. Doch das Ampel-Chaos spielte ihm in die Hände, sodass er sich nun doch aller Wahrscheinlichkeit nach Angela Merkel (CDU) und Olaf Scholz doch noch in die Ahnengalerie der deutschen Kanzler einreihen darf.
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Wer regiert in Deutschland: Liste mit allen Bundeskanzlern
- Konrad Adenauer (CDU): 15. September 1949 – 16. Oktober 1963
- Ludwig Erhard (CDU): 16. Oktober 1963 – 1. Dezember 1966
- Kurt Georg Kiesinger (CDU): 01. Dezember 1966 – 21. Oktober 1969
- Willy Brandt (SPD): 21. Oktober 1969 – 07. Mai 1974
- Helmut Schmidt (SPD): 16. Mai 1974 – 01. Oktober 1982
- Helmut Kohl (CDU): 1. Oktober 1982 – 27. Oktober 1998
- Gerhard Schröder (SPD): 27. Oktober 1998 – 22. November 2005
- Angela Merkel (CDU): 22. November 2005 – 8. Dezember 2021
- Olaf Scholz (SPD): seit 8. Dezember 2021
Doch ob es wirklich so kommt, bleibt abzuwarten. Der Weg ins Kanzleramt ist für Friedrich Merz noch recht steinig. Die neu gewählten Abgeordneten müssen spätestens 30 Tage nach der Bundestagswahl, also bis zum 25. März, zusammenkommen. Die Entscheidung über die zukünftige Regierung wird jedoch wahrscheinlich erst Wochen oder sogar Monate später getroffen. Bis dahin bleibt die aktuelle Regierung von Kanzler Olaf Scholz (SPD) geschäftsführend im Amt.
Wer regiert? Wahlergebnisse machen den Weg für Merz ins Kanzleramt steinig
Doch wer regiert danach in Deutschland? Die Bildung der neuen Regierung hängt stark von den Wahlergebnissen bei der Bundestagswahl 2025 ab – könnte je nach Mehrheitsverhältnissen eine erhebliche Herausforderung darstellen. Merz plant eine Koalition mit der SPD oder den Grünen. Im Gegensatz dazu lehnt CSU-Chef Markus Söder eine Zusammenarbeit mit den Grünen strikt ab. Sollten mehrere kleinere Parteien die Fünf-Prozent-Hürde überwinden, könnte die Union auf zwei Koalitionspartner angewiesen sein. Angesichts der starken Polarisierung im vergangenen Wahlkampf könnte das Aushandeln eines Koalitionsvertrages noch schwierig werden.
Wie wird der Kanzler in Deutschland gewählt?
In der Regel läuft es so: Der Wahlsieger lädt die anderen Parteien ein und sondiert ein Bündnis, das ihn zum Kanzler wählt. Doch das ist ein ungeschriebenes Gesetz. Theoretisch kann auch der Zweitplatzierte sondieren und sich zum Regierungschef krönen lassen. Am Ende gewinnt derjenige, der die meisten Stimmen auf sich versammelt.
Denn: In Deutschland gibt es im Unterschied zu vielen anderen Ländern keinen formalen Auftrag zur Regierungsbildung für den Kandidaten der stärksten Partei. Alle Parteien können nach der Wahl gleichzeitig miteinander verhandeln. Erst wenn es wahrscheinlich erscheint, dass ein Kandidat eine absolute Mehrheit der Abgeordneten hinter sich versammeln kann, schlägt ihn der Bundespräsident dem Bundestag für die Wahl zum Bundeskanzler vor.
Wer wird Bundeskanzler in Deutschland? Merz verschreckt mit Rede mögliche Koalitionspartner
In seiner Rede beim Wahlkampfabschluss hatte Merz selber noch einmal ein paar Hürden für eine mögliche Koalition aufgestellt. Die Union werde mit niemandem in eine Koalition gehen, „der nicht bereit ist, in der Wirtschaftspolitik und in der Migrationspolitik in Deutschland den Politikwechsel herbeizuführen“, stellte Merz klar – sparte auch nicht mit Kritik an SPD, Grünen und Linken. Es gebe keine Mehrheit für linke Politik in Deutschland, tönte er. Stattdessen werde er wieder Politik für die Mehrheit der Bevölkerung machen, die gerade denke und „alle Tassen im Schrank“ habe – und nicht „für irgendwelche grünen und linken Spinner auf dieser Welt“. Bei seinen möglichen Koalitionspartnern kam die Rede nicht sonderlich gut an.
Dennoch dürfte das meiste davon Wahlkampfgetöse sein. Eine Koalition mit der AfD hat Merz kategorisch ausgeschlossen. Es spricht viel dafür, dass er nach einem möglichen Wahlsieg rhetorisch abrüsten und die Sozialdemokraten umwerben wird. Sein Konkurrent gibt vorerst auch nicht klein bei. Angesprochen auf die schlechten Umfragewerte seiner Partei, wollte Kanzler Scholz trotzdem seinen Anspruch auf die Regierungszentrale nicht aufgeben. „Ich glaube nicht an ein Wunder, sondern an einen Wahlsieg“, sagte der Regierungschef. Er sei überzeugt, dass viele Unentschlossene ihm noch einen Triumph bescheren würden. (jek)