Baustellensommer: Erneuerung von Asphalt und Gleisen in Ottobrunn läuft gut getaktet ab
Die Verkehrskonstellation ist derzeit in Ottobrunn schwierig. Die Rosenheimer Landstraße musste gesperrt werden. Die Bahnübergänge wechseln sich mit einer Sperrung ab.
Die Zeiten sind vorüber, als die Rosenheimer Landstraße aus festgestampftem Kies bestand und mit Kopfsteinpflaster versehen war. Heute muss sie regelmäßig saniert werden, auch das Gleisbett der Bahnlinie S7 muss das. Aber dass beides zusammenfällt, ist ungewöhnlich. Eine verkehrstechnische Sonnenfinsternis sozusagen, beschränkt auf den Monat August 2024. Viele betroffene Geschäftstreibende haben in der heißen Phase zugesperrt, einige sind in den Urlaub gefahren. Auch die Feuerwehr musste sich auf diesen besonderen Ottobrunner Baustellensommer einstellen.
Eines kann man der Gemeinde sicherlich nicht vorwerfen: dass sie die Ottobrunner nicht ausführlich über die bevorstehenden Arbeiten informiert hätte. Bürgermeister Thomas Loderer hatte im Gemeindeblatt Mein Ottobrunn in seinem Kommentar darauf hingewiesen, die Titelseite damit bedeckt und jede Maßnahme erwähnt. Das Ordnungsamt hatte schon im Juni alle Gewerbetreibenden über die mehrwöchigen Sanierungen an der Rosenheimer Landstraße mit Vollsperrung per Einwurfschreiben informiert, es kamen allerdings gerade angesichts der Menge an Gewerbetreibenden nur wenige Rückmeldungen.
Baustelle zwei Tage früher beendet
Gerade ist eine der größten Baustellen Ottobrunns an der Rosenheimer Landstraße beendet worden, erklärt Maximilian Knispel vom Ordnungsamt. Zwei Tage früher als geplant, was das Gewerbe vor Ort freut. Zumindest teilweise, denn zum Beispiel der Computerladen in dem Abschnitt hatte im Vorfeld bereits über den gesamten Zeitraum eine Schließung angekündigt und sperrt erst wieder nächste Woche auf.
Eine betroffene Textilreinigung war von der schnellen Durchführung der Maßnahme überrascht und „schwer beeindruckt“ davon, wie fix die Baustelle abgewickelt worden sei. Beim Getränkemarkt Orterer mussten die Mitarbeiter über den Zeitraum hinweg immer wieder darauf hinweisen, dass der Markt über die Alte Landstraße problemlos angesteuert werden kann. Ein bisschen weniger Kundschaft als üblich mag es gewesen sein, aber in dem kurzen Zeitraum und in einem ohnehin nicht besonders einkaufsstarken Monat sei das kein Problem.
Sanierung zum letzten Mal vor 18 Jahren
Die letzte Sanierung dieser Abschnitte wurde vor 18 Jahren vorgenommen, im Jahr 2006. Jetzt hofft man, dass die Straße insgesamt etwas länger hält, weil sie aus einem Guss saniert werden konnte und keine Schwachstelle in der Mitte der Fahrbahn aufweist. Eine Schwachstelle entsteht dann, wenn erst die eine, dann die andere Fahrbahnhälfte asphaltiert wird.
Bei den Arbeiten wurde der Asphalt bis zur Tragschicht abgefräst, anschließend kamen eine Bindeschicht und ein lärmmindernder Asphalt darauf, zum Schluss war das Markieren dran. Die lärmmindernde Schicht ist neu. Maximilian Knispel: „Die Anwohner dürften sich auf jeden Fall darüber freuen. Es ist ein Unterschied beim Drüberfahren.“
Zweite Baustelle Bahnübergänge
Der zweite Brocken im Sommer spielt sich rund um die Bahnübergänge in Ottobrunn ab. Die Bahn erneuert die Gleise und die Signaltechnik an den Übergängen. Bürgermeister Thomas Loderer: „Von einem prognostizierten Chaos in Ottobrunn war und ist glücklicherweise weit und breit nichts sehen.“ Bis 15. August wird der Übergang an der Putzbrunner Straße erneuert und dann wieder geöffnet, während der Übergang an der Ottostraße in der den Wochen darauf nicht passierbar ist. alles genau kalkuliert. Aktuell bewegt sich der Gleisbauzug von Neubiberg Richtung Süden. Bürgermeister Loderer ist froh, dass die Bahn sämtliche Arbeiten an Gleis und Signaltechnik bündelt und auf die Bedürfnisse der Gemeinde eingegangen ist. Zwar sei es ungewöhnlich, so viele Schwerpunktbaumaßnahmen in der Gemeinde gleichzeitig zu anzugehen. Aber mittlerweile sei die RoLa fertig, und am Gleis wird gearbeitet. „Offenbar ist alles gut miteinander verzahnt.“ Die Stadtwerke sind dabei, die Leerrohre für die Geothermie unter der Putzbrunner Straße zu verlegen.
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Feuerwehr bestens vorbereitet
Aus Sicht der Feuerwehr ist Ottobrunn ein langer Schlauch, der beim Isarcenter beginnt und an der Waldkolonie aufhört und durch die Bahnlinie geteilt wird. Für die Einsatzkräfte waren die vielen Baustellen in den Sommerferien eine enorme Herausforderung, sagt Kommandant Eduard Klas. Denn durch die Zeitverzögerung hätte die Feuerwehr die zehnminütige Hilfsfrist nicht mehr einhalten können. Daher musste vorübergehend östlich der Bahn bei der Schule II an der Lenbachallee ein zweiter Feuerwehrstützpunkt eingerichtet werden. Hier sind aktuell zwei Feuerwehrautos stationiert und ein Container als Umkleide. Auf diese Weise gibt es westlich und östlich der Bahnlinie kurze Anfahrtswege.
Der neue Standort hat sich laut Kommandant Klas sehr bewährt. Im Gebiet östlich der S-Bahn-Gleise wird noch zusätzlich die Feuerwehr Hohenbrunn mit alarmiert, um kein Risiko einzugehen. Wer weiß, vielleicht wird die Freiwillige Feuerwehr dafür plädieren, den zweiten Stützpunkt auch nach der Beendigung der Baustellen zu erhalten. Die Vorteile liegen auf der Hand.
