Zeichen auf schwarz-grün? Grünen-Spitze will sich schnell mit Merz treffen – Wüst lobt plötzlich FDP
Der schwarz-grüne Flirt geht trotz Söders Protest weiter: Grünen-Chef Banaszak will sich schnell mit Merz zu Gesprächen treffen. Wüst lobt dagegen die FDP.
Berlin – Die neue Doppelspitze der Grünen, Felix Banaszak und Franziska Brantner, wird sich noch vor Weihnachten mit CDU-Chef Friedrich Merz treffen. Banaszak bestätigte gegenüber den Zeitungen der Mediengruppe Bayern, dass es bisher keinen persönlichen Austausch gegeben habe, das Treffen jedoch bereits terminiert sei. „Genauso spreche ich natürlich mit den Vorsitzenden der anderen demokratischen Parteien“, betonte er.
Zeichen auf schwarz-grün? Grünen-Chef Kanaszak kann sich Treffen mit Merz in Stammkneipe vorstellen
Banaszak kann sich auch persönlichere Begegnungen mit Merz vorstellen, wie er sagte, und lud ihn scherzhaft in seine Stammkneipe in Duisburg ein und erklärte „Man kann vom Leben im Ruhrgebiet einiges für die politische Arbeit mitnehmen.“
Die Ankündigung des Treffens heizt Spekulationen über eine mögliche schwarz-grüne Koalition nach der Bundestagswahl weiter an. In der ARD-Polit-Talkshow Maischberger ließ Friedrich Merz die Möglichkeit einer solchen Koalition zuletzt offen und schloss sogar nicht gänzlich aus, dass Grünen-Politiker Robert Habeck Wirtschaftsminister bleibt. Merz betonte, dass ein Politikwechsel in der Wirtschaftspolitik nötig sei – „mit Habeck oder ohne Habeck“.
Söder gegen Koalition der CDU/CSU mit den Grünen nach Neuwahlen
Diese neue Offenheit von Friedrich Merz für die Grünen steht im starken Kontrast zu Markus Söder von der CSU. Er schließt eine Zusammenarbeit der CDU/CSU mit den Grünen nach der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 wiederholt vehement aus. Nach Merz‘ Auftritt bei Maischberger erklärte Söder prompt in einem Video, dass es unter seiner CSU-Führung keine schwarz-grüne Koalition geben werde.
Schwarz-grün-Pionier Hendrik Wüst lobt plötzlich FDP als Koalitionspartner
Hendrik Wüst, der als Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen bereits erfolgreich eine schwarz-grüne Koalition führt, betonte unterdessen nun plötzlich die Vorteile der FDP als Partner. „SPD und FDP sind uns in vielen Punkten inhaltlich näher als die Grünen“, sagte er der Welt am Sonntag. Wüst lobte die FDP als verlässlichen Partner und rief zu einem fairen Umgang mit allen demokratischen Parteien auf. Dennoch unterstrich er, dass erfolgreiche Koalitionen mit den Grünen möglich seien, wie seine Erfahrungen in Nordrhein-Westfalen ja zeigten.
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Auch FDP-Chef Christian Lindner hatte sich zu den schwarz-grünen Avancen jüngst zu Wort gemeldet und den „lieben Friedrich“ in einem Video vor den Grünen gewarnt.
Wegner warnt: Koalition der Union mit den Grünen nach der Bundestagswahl nicht ausschließen
Kai Wegner, Berlins Regierender Bürgermeister, warnte die CDU davor, sich bei den Koalitionsmöglichkeiten unnötig einzuschränken. Er empfahl, eine Koalition mit den Grünen nach der Bundestagswahl in Betracht zu ziehen. „Die Union wird nach der Bundestagswahl einen Koalitionspartner brauchen. Ich halte wenig von Ausschließeritis“, sagte Wegner der Deutschen Presse-Agentur. Er wies auf erfolgreiche schwarz-grüne Koalitionen in verschiedenen Bundesländern hin. (smu/dpa)