Bürgermeisterwahl in Bad Wiessee: Es wird wohl kein Alleingang für Robert Kühn

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Seine Arbeit im Wiesseer Rathaus bereitet Robert Kühn viel Freude. Es gilt als gesichert, dass der SPDler auch bei der Bürgermeisterwahl 2026 kandidieren wird. © Thomas Plettenberg

2020 ging Robert Kühn (SPD) als Überraschungssieger aus der Bürgermeisterwahl in Bad Wiessee hervor. Es gilt als gesichert, dass der 42-Jährige 2026 wieder antreten wird. Ein Alleingang soll es nicht werden.

Bad Wiessee - Dass ihm seine Arbeit als Bürgermeister von Bad Wiessee riesigen Spaß macht, hatte Robert Kühn schon im Interview zur ersten Hälfte seiner Amtszeit im Mai 2023 betont. Die offizielle Aussage, dass er auch bei der Kommunalwahl im März 2026 wieder als Rathauschef kandidieren wird, will er sich zum jetzigen Zeitpunkt trotzdem nicht entlocken lassen. Zu gut sei derzeit die Zusammenarbeit im Gemeinderat über alle Fraktionen hinweg, als dass er sie jetzt schon mit Wahlkampfgetöse überlagern wolle, sagt Kühn.

Im Laufe des Gesprächs lässt der 42-Jährige dennoch durchblicken, dass es – anders als in Rottach-Egern, wo Bürgermeister Christian Köck (CSU) bereits bei der Bürgerversammlung Mitte März bekannt gegeben hatte, keine weitere Amtszeit mehr anzustreben – in Bad Wiessee keine derartigen Überraschungen geben werde. Heißt: Mit einem Bürgermeisterkandidaten Kühn ist definitiv zu rechnen.

CSU Bad Wiessee will einen Gegenkandidaten aufstellen

2020 hatte sich Kühn gegen den etablierten CSU-Mann Florian Sareiter und Grünen-Vertreter Johannes von Miller durchgesetzt. Mit beiden arbeitet er seit nunmehr fünf Jahren überwiegend reibungslos im Gemeinderat zusammen. Dennoch sieht es nicht danach aus, als würden die anderen Gruppierungen dem Amtsinhaber das Feld kampflos überlassen. Das Ziel der CSU sei es, einen Gegenkandidaten aufzubieten, erklärt Florian Sareiter. „Schon allein aus demokratischen Gründen.“ Um einen Namen zu nennen, sei es aber noch zu früh, macht der Ortsvorsitzende deutlich. Die Suche nach einem Kandidaten dauere noch an.

Florian Sareiter schließt Kandidatur für seine Person aus

Für sich selbst könne er ausschließen, dass er 2026 noch einmal für das Amt des Bürgermeisters kandidiere, sagt Sareiter. Überhaupt möchte sich der Familienvater ein wenig in die zweite Reihe zurückziehen. Nach 16 Jahren im Amt werde er daher den CSU-Ortsvorsitz in Bad Wiessee heuer abgeben. „Das heißt aber nicht, dass ich in die politische Rente gehe“, scherzt Sareiter. Als Gemeinderat würde er auch künftig gerne weitermachen.

Johannes von Miller: „Sage nicht kategorisch Nein“

Ganz so deutlich wie Sareiter äußert sich der zweite Gegenkandidat Kühns von 2020 nicht. Er werde im Ort immer wieder mit der Frage konfrontiert, ob er noch einmal als Bürgermeisterkandidat antrete, berichtet Johannes von Miller. Für ihn sei es aber noch nicht an der Zeit, darüber zu befinden, erklärt der Grünen-Vertreter. „Ich sage nicht kategorisch Nein, ich sage aber auch nicht: Ja, ich will unbedingt.“ Insgesamt seien die Grünen im Tegernseer Tal in jedem Fall daran interessiert, einen Kandidaten zu stellen, weiß Miller. Voraussetzung sei allerdings, dass sich eine geeignete Persönlichkeit finde.

Auch Wiesseer Block will sich um einen Bewerber bemühen

Ähnlich sieht es Birgit Trinkl, Vize-Bürgermeisterin und Zweite Sprecherin der Freien Wählergemeinschaft Wiesseer Block. Ihre Gruppierung wäre offen dafür, einen Kandidaten aufzustellen, sagt Trinkl. Allerdings müsste es ein geeigneter Bewerber sein, hinter dem alle Mitglieder stehen könnten. „Es darf gerne auch ein Newcomer sein“, betont sie. Derzeit kristallisiere sich aber noch niemand heraus. Für sich selbst und ihre beiden Block-Kollegen im Gemeinderat könne sie eine Kandidatur aber schon jetzt ausschließen. „Von uns macht es keiner.“

Das vorrangige Ziel der amtierenden Vize-Bürgermeisterin für die nächste Amtsperiode ist es, die Fraktion des Wiesseer Blocks im Gemeinderat wieder zu stärken. „Mit drei Vertretern war ich nicht sehr zufrieden“, räumt sie ein. Fünf bis sechs Mandatsträger würde sie sich für ihre ehemals starke Fraktion wieder wünschen.

Ähnliches kündigen die Vertreter der anderen Parteien an. „Es wird aber wohl für keine Gruppierung einfach werden, die Listen zu füllen“, vermutet von Miller. „Es ist nicht leichter geworden“, bestätigt Trinkl. Zuversichtlich zeigt sich hingegen Florian Sareiter: Die CSU habe schon jetzt neun Vertreter im Gemeinderat und ein Großteil davon wolle auch wieder antreten: „Daher haben wir eine gute Basis.“

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