Leonhardi-Fahrt in Benediktbeuern: Nach abgespecktem Ritt 2023 feiert der Klosterort am 3. November wieder sein klassisches Brauchtum

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Der Leonhardiritt im vergangenen Jahr führte vorbei an vom Hagel zerstörten Dächern und Häusern – und lockte trotzdem rund 3000 Zuschauer und 100 Reiter an. © Anne Rossa

Ein ganz besonderes Brauchtum findet dieses Jahr wieder in Benediktbeuern statt: Die bekannte Leonhardifahrt. Im vergangenen Jahr gab es wegen den schweren Folgen des Hagelunwetters nur einen Leonhardiritt.

Benediktbeuern – Schon bald werden wieder festliche Truhen- und Tafelwagen durch das Klosterdorf Benediktbeuern im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen fahren. Am Sonntag, 3. November, kann es endlich wieder eine Leonhardifahrt geben, wie Bürgermeister Anton Ortlieb verkündet.

Es gibt wieder eine Leonhardifahrt in Benediktbeuern - wegen dem Hagelunwetter gab es 2023 nur einen Ritt

Denn im vergangenen Jahr durften aus Sicherheitsgründen keine Gespanne, sondern nur Reiter, durch den malerischen Ort ziehen – das Dorf litt damals immer noch unter den Folgen des verheerenden Hagelunwetters vom 26. August 2023.

Die Leonhardifahrt in Benediktbeuern ist weit über die Landkreisgrenzen bekannt. Das liegt vor allem an dem „sehr besonderen Rahmen“, wie Sabine Rauscher von der Tourist-Information weiß: Die Strecke führt zum Kloster und die Wagen fahren bis in den Innenhof. Auch ist die Fahrt „sehr traditionell“ gehalten – sie findet seit 1881 statt.

Bei vielen Besuchern – jährlich kommen rund 7000 Zuschauer ins Klosterdorf – ist die Benediktbeurer Leonhardifahrt besonders beliebt, weil der „Wallfahrtsgedanke im Vordergrund steht“, erklärt Rauscher. Für den Ort mit seinen rund 3700 Einwohnern ist die Fahrt mit etwa 50 Wagen außerdem ziemlich groß.

Freude über Fahrt: 2023 machte das Hagelunwetter dem Brauchtum einen Strich durch die Rechnung

So ist es verständlich, dass Bürgermeister Ortlieb sich sehr freute, dass sie dieses Jahr wieder stattfinden kann. Nach dem Hagelunwetter 2023, das in den Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen und Garmisch-Partenkirchen große Schäden zurückließ, war die große Fahrt durch einen kleineren Ritt ersetzt worden. „Das war die richtige Entscheidung“, sagt das Dorfoberhaupt rückblickend.

Am 3. November werden 49 Wagen durch Benediktbeuern zum Kloster fahren. Aufgrund der noch vorhandenen Hagelschäden werden die Gespanne aber nicht im Innenhof zum Stehen kommen, sondern vor dem Kloster. Auch die Basilika ist wegen der Sanierung noch geschlossen. Der Gottesdienst findet vor der Kirche statt.

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Im Klosterinnenhof können zwar keine Wagen halten, dafür findet hier der Festgottesdienst statt. Denn die Basilika ist wegen der Sanierung gesperrt. © Anne Rossa

Große Nachfrage: Leonhardifahrt findet mit 49 Wagen statt

Organisiert wird die Leonhardifahrt wieder von Peter Schalch, der seit 2022 die Planung und Ladung übernimmt. Die „Nachfrage war groß“, berichtet er. „Die Leute wollen Benediktbeuern fahren“, bestätigt auch Rathauschef Ortlieb. Für die Wallfahrt zum Kloster werden Fahrer bis aus Mittenwald, Sauerlach, Peißenberg und Jachenau kommen, sagt Schalch. Auf die große Nachfrage ist Ortlieb „sehr stolz“: „Wir haben ein starkes Loisachtal, das sich blicken lässt.“

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Freuen sich über die Leonhardifahrt: (v.l.) Peter Schalch (Organisator), Sabine Rauscher von der Tourist-Information Benediktbeuern und Rathauschef Anton Ortlieb. © Anne Rossa

Eine Neuerung hat sich Organisator Schalch überlegt: Die Reihenfolge der Wagen wird dieses Jahr zum ersten Mal ausgelost. Dabei übernimmt Schalch das System von der Fahrt in Bad Tölz (heuer wieder am 6. November), bei der er im Organisationsteam ist.

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