Landkreis Weilheim-Schongau: Wohin geht die Reise bei den Müllgebühren?
Wie teuer werden die Abfallgebühren im Landkreis Weilheim-Schongau? Darüber informierte jetzt der Kreisausschuss in seiner jüngsten Sitzung.
Region - Eigentlich stünde jetzt die Kalkulation der Abfallgebühren für die nächsten vier Jahre an. Da allerdings die Entwicklung in Sachen CO2-Abgabe, Energie- und Logistikkosten ein Blick in die Glaskugel ist, beschloss der Kreisausschuss auf Anraten von Verwaltung und landkreiseigener Abfallentsorgungsgesellschaft EVA GmbH, zunächst nur für 2025 und 2026 die Preise zu berechnen und dann für 2027 bis 20230 eine komplette Neukalkulation mit Hilfe einer externen Beratung zu starten.
Müllgebühren im Landkreis Weilheim-Schongau werden erstmal nur für 2025/2026 berechnet
EVA-Geschäftsführer Holger Poczka hätte eigentlich lieber eine einjährige Kalkulation – die in der Praxis viel zu aufwendig wäre –, ist aber auch mit zwei Jahren zufrieden. „Wir wissen nicht, wo die Reise hingeht. In Kürze wird die CO2-Abgabe an der Börse gehandelt.“ Zudem seien die Müllgebühren auf niedrigem Niveau, während die Kosten für Logistik und Verbrennung stiegen (58 Euro pro Tonne in 2021, 73 Euro in 2024). Das Investitionsvolumen läge für 2025 unter fünf Prozent.
Inwieweit die Müllgebühren für die nächsten zwei Jahre angepasst werden müssen, darüber wurde im Kreisausschuss nicht gesprochen. Lediglich ein „Billiger wird es nicht“ hing im Raum. Um eine Gebührensicherheit gewährleisten zu können, bräuchte es laut EVA eine „echte“ Neukalkulation.
Letzte große Kalkulation der Abfallgebühren gab es vor 26 Jahren
So eine letzte „Urkalkulation‘ der Abfallgebühren wurde vor 26 Jahren durchgeführt, erklärte zukünftiger Kreiskämmerer Matthias Brugger. Diese grundlegende Neuberechnung sei nun jetzt wieder nötig, gerade im Hinblick auf die eingeführte Blaue Tonne im Landkreis; man möchte allerdings dazu die Beratung des Bayerischen Kommunalen Prüfungsverbandes in Anspruch nehmen (Kosten ungefähr 25.000 Euro). Auf Nachfrage von Kreisrat Rüdiger Imgart (AfD), warum eine externe Beratung nötig sei, erklärte Brugger: „Da gibt es so viele rechtliche Entwicklungen, die wir unter Umständen gar nicht wissen. Ich glaube, man muss hier die eigenen Grenzen erkennen.“
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