Ein Workshop brachte neue Ideen für die Totalsanierung − Themenspielplätze als Alleinstellungsmerkmal Pfrontens

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Beim Workshop: Leiter für Ortsentwicklung Jan Schubert mit Fachberaterin Sabine Schneider, den Bürgern Christian März, Susanne Trenkle, Nicola Mayr und Bürgermeister Alfons Haf (v. re.). © Saworski

Der Zirkusspielplatz ist einer von zwölf Themenspielplätzen Pfrontens. Nun wurde kürzlich zum Workshop zur Weiterentwicklung des kommunalen Themenspielplatztes ins Haus des Gastes eingeladen.

Pfronten – Das Konzept der Themenspielplätze gibt es schon seit 2007. Man wollte keine riesigen Spielplätze, wie es bei großen Bergbahnen üblich sei. Man wollte „dezentral möglichst verteilt“ Spielplätze bieten, erzählt der Leiter für Ortsentwicklung Jan Schubert. Und Pfronten mit seinen 13 Ortsteilen bietet sich dafür hervorragend an. Nach und nach kamen immer mehr in den Ortsteilen Pfrontens dazu. Mittlerweile sei es ein „Alleinstellungsmerkmal von Pfronten“, sagt der Pfrontener Christian März. Das höre man auch immer wieder von Urlaubern.

Das Thema „Zirkus“ bleibt dem Pfrontener Themenspielplatz

Um die Sicherheit zu gewährleisten, werden die Spielgeräte regelmäßig intensiv geprüft. Dabei riet nun ein Gutachter zur Totalsanierung des Zirkusspielplatzes in Pfronten-Ried. Mängel wurden jedoch behoben und der Spielplatz sei noch sicher, so Schubert. Aber man wolle die Situation nun nutzen, um den 2008 eröffneten Spielplatz neu zu gestalten. Das Thema „Zirkus“ habe sich in dem Spielangebot bewährt und solle beibehalten werden. Es entstand aus dem Gedanken, durch die umliegenden Häuser und Balkone auf der freien Fläche in der Mitte eine „Manege“ zu gestalten.

Beim kürzlich veranstalteten Workshop bot Fachberaterin Sabine Schneider der SIK-Holgestaltungs GmbH Inspirationen von Spielplätzen aus aller Welt. Ob ein riesiger Storch aus Holz auf einem Spielplatz an der Algarve in Portugal, oder der Spindelspielplatz in Wangen im Allgäu. Auch große Kletternetze und sogenannte Sensorik-Arenen wurden vorgestellt. Der Kreativität sind also keine Grenzen gesetzt. Gearbeitet wird ausschließlich mit Robinienholz. Die in Deutschland heimische Baumart sei widerstandsfähig und habe eine gute Haptik. Mit ihren krummen Stämmen sei sie außerdem ideal für Spielplätze, so Schneider.

Der Zirkusspielplatz in Pfronten
So sieht der Zirkusspielplatz in Pfronten-Ried bisher aus. © Pfronten Tourismus

Gemeinsam erarbeiteten anwesende Anwohner Schwächen, Stärken und Erwartungen. Sie trugen im Voraus in einer WhatsApp-Gruppe bereits Ideen mit weiteren Eltern aus unmittelbarer Nähe zum Spielplatz zusammen. Auch die Kinder hatten ihre Wünsche, wie einen Kletterturm und eine Seilbahn, den Eltern mitgeteilt. Insgesamt habe der Spielplatz schon einige gute Elemente wie die beliebte Liegeschaukel. Sie kann von mehreren Kindern gleichzeitig genutzt werden und „ist sehr beliebt“, waren sich die Eltern einig. Das spricht für mehr Spielgeräte für gemeinsames Spielen.

Wunsch nach integrativem Spielplatz und separatem Bereich für Kinder unter 3 Jahren

Besonders herauskristallisiert hat sich auch der Wunsch nach einem integrativen Spielplatz. Der Spielplatz solle also auch für körperlich eingeschränkte Kinder bespielbar und mit dem Rollstuhl oder dem Rollator zugänglich sein und somit das Generationenspiel fördern. Denn ein Spielplatz sei nicht nur Bewegungsanregung, Förderung von Gleichgewicht, Motorik und Sinneserfahrung. Er sei auch ein sozialer Treffpunkt, erklärte Schneider.

Da viele Spielgeräte momentan nicht für Kleinkinder unter drei Jahren ausgelegt seien, soll auch ein extra Spielbereich entstehen. Bisher gebe es auch keine Babyschaukel. Das soll geändert werden. Es soll ein extra Spielbereich für Kinder unter drei Jahren entstehen. Für ausreichend Beschattung soll auch gesorgt sein. Dafür könne der Baumbestand genutzt werden. Dekoelemente ohne Funktion, wie die Giraffen sollen eine Funktion erhalten und die zu vielen Wipptiere sollen reduziert werden. Auch der Wunsch nach mehr Sitzgelegenheiten ist groß. Denn um die wenigen „streitet man sich oft“, so Christian März. Die Platzgröße des Spielplatzes ist noch offen. „Wir hätten die Chance, das räumlich zu erweitern“, so Schubert. Denn die Grundstücke der Gemeinde, die sich außen herum befinden, seien groß.

Dennoch müssen die planerischen Anforderungen berücksichtigt werden. Eine Idee ist ja bekanntlich nur so gut wie ihre Umsetzung. Schneider erklärte, dass alles an die Gegebenheiten vor Ort angepasst werden müsse. Außerdem müssen DIN-Normen eingehalten werden, um die Sicherheit zu gewährleisten. Die Kunst sei auch, neben der Schaffung von Herausforderungen für die Kinder, dennoch den Spaßfaktor nicht zu vergessen.

Wie geht es weiter?

Bevor die Umsetzung des neuen Spielplatzes im Sommer stattfinden kann, warten noch viele Zwischenschritte auf das Projekt. Anfang November soll es ein Richtangebot und das Budget für den Spielplatz und der Nebenanlagen geklärt werden. Ende November folgen dann Beratung und Grundsatzbeschluss des Gemeinderats. Nach Gegenangeboten und einem weiteren Workshop im Januar müssen die Haushaltsberatungen im Februar abgewartet werden. Wenn es dann grünes Licht seitens des Gemeinderats gibt, folgt die Auftragsvergabe im gleichen Monat und die Umsetzung im Juni/Juli 2025.

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