Lukas Köhler - FDP-Mann spottet über Söders Akw-Vorschlag: „Eigentlich ein sehr einfaches Prinzip“

Die FDP hat mit harten Worten den Vorschlag von CSU-Chef Markus Söder für eine Beteiligung Deutschlands an ausländischen Atomkonzernen kritisiert.  „Markus Söder beweist wieder einmal, dass seine Politik besser in Festzelten als in ernsthaften Debatten aufgehoben ist“, sagte FDP-Energieexperte Lukas Köhler der „Augsburger Allgemeinen“.

„Offenbar weiß er nichts von der Existenz des europäischen Strommarkts. Anders ist sein absurder Vorschlag, den Betrieb ausländischer Kraftwerke durch deutsche Steuergelder zu subventionieren, nicht zu erklären.“

Energie aus dem Ausland: „Eigentlich ein sehr einfaches Prinzip der Marktwirtschaft“

Söder hatte vor wenigen Tagen im Gespräch mit der „Augsburger Allgemeinen“ gesagt, die Abschaltung der verbliebenen drei deutschen Atomkraftwerke sei ein Fehler gewesen. „Dabei gibt es naheliegende Fragen: Welche Vereinbarungen können wir mit Frankreich und Tschechien treffen, um uns an deren Kraftwerken zu beteiligen oder mitzuhelfen, um die extrem hohen Energiepreise zu reduzieren?“, meinte der CSU-Chef.

Deutschland ist Teil des europäischen Strommarktes. Wenn es günstiger ist, Energie aus dem Ausland zu importieren, geschieht das schon heute aus den Netzen der europäischen Nachbarn. Wenn es sich für die deutschen Energieversorger rentiert, exportieren sie Strom über die Landesgrenze hinweg. „Eigentlich ein sehr einfaches Prinzip der Marktwirtschaft“, sagte Köhler.

Der Fraktionsvize ist bei den Freien Demokraten federführend für das Thema Energie zuständig. Er hält neue Atomkraftwerke hierzulande nur für sinnvoll, wenn sich der Bau und der Betrieb ohne staatliche Dauersubventionen rechne. In Frankreich, Großbritannien und Finnland hat sich der Bau neuer AKW in den letzten Jahren erheblich verteuert und verzögert. Die ursprünglichen Kostenschätzungen wurde um ein Mehrfaches überholt.