Neuer Plan für die Rente: Habeck will Rentner mehr Geld zahlen
Der Wirtschaftsminister hat seinen Jahreswirtschaftsbericht diese Woche zur Abstimmung an seine Kollegen im Kabinett weitergeleitet. Ältere Menschen sollen dazu motiviert werden, länger zu arbeiten.
Berlin – Einmal im Jahr stellt der Wirtschaftsminister den Jahreswirtschaftsbericht vor. Darin kann der Minister Vorschläge machen, was sich aus seiner Sicht im kommenden Jahr ändern muss, damit es der Wirtschaft gut geht. Seinen aktuellen Entwurf hat Robert Habeck (Grüne) fertig und in die Ressortabstimmung gegeben. Ein zentraler Fokus des diesjährigen Berichts ist die Steigerung der Erwerbstätigkeit, über alle demografischen Gruppen hinweg.
Habeck will Arbeit im Alter belohnen
Über den Entwurf des Jahreswirtschaftsberichts berichtete zuerst das Handelsblatt. Darin heißt es, dass Habeck mehr ältere Menschen zum Arbeiten auch nach Erreichen des Renteneintrittsalters motivieren möchte. So plant der Wirtschaftsminister, künftig Anreize für Beschäftigte im Rentenalter zu schaffen, statt diese in die abschlagsfreie Frührente gehen zu lassen.
„Das Wissen und Können von älteren Arbeitnehmern ist Gold wert – für die Betriebe, für die Wirtschaft“, führte Habeck dem Bericht zufolge aus. Unter anderem deshalb schlägt er vor, den Arbeitgeberanteil zur Arbeitslosen- und Rentenversicherung nach Erreichen des regulären Renteneintrittsalters direkt an die Arbeitnehmer auszuzahlen. Also: Wer im Rentenalter noch arbeitet, erhält eine Art Bonus vom Arbeitgeber – der aber für die Unternehmen keine Mehrkosten bedeutet.

Die abschlagsfreie Rente vor dem regulären Rentenalter ist eine beliebte Option des Renteneinstiegs. Zudem ist die Zahl derer, die einen früheren Renteneintritt in Betracht zieht, seit Jahren auf einem hohen Niveau. Und dass sich auch nur eine Minderheit der Babyboomer-Generation vorstellen kann, bis zum regulären Renteneintritt zu arbeiten, dürfte den Abgang vieler betagter Arbeitskräfte weiter befeuern.
CDU schlägt Aktivrente vor
Mit seinen Vorschlägen steht Habeck nicht alleine da. Auch die CDU hat in ihrem neuen Grundsatzprogramm einen sehr ähnlichen Vorschlag gemacht, die sogenannte „Aktivrente“. Wer das gesetzliche Rentenalter erreicht und weiterarbeitet, soll dabei bis zu 2000 Euro pro Monat steuerfrei dazuverdienen können, heißt es dort. Auch hier geht es also darum, dass Senioren möglichst lange weiterarbeiten sollen.
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Am 21. Februar soll das Bundeskabinett den Jahreswirtschaftsbericht Habecks voraussichtlich verabschieden. Neben Vorschlägen für Rentner hat Robert Habeck zudem Pläne für Sozialleistungen wie das Bürgergeld und für die Einwanderung von Fachkräften aus dem Ausland.