Sie haben Krieg und Unsicherheit erlebt, nun dürfen sie in Irschenberg unbeschwerte Tage verbringen: Ukrainische Mädchen und Buben genießen ihre Ferienzeit im Caritas Kinderdorf. Landtagspräsidentin Ilse Aigner besuchte die jungen Gäste.
Irschenberg – Nach ihrer Reise in die Ukraine im Juni, bei der sie die bedrückende Situation der Menschen unter dem andauernden russischen Angriffskrieg unmittelbar erlebte, wollte Ilse Aigner ein konkretes Zeichen setzen. „Besonders das Schicksal der Kinder, die inmitten von Angst und Unsicherheit aufwachsen müssen, hat mich tief bewegt“, erklärte sie. Schon damals habe sie beschlossen, einigen von ihnen eine unbeschwerte Zeit in Bayern zu ermöglichen.
Unterstützung durch viele Partner
Als Vorsitzende des Fördervereins Caritas Kinderdorf Irschenberg ist Aigner der Einrichtung seit 2010 eng verbunden. „Wir können das Leid der Menschen nicht lindern“, sagte sie, „aber für diese Kinder ist es ein kleiner Lichtblick, ein Moment der Freude und Geborgenheit.“ Ihren Dank richtete sie an das Kinderdorf, die Benefizaktion Sternstunden und den Förderverein, die den Aufenthalt finanziell unterstützt haben. Sie hob hervor, dass das Zusammenspiel vieler Partner eine solche Aktion erst möglich macht.
Programm für die Gäste
Kinderdorfleiterin Pia Klapos stellte das Programm vor: Sport und Freizeit, gemeinsame Ausflüge, Grillabende und Begegnungen mit bayerischen Traditionen. Ziel sei es, den Gästen ein Stück Normalität und Geborgenheit zu schenken. „Interkulturelle Begegnung, Respekt und gegenseitige Wertschätzung sind heute wichtiger denn je“, betonte Klapos. „Diese Werte sollten wir der jungen Generation vorleben, um die Welt in Zukunft ein Stück besser zu machen.“
Eindrücke aus der Ukraine
Beim Besuch kam auch die Situation in der Ukraine zur Sprache. Aigner berichtete von ihren Eindrücken, die sie wenige Wochen zuvor auf der Reise gewonnen hatte. Sie schilderte den Anwesenden, wie sehr sie die Gespräche mit betroffenen Familien bewegt hätten und dass gerade Kinder in dieser Lage besondere Aufmerksamkeit verdienen.
Viele Unterstützer dabei
Neben Aigner nahmen auch Gabriele Erhart und Babett Theile-Ochel von der Aktion Sternstunden, Gabriele Stark-Angermeier, Vorständin des Caritasverbands München und Freising, sowie Irschenbergs zweiter Bürgermeister Marinus Eyrainer an dem Termin teil. Auf Bitten der Landtagspräsidentin stellten sowohl Sternstunden als auch der Förderverein die Mittel bereit, die den Ferienaufenthalt ermöglichten.
Gelebte Solidarität in Irschenberg
Das Caritas Kinderdorf in Irschenberg gibt seit mehr als 50 Jahren Kindern in Not ein Zuhause. Neben den Kinderdorffamilien gibt es dort umfangreiche pädagogische und schulische Hilfen für Kinder, Jugendliche und deren Familien in der Region. Mit der Aufnahme der ukrainischen Gäste zeigt die Einrichtung einmal mehr, wie gelebte Solidarität im Alltag und in der Region aussehen kann.