Studie mit 1,5 Millionen Probanden - Wer als Teenie übergewichtig ist, hat ein erhöhtes Risiko für diese 17 Krebsarten

Das Risiko für diese 17 Krebs-Arten ist erhöht

Das Resultat: „Der BMI stand in linearem Zusammenhang mit dem Risiko, an allen 17 untersuchten Krebsarten zu erkranken“, so die Forschenden. Konkret sind das:

  • Lungenkrebs
  • Kopf- und Halskrebs
  • Hirntumor
  • Schilddrüsenkrebs
  • Speiseröhrenkrebs
  • Magenkrebs
  • Bauchspeicheldrüsenkrebs
  • Leberkrebs
  • Dickdarmkrebs
  • Enddarmkrebs
  • Nierenkrebs
  • Blasenkrebs
  • malignes Melanom (Hautkrebs)
  • Leukämie
  • Myelom 
  • Lymphome (Lymphdrüsenkrebs, sowohl Hodgkin- als auch Non-Hodgkin-Krebs)

Risiko besonders hoch für Krebs im Magendarmtrakt

Besonders ausgeprägt war der Zusammenhang zwischen einem hohen BMI und dem Risiko einer Krebserkrankung des Magendarmtrakts, darunter Speiseröhren-, Magen- und Nierenkrebs. Wer im Teenager-Alter übergewichtig oder adipös war, hatte laut den Forschenden ein drei- bis viermal höheres Risiko an einer dieser Krebsarten zu erkranken.

Besorgniserregend ist laut den Forschenden auch, dass bei mehreren Krebsarten das Risiko bereits bei einem BMI im Normalbereich (ab 20) erhöht war. Dazu gehörten Krebserkrankungen des Kopfes und Halses, der Speiseröhre, des Magens, der Bauchspeicheldrüse, der Leber und der Niere sowie schwarzer Hautkrebs und das Non-Hodgkin-Lymphom.

„Dies deutet darauf hin, dass die derzeitige Definition des Normalgewichts vor allem für ältere Erwachsene gilt, während ein optimales Gewicht bei jungen Erwachsenen wahrscheinlich in einem niedrigeren Bereich liegt“, sagt Studienleiterin Maria Åberg laut begleitender Pressemitteilung der Universität.

Prostatakrebs bildet einzige Ausnahme

Nur eine untersuchte Krebsart wich von dem Muster ab: Bei Prostatakrebs war ein höherer BMI mit einem geringeren Krebsrisiko verbunden. „Eine wahrscheinliche Erklärung dafür ist, dass normalgewichtige Männer bei Prostataproblemen eher zur Behandlung gehen, was zu mehr frühzeitigen Arztkontakten und Diagnosen führt“, so die Forschenden.

Sie warnen: Die „Adipositas-Epidemie“ müsse dringend eingedämmt werden. Daneben müsse sich das Gesundheitssystem auf eine stark steigende Zahl von Krebsfällen bedingt durch Übergewicht vorbereiten.

Übergewicht und Adipositas - das hilft

Die gute Nachricht ist: Übergewicht und Adipositas sind behandelbar. Die Basis bildet eine gesunde Ernährung mit Sport und Bewegung. Von Crash-Diäten wird abgeraten. Ziel ist eine dauerhafte Umstellung auf einen gesünderen Lebensstil und somit ein langfristiges, gesundes Körpergewicht.

Daneben könne in einigen Fällen auch eine psychologische Begleitung sinnvoll sein, wie die Experten der Stiftung Gesundheitswissen schreiben. „Eine Verhaltenstherapie zielt darauf ab, alte Denk- und Verhaltensmuster, die zu Übergewicht oder Adipositas beigetragen haben, durch neue, gesündere Verhaltensweisen zu ersetzen.“

Ab einem gewissen BMI-Wert empfehlen Mediziner zusätzlich zu den Lebensstil-Faktoren auch unterstützende Medikamente, etwa die sogenannten „Abnehmspritzen“. Sie sind für Menschen mit Übergewicht (BMI von mindestens 27) und einer gewichtsbedingten Begleiterkrankung wie Diabetes oder Bluthochdruck sowie für Menschen mit Adipositas (BMI ab 30) sinnvoll. Ab einem BMI von 40 sind Medikamente dagegen in der Regel nicht mehr ausreichend. Mediziner empfehlen hier die operative Behandlung, beispielsweise eine Magen-OP.

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin über mögliche Behandlungsformen.